Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Isolde Stöcker-Gietl zu neuen Lehrplänen in Bayern
Regensburg (ots)
Maria Montessori, die Reformpädagogin des 20. Jahrhunderts, stand ein Stück weit Pate für die Neuausrichtung der Lehrpläne. Dass nicht alle Kinder zur gleichen Zeit in der Lage sind, das Gleiche nach den gleichen Methoden zu lernen, erkannte Montessori bereits vor über 100 Jahren. Die Kultusminister der Länder brauchten dafür erst den Pisa-Schock im Jahr 2000. Doch seitdem ändert sich viel. Und Vieles hin zum Positiven. Die Bildungspolitiker haben endlich erkannt, dass der einzelne Schüler und nicht eine zu lehrende Menge x an Stoff im Vordergrund der Bemühungen stehen muss. Was an vielen Schulen schon im kleineren Rahmen von engagierten Lehrkräften praktiziert wird, findet nun auch in den Lehrplänen, die in Bayern ab 2014 sukzessive eingeführt werden, ihren Niederschlag. Sich ein Thema gemeinsam erarbeiten, statt sich vom Lehrer im Frontalunterricht mit Wissen füttern zu lassen, heißt das Zukunftsmodell. Damit ist ein wichtiger Schritt zu einem gerechteren Bildungssystem getan. Jeder Schüler macht seine Schritte in der Geschwindigkeit, die für ihn machbar ist. Und am Ende - auch das ist ein entscheidender Baustein im neuen Konzept - stehen ihm alle Türen offen. Der Pisa-Schock war heilsam. Bayern ist dabei sein Bildungswesen an der internationalen Bildungsspitze auszurichten. Hoffentlich macht die Reform auch in allen anderen Bundesländern Schule.
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