Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Thailand: Die Schöne und das Biest, von Wolfgang Ziegler
Regensburg (ots)
Suthep Thaugsuban, der aktuell des Mordes angeklagte Anführer der thailändischen Protestbewegung, der sich gegenwärtig nur gegen Kaution auf freiem Fuß befindet, steht kurz vor seinem Ziel. Denn nach dem Bombenanschlag auf die Gegner von Premierministerin Yingluck Shinawatra vom Freitag reicht jetzt schon ein Windhauch, um die Armee zum Eingreifen zu bewegen. Genau dies ist das Kalkül des Mannes, der einmal stellvertretender Ministerpräsident Thailands war und in diesem Amt regierungseigenes Land, das eigentlich an arme, landlose Bauern verteilt werden sollte, an reiche Familien aus Phuket vergab. Er, der damals wegen dieses Betrugs zurücktreten musste, will nun mit Hilfe einer aufgehetzten Meute manipulierter Demonstranten - und am liebsten mit Hilfe des Militärs - die mit breiter Mehrheit gewählte Regierung aus dem Amt jagen. Ein demokratisch nicht legitimierter Volksrat aus Technokraten soll sie ersetzen und ihn - wohl zumindest mittelfristig - selbst an die Macht bringen. In diesem Streben ist dem Mann, der noch 2010 in seiner damaligen Funktion auf Demonstranten schießen und 90 von ihnen töten ließ, der heute versucht, ein ganzes Land zu erpressen, der also alles andere als zimperlich zu sein scheint, jedes Mittel recht. Dass unter den Demonstranten "ausgebildete Prügelexperten" sind, "die dafür bezahlt werden", Angst und Schrecken zu verbreiten, hat jetzt auch ARD-Reporter Robert Hetkämper auf tagesschau.de bestätigt. Einem Mann, der in seinem Machthunger so weit geht und der sein Vorhaben offenbar bis ins letzte Detail geplant hat, ist alles zuzutrauen - möglicherweise auch ein Bombenanschlag auf die eigenen Unterstützer.
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