Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Jens Schmitz zu USA/RAssismus/Polizei
Regensburg (ots)
Polizisten in den USA haben einen gefährlichen Job: Rund 200 von ihnen kommen pro Jahr ums Leben. Viele leiden zu Unrecht unter dem aktuellen Zorn. Der Protest gegen Polizeigewalt hat Einzeltäter ihrerseits zu tödlichen Übergriffen verleitet. Es ist deshalb wichtig, wenn der US-Präsident seinen Polizeipräsidenten den Rücken stärkt. Allerdings lässt er auch keinen Zweifel an der Legitimität der Proteste, der Notwendigkeit von Kontrollen. Der Kampf für Farbenblindheit vor dem Gesetz wird in den USA von verschiedenen Gruppen behindert. Die einen verwässern den Slogan "Schwarze Leben zählen" zu einem scheinheiligen "Alle Leben zählen". Andere reden dem Land ein, es könne sich eine Befragung der Polizei sicherheitstechnisch nicht leisten. Solche Positionen untergraben nicht nur den Rechtsstaat. Intransparenz befördert einen Generalverdacht, an dem kein Beamter interessiert sein kann. Es ist verständlich, wenn Arbeitnehmer sich mit Kameras unbehaglich fühlen. Allerdings unterscheiden sich Polizisten von anderen Berufsgruppen durch ihr Gewaltmonopol. Um das zu legitimieren, müssen sie Einschränkungen ihrer Privatsphäre wohl hinnehmen.
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