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Mittelbayerische Zeitung: "Mittelbayerische Zeitung" (Regensburg) zu "Trumps Medienkrieg"

Regensburg (ots)

Der Fisch stinkt vom Kopfe her. Gewiss trifft das auf das Verhältnis der neuen US-Regierung zu den Medien zu. Noch keine Woche im Weißen Haus geht der Chefstratege Donald Trumps auf Journalisten los. Stephen K. Bannon rief einen Reporter der New York Times an und diktierte diesem, die Medien "sollten das Maul halten, und eine Weile zuhören". Diese Sätze kommen von dem Mann, der ein paar Türen neben dem neuen US-Präsidenten sein Büro hat. Sie reihen sich ein in die Medienschelte Sean Spicers, den "alternativen Fakten" Kellyanne Conways und den Angriffen des Präsidenten selbst auf die Medien. Trump sieht sich "im Krieg" mit den etablierten Medien. Ressentiments gegen alles, was als "Elite" wahrgenommen wird, liegen im Trend. Die Welt der Globalisierung wird von Teilen der Gesellschaft als bedrohlich und kompliziert empfunden. Daraus speist sich die Sehnsucht nach einfachen Antworten. Die starken Führer - ob Putin, Erdogan oder Trump - haben eine gemeinsame Eigenschaft, die deren Anhänger schätzen. Sie sind die fleischgewordene Reduktion von Komplexität. Fakten weichen dem Glauben an Lichtgestalten, die von den Medien nur beschmutzt werden. Das ist die Basis für das Konzept der "alternativen Fakten", die aus dem Weißen Haus in die Welt gesetzt, und von einem dichten Netz obskurer Publikationen im Internet verbreitet werden. Früher oder später entpuppen sich die parallelen Universen als Scheinwelten, alternative Fakten als Lügen. Je lauter Trumps Chefstratege von Journalisten verlangt, den Mund zu halten, desto besser erledigen sie ihren Job.

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