Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu NFL/Trump
Regensburg (ots)
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von Claus-Dieter Wotruba, MZ
Sportler sollen sich aus der Politik raushalten, sagen manche. Aber warum? Sportler haben Vorbildfunktion, Strahlkraft und können Zeichen setzen. Sie dürfen es, ja sie sollen es sogar einsetzen. In Zeiten, in denen nichtssagende Interviews von Klubs gewünscht und aalglatte Aussagen forciert werden, tun persönlichkeitsbildende Maßnahmen gut. Denn Persönlichkeit ist oft für den sportlichen Erfolg gefragt - und ehrlich: Sie wird rarer. Klar sollten Sportler nicht an jeder Ecke politische Botschaften absondern. Beim Torjubel oder der Siegerehrung haben sie nichts zu suchen. Aber wo, mit wem und wie Meisterschaften gefeiert werden, das ist überlegenswert. Sich zum Besuch bei Herrn Trump quälen zu müssen, nur, weil es sich angeblich gehört und immer so war, ist Unsinn. Zumal der US-Präsident weniger als viele Sportler ein Vorbild in Sachen Respekt ist. Solche Hinweise tun manchmal not, auch wenn ein Trump sie bestimmt in gewohnter Manier geflissentlich ignoriert. Dass Sport unpolitisch ist, ist sowieso eine Mär. Das Stichwort Olympia genügt. Und Politiker sonnen sich all zu oft im Erfolg von Sportlern, mit sie nichts, aber auch gar nichts zu tun haben. Das sollte viel mehr diskutiert werden.
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