Gottlieb Duttweiler Institute GDI
Neuer «GDI Impuls» 2.12.: «Die Zukunft der Planung»
Rüschlikon (ots)
Sie sind die grösste Gefahr für den Plan jedes Unternehmens und jeder Gesellschaft: die«Unknown Unknowns», Dinge, von denen wir nicht einmal wissen, dass wir sie nicht wissen. Die neue Ausgabe des renommierten Wissensmagazins «GDI Impuls» widmet sich deshalb der «Zukunft der Planung». Obligatorische Lektüre für Manager und Politiker.
Wo die Planbarkeit sinkt, wächst die Trauerarbeit. Gerade auf die Energiebranche trifft das besonders zu. Anja Dilk und Heike Littger beschreiben in ihrem Beitrag, wie schwer sich die Stromkonzerne mit dem Ende der Ära der Grosskraftwerke tun, das in Fukushima eingeläutet wurde. Statt von Planwirtschaft auf eine marktwirtschaftliche Nachfragesteuerung umzuschalten, versuchen sie meist schlicht, sich Umstellungs-Zeit zu erkaufen.
Lösungsansätze zeigen sich dagegen beim Militär, das seit den Anschlägen vom 11. September 2001 mit den «Unkown Unknowns» asymmetrischer Konflikte umgehen muss. Alexander Ross zeigt, dass dabei nur wenig auf High-Tech und Strukturen vertraut wird: Im Ernstfall komme es auf robuste Technik und vernetzte Menschen an.
Einen genau entgegengesetzten Ansatz verfolgt ein Forschungsprojekt an der ETH Zürich. Bei «FuturICT» geht es darum, mithilfe von Supercomputern eine Art Weltsimulator zu entwerfen, der frühzeitig Krisen und Chancen erkennen kann. Projektleiter Dirk Helbing: «In der Medizin wird alles endlos getestet, bevor es auf die Menschheit losgelassen wird. Bei Finanzprodukten ist das aber nicht der Fall. Das Gleiche gilt für die möglichen Implikationen von politischen Massnahmen, etwa wie man die Probleme Griechenlands am besten bewältigt.»
David Graeber schliesslich, Anthropologe und Mitbegründer der Occupy-Bewegung, braucht dafür keinen Supercomputer. Er fordert einen breit angelegten Schuldenerlass biblischen Ausmasses, um ein Auseinanderbrechen unserer Gesellschaften zu verhindern.
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