Welternährungstag 2022
Am Horn von Afrika droht Hungersnot
Bonn (ots)
Die dramatischen Folgen der Klimakrise und des Krieges in der Ukraine treffen die Menschen am Horn von Afrika mit voller Wucht. Darunter leiden besonders Flüchtlinge und Binnenvertriebene, aber auch die Menschen, die sie aufgenommen haben, betont die UNO-Flüchtlingshilfe anlässlich des Welternährungstags (16.10.). So bedroht eine katastrophale Dürre derzeit über 20,5 Millionen Menschen in Somalia, Äthiopien und Kenia. Allein in Somalia sind mindestens 7,4 Millionen Menschen - das entspricht fast der Hälfte der Bevölkerung - von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen: Das Land steht am Rande einer Hungersnot. Hundertausende von Menschen sind gezwungen, auf der Suche nach humanitärer Hilfe wie Nahrungsmitteln, Unterkünften und sauberem Trinkwasser ihre Häuser zu verlassen.
"Die Situation für die Menschen am Horn von Afrika verschlechtert sich beinahe täglich - und das fast unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit. Es braucht einen enormen Kraftakt von Politik und Zivilgesellschaft, um Millionen von Menschen vor einer Hungersnot zu bewahren", betont Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe.
Die verheerenden Auswirkungen der globalen Klimakrise zeigen sich am Horn von Afrika in aller Deutlichkeit: Seit Ende 2020 sind vier Regenzeiten in Folge ausgeblieben, es herrscht eine der schwersten Dürreperioden der letzten 40 Jahre. Dadurch sind Wasserquellen versiegt, Ernten verdorrt, Vieh ist verendet. Die Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage und können sich nicht mehr selbst versorgen.
Folgen des Ukraine-Kriegs
Die steigenden Lebensmittel- und Rohstoffpreise infolge des Ukraine-Krieges verschärfen die Nahrungsmittelknappheit in der Region noch zusätzlich. Die Kosten für einen Lebensmittelkorb sind in Äthiopien bereits um 66 Prozent und in Somalia um 36 Prozent gestiegen, sodass sich die Familien nicht einmal mehr Grundnahrungsmittel leisten können.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) stellt vor Ort Unterkünfte, Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen, Nahrungsmittel, Gesundheitsversorgung, Bargeld und Schutz für Menschen bereit, die durch die Dürre zur Flucht gezwungen sind. Angesichts der Finanzierungslücke - vergrößert durch den Ukraine-Krieg und die wachsende Inflation - braucht es aber die Unterstützung weiterer Geber, um diese lebensrettende Hilfe fortsetzen zu können, betont der deutsche Partner des UNHCR, die UNO-Flüchtlingshilfe.
Mehr Informationen zu Hunger als Fluchtursache unter:
https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/fluchtursachen/hunger
Pressekontakt:
Dietmar Kappe
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