Alarmierend: Mammographie bald nur noch für betuchte Frauen erschwinglich?
JOURNAL FÜR DIE FRAU deckt Mammographie-Skandal auf
Hamburg (ots)
Frauen, die pflichtbewusst zur routinemäßigen Brustkrebsvorsorge-Untersuchung gehen, werden neuerdings von ihren Gynäkologen aufgefordert, die Kosten für die Mammographie selbst zu tragen. Frühere Untersuchungen wurden jedoch bisher als Kassenleistung abgerechnet. Das berichtet JOURNAL FÜR DIE FRAU in ihrer neuesten Ausgabe vom 9. Februar.
Der Grund für dieses neue Vorgehen: Frauenärzte halten sich bei der Krebsvorsorge nur noch streng an die Richtlinien der gesetzlichen Krankenkassen. Diese besagen, dass Mammographien nur dann Kassenleistung sind, wenn Krebsverdacht besteht (z. B. ein Knoten ertastet wurde). Routine-Untersuchungen dagegen - zur größeren Sicherheit, dass kein Knoten übersehen wurde - gehörten noch nie zum Früherkennungsprogramm.
Dennoch haben die Ärzte bisher jährlich mehrere Millionen Frauen zum richtlinienwidrigen Röntgen-Check auf Kassenkosten geschickt - solange sie gut daran verdienten. Jetzt aber lohnen sich solche Verordnungen nicht mehr, weil die Kassen-Budgets begrenzt sind. Die Ärzte schonen nun ihren "Kassen-Topf" für unumgängliche Pflichtleistungen und lassen sich Mammographien von den Frauen direkt vergüten. Den Patientinnen aber wird weisgemacht, die Krankenkassen würden Mammographien nicht mehr bezahlen. Bei den Kassen jedoch hat sich nichts geändert. Nach wie vor erstatten sie jede Mammographie, die ein Arzt für notwendig hält.
Allen Gesundheits-Experten ist klar, wie wichtig regelmäßige Routine-Mammographien sind. Nur im Frühstadium sind Tumore heilbar. In Holland, England und Schweden, wo regelmäßige Reihenuntersuchungen durchgeführt werden, die auch in Deutschland geplant sind, konnte die Brustkrebssterblichkeit um rund 30 Prozent gesenkt werden. Hierzulande ist jetzt damit zu rechnen, dass die Brustkrebssterblichkeit steigt, denn nicht jede Frau kann sich die Mammographie-Kosten von über 200 Mark leisten.
Mehr zu diesem Thema in der neuesten Ausgabe von JOURNAL FÜR DIE FRAU - ab 9. Februar im Handel.
Für weitere Informationen steht Ihnen Simone Walper zur Verfügung. Telefon: (0 40) 3 47-2 70 38, E-Mail: swalper@asv.de
Diese Presseinformation kann im Internet unter www.asv.de abgerufen werden.
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