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Expansive Unternehmenspolitik fortgeführt
Weitere Ergebnisverbesserung

Berlin (ots)

Nach dem erfolgreichen Vorjahr verzeichnete der
Axel Springer Verlag im Geschäftsjahr 1999 wiederum ein erfreuliches
Umsatzwachstum, ebenso lag der Konzern-Jahresüberschuss über dem
Vorjahreswert. Die Umsatzerlöse stiegen um 400 Mio. DM auf 5 211 Mio.
DM (+ 8,3 %). Der Konzern-Jahresüberschuss nahm um 19 Mio. DM auf 295
Mio. DM (+ 6,6 %) zu. Die Umsatzrendite lag mit 5,7 % auf
Vorjahresniveau; die durchschnittliche Eigenkapitalrendite betrug
29,5 %.
Umfangreiche Investitionen zum Ausbau und zur Sicherung der
Marktstellung bestehender Objekte sowie neue Aktivitäten führten zu
einer Ergebnisbelastung von rund 150 Mio. DM. Das Wachstum auf der
Erlösseite konnte dies nicht voll ausgleichen, sodass das operative
Ergebnis von 460 Mio. DM auf 436 Mio. DM zurückging. Durch das
niedrigere operative Ergebnis, durch zusätzliche Belastungen aus
sozialpolitischen und gesetzgeberischen Maßnahmen, z. B.
630-DM-Gesetz, sowie durch Abwertungen auf die Beteiligungen in
Tschechien und der Slowakei wurde die Bemessungsgrundlage für die
Ertragsteuer gesenkt. Dies, die Reduzierung des Steuersatzes sowie
die Nutzung erworbener Verlustvorträge ließen den Ertragsteueraufwand
gegenüber dem Vorjahr deutlich absinken.
Der Wiederaufbau der im Juli 1998 durch einen Brand in
wesentlichen Teilen zerstörten Druckerei Essen-Kettwig wird im August
2000 planmäßig abgeschlossen. Die durch den Brand entstandenen Sach-
und Unterbrechungsschäden hatten durch rechtzeitige und umfassende
versicherungstechnische Vorsorge keine Ergebnisbelastung zur Folge.
Das Ergebnis nach DVFA/SG betrug 196 Mio. DM (Vorjahr 193 Mio.
DM). Dies entspricht einem DVFA/SG-Ergebnis je Aktie ohne
Steuerguthaben von 57,58 DM (Vorjahr 56,86 DM). Bei der Ermittlung
des DVFA/SG-Ergebnisses wurde das neue Berechnungsschema zu Grunde
gelegt; der Vorjahreswert wurde entsprechend angepasst.
Der Jahresüberschuss der Axel Springer Verlag AG allein betrug 244
Mio. DM (Vorjahr 159 Mio. DM). Der überdurchschnittliche
Ergebnisanstieg ist zum Teil auf die Auflösung der im Vorjahr aus
Vorsichtsgründen auf Darlehen der Medical Tribune-Gruppe
vorgenommenen Wertberichtigungen zurückzuführen. Die Auflösung
erfolgte im Hinblick auf die Veräußerung der Medical Tribune-Gruppe
im Jahr 2000.
Der Cashflow betrug 492 Mio. DM und erreichte damit erneut ein
hohes Niveau. Der Rückgang von 38 Mio. DM (- 7,2 %) gegenüber dem
Vorjahr ist auf niedrigere Abschreibungen zurückzuführen. Die
liquiden Mittel sanken um 158 Mio. DM und betrugen 557 Mio. DM.
Auf Grund der positiven Ergebnisentwicklung schlägt der Vorstand
die Ausschüttung einer auf 28,- DM (Vorjahr 26,- DM) erhöhten
Dividende vor. Das Steuerguthaben ist ungemindert. Der verbleibende
Teil des Konzern-Jahresüberschusses von 193 Mio. DM (Vorjahr 179 Mio.
DM) soll den Rücklagen zugeführt werden.
Der Kurs der Axel Springer Aktie entwickelte sich 1999 wiederum
sehr positiv: Die Aktie lag das ganze Jahr über dem Vergleichsindex
MDAX. Ihr Kurs stieg um 65,5 %.
Umsätze erneut deutlich gestiegen
Der Gesamtumsatz stieg 1999 um 400 Mio. DM (+ 8,3 %) auf 5 211
Mio. DM. Die Vorjahreszahlen wurden nicht an den neuen
Konsolidierungskreis angepasst. Die Vergleichbarkeit ist hierdurch
nicht wesentlich beeinträchtigt. Durch den Ausbau der internationalen
Aktivitäten wurden die Auslandsumsätze um 172 Mio. DM (+ 27,4 %) auf
800 Mio. DM ausgeweitet. Damit wurden 15,4 % (Vorjahr 13,1 %) des
Gesamtumsatzes des Axel Springer Verlages im Ausland erwirtschaftet.
Konzernumsatz nach Sparten:
Vertrieb:   1 982 Mio. DM  (38,0 % Umsatzanteil)
   Anzeigen:   2 260 Mio. DM  (43,4 % Umsatzanteil)
   Übrige:       969 Mio. DM  (18,6 % Umsatzanteil)
Das sehr erfolgreiche Anzeigengeschäft trug maßgeblich zum Zuwachs
des Gesamtumsatzes bei. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich der
Anzeigenumsatz um 205 Mio. DM (+ 10,0 %) auf 2 260 Mio. DM. Etwa zwei
Drittel dieses Anstiegs erzielten die Zeitungen, ein Drittel die
Zeitschriften. Die Vertriebserlöse stiegen leicht um 4 Mio. DM (+ 0,2
%) auf 1 982 Mio. DM. Getragen wurde das Wachstum von den Zeitungen.
Die Vertriebserlöse der Zeitschriften stagnierten.
Überdurchschnittlich wuchsen die Übrigen Erlöse um 190 Mio. DM (+
24,5 %) auf 969  Mio. DM. Die 1999 erstmals für ein ganzes Jahr
enthaltenen Umsätze der im letzten Jahr erworbenen Schwartzkopff
TV-Productions GmbH und der Buchverlage trugen maßgeblich zu diesem
Anstieg bei.
Konzernumsatz nach Bereichen:
Zeitungen:     2 906  Mio. DM  (55,8 % Umsatzanteil)
   Zeitschriften: 1 336  Mio. DM  (25,6 % Umsatzanteil)
   Lohndruck:       296  Mio. DM  ( 5,7 % Umsatzanteil)
   Nebenerlöse:     673  Mio. DM  (12,9 % Umsatzanteil)
Der von den Zeitungen im Geschäftsjahr 1999 erzielte Umsatz betrug
2 906 Mio. DM, das ist eine Steigerung von 140 Mio. DM (+ 5,1 %). Der
Großteil des Zuwachses betrifft mit 135 Mio. DM (+ 8,8 %) das
Anzeigengeschäft. Besonders erfolgreich waren BILD, das HAMBURGER
ABENDBLATT, DIE WELT, WELT AM SONNTAG und die BERLINER MORGENPOST.
Die Anzeigenerlöse betrugen 1 679 Mio. DM. Die Vertriebserlöse der
Zeitungen stiegen um 5 Mio. DM (+ 0,4 %) und betrugen 1 227 Mio. DM.
DIE WELT, WELT AM SONNTAG sowie EURO AM SONNTAG trugen unter anderem
zu diesem Wachstum bei.
Die Zeitschriftenumsätze stiegen gegenüber dem Vorjahr um 69 Mio.
DM (+ 5,4 %) auf 1 336 Mio. DM. Dieses Umsatzwachstum ist auf das
erfreuliche Anzeigengeschäft zurückzuführen. Die Anzeigenerlöse
stiegen um 69,3 Mio. DM (+ 13,6 %) auf 581 Mio. DM. COMPUTER BILD,
SPORT BILD, HÖRZU sowie die Frauenzeitschriften trugen wesentlich zu
diesem Anstieg bei. Die Vertriebserlöse der Zeitschriften insgesamt
stagnierten. Sie betrugen 755 Mio. DM und waren damit um 1 Mio. DM (-
0,1 %) geringer als im Vorjahr. Zuwächse erzielten COMPUTER BILD
sowie die ausländischen Zeitschriften.
Personalaufwand nur leicht gestiegen
Der Personalaufwand erhöhte sich 1999 um 55 Mio. DM (+ 3,6 %) auf
1 594 Mio. DM. Gemessen an der Unternehmensleistung sank der
Personalaufwand um 0,4 Prozentpunkte auf 28,5 %. Vom Personalaufwand
entfielen 59 % auf Löhne und Gehälter, 41 % auf Lohnzusatzkosten.
Im Berichtsjahr beschäftigte der Axel Springer Verlag
durchschnittlich 12 504 Mitarbeiter (ohne Auszubildende und
Volontäre). Der Anstieg der Mitarbeiterzahl um 452 ist auf die neu
konsolidierten Gesellschaften zurückzuführen. Ohne die Neuzugänge
wäre die Mitarbeiterzahl des Axel Springer Verlages erneut gesunken.
Beim Materialaufwand machten sich erhöhte Aufwendungen für Papier
von 26 Mio. DM (+ 4,5 %) sowie gestiegene Kosten für fremde Arbeiten
von 138 Mio. DM (+ 15,5 %) bemerkbar. Diese Zunahme ist einerseits
auf Neukonsolidierungen sowie andererseits auf den Brandschaden in
Essen-Kettwig zurückzuführen.
Den Aufwendungen aus dem Brandschaden stehen Erträge aus
Versicherungsleistungen in gleicher Höhe gegenüber.
Die Abschreibungen lagen mit 193 Mio. DM um 49 Mio. DM (- 20,1 %)
unter dem Vorjahr. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Vorjahr rund
77 Mio. DM Abschreibungen zur Übertragung von stillen Reserven gemäß
Paragraph 6b EstG enthalten waren. Gegenläufig waren im Berichtsjahr
Abschreibungen auf die Beteiligungen in Tschechien und der Slowakei.
Cashflow auf hohem Niveau
Der Cashflow lag mit 492 Mio. DM erneut auf hohem Niveau. Vor
allem die niedrigeren Abschreibungen führten zu einem Rückgang von 38
Mio. DM (- 7,2 %) gegenüber dem Vorjahr. Die liquiden Mittel betrugen
557 Mio. DM (Vorjahr 715 Mio. DM). Der Vergleich mit den
langfristigen Verbindlichkeiten von 177 Mio. DM zeigt, dass der Axel
Springer Verlag rechnerisch schuldenfrei ist.
Investitionen deutlich gestiegen
Der Axel Springer Verlag investierte im Berichtsjahr 476 Mio. DM.
Die Investitionen in Immaterielle Vermögensgegenstände betrugen
144 Mio. DM und überstiegen den Vorjahreswert um 114 Mio. DM. Größte
Einzelinvestition war der Erwerb der Rechte an den Jugend- und
Musikzeitschriften der Verlagsgruppe Marquard.
Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 248 Mio. DM, 80 Mio. DM
mehr als im Vorjahr. Der Großteil entfiel auf den Neubau der
Druckerei Essen-Kettwig sowie auf Reinvestitionen in der Druckerei
Darmstadt.
In Finanzanlagen investierte der Axel Springer Verlag 83 Mio. DM
(Vorjahr 85 Mio. DM). Größere Einzelpositionen waren der Erwerb von
GRB Entertainment Inc., Studio City, Calif. und der Yukom Verlag
GmbH, München.
Fortführung der expansiven Unternehmenspolitik
Auch 1999 setzte der Axel Springer Verlag seine expansive
Unternehmenspolitik fort. Neue Aktivitäten sowie der Ausbau und die
Sicherung der Marktstellung bestehender Objekte standen im
Berichtsjahr im Vordergrund. Ein weiterer Schwerpunkt war der Ausbau
der E-Commerce- und Multimedia-Aktivitäten.
So wurden Joint Ventures beim Internetbuchhandel BOOXTRA, bei der
Suchmaschine INFOSEEK, bei den Internetdiensten SPORT1 und AUTOEURO
eingegangen sowie das Internetaktionshaus GO-ON gestartet.
Durch den Kauf des Münchener Yukom Verlages engagiert sich der
Axel Springer Verlag in dem Markt der Kundenzeitschriften. Seine
Fernsehaktivitäten baute der Verlag durch den Kauf einer
25%-Beteiligung an der ProFilm-Gruppe (Studio Hamburg Produktion für
Film und Fernsehen GmbH) aus.
Zur Bereinigung des Beteiligungsportefeuilles verkaufte der Axel
Springer Verlag im Geschäftsjahr 1999 seinen 10%-Anteil an der AOL
Bertelsmann Online GmbH & Co. KG. Darüber hinaus wurde die
Verlagsgruppe Medical Tribune mit Wirkung zum 1. Januar 2000
verkauft.
Internationale Aktivitäten weiter ausgebaut
Der Ausbau der internationalen Aktivitäten wurde 1999 konsequent
vorangetrieben.
Die bestehenden ausländischen Verlage starteten im Geschäftsjahr
1999 eine Vielzahl neuer Objekte. Neue Beteiligungen erwarb der Axel
Springer Verlag in der Schweiz (Handelszeitung und Finanzrundschau
AG, Zürich), in Rumänien (LvB Invest International, dann umbenannt in
"AXEL SPRINGER EDITURA" SRL, Bukarest), Österreich (Sportmagazin
Verlag GmbH, Wien) sowie in den USA (GRB Entertainment, Inc., Studio
City, Calif.).
Mit Wirkung zum 1. Januar 2000 übernahm der Axel Springer Verlag
sämtliche Jugend- und Musikzeitschriften der Verlagsgruppe Marquard
und erweiterte dadurch sein nationales und internationales
Zeitschriftenangebot: Einige Titel erscheinen auch in Polen, Ungarn,
Tschechien, Rumänien und Spanien. Die Titel werden bei der Axel
Springer Young Mediahouse GmbH in München geführt.
Ausblick
Der bereits Mitte 1999 begonnene Wirtschaftsaufschwung dürfte sich
im Jahr 2000 verstärken. Das Bruttoinlandsprodukt wird 2000 um
voraussichtlich 2,7 % steigen. Impulse wird das Wirtschaftswachstum
sowohl von der Inlands- als auch von der Auslandsnachfrage bekommen.
Die verfügbaren Einkommen weisen eine deutlich steigende Tendenz auf,
eine gute Voraussetzung für die Steigerung des privaten Konsums. Für
die Ausrüstungsinvestitionen wird ein Anstieg von rund fünf Prozent
prognostiziert: Verbesserte Rahmenbedingungen nach der
Unternehmenssteuerreform führen zu einer erhöhten
Investitionsbereitschaft.
Im Pressevertriebsmarkt wird trotz Festigung der Konjunktur mit
keiner spürbaren Belebung gerechnet. Die anhaltende Titelflut bei den
Zeitschriften, die fortgesetzten Angriffe auf den Sonntagsmarkt und
die Boulevardzeitungen - u. a. durch Verteilung kostenloser Objekte -
lassen im Vertrieb der Printobjekte kaum Wachstum und nur sehr
begrenzt Preiserhöhungen zu.
Anhaltend positiv wird hingegen die Entwicklung des Werbemarkts
eingeschätzt. Die Bruttowerbeaufwendungen der klassischen Medien
werden sich im Jahr 2000, wie bereits in den ersten Monaten
erkennbar, überdurchschnittlich entwickeln. Das Werbemarktwachstum
2000 wird auf vier bis sechs Prozent geschätzt.
Vor diesem Hintergrund erzielte der Axel Springer Verlag in den
ersten vier Monaten des Jahres 2000 ein erfreuliches Umsatzwachstum
von zwölf Prozent. Entsprechend positiv stellte sich auch die
Ergebnisentwicklung in den ersten vier Monaten dar. Soweit nicht
notwendige Abwehrmaßnahmen auf den Märkten und Anlaufkosten weiterer
neuer Aktivitäten zusätzliche Belastungen hervorrufen, wird für das
laufende Geschäftsjahr mit einem Anstieg des operativen Ergebnisses
gerechnet.
Für weitere Informationen steht Ihnen Edda Fels zur Verfügung.
Telefon: (0 30) 25 91- 25 23
E-Mail:  efels@asv.de
Diese Presseinformation kann im Internet auch in englischer Sprache
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