Axel Springer geht nach kräftigem Ergebniswachstum im ersten Halbjahr gestärkt in die zweite Jahreshälfte
Berlin (ots)
EBITDA-Rendite steigt auf 19,1 Prozent / Alle Segmente im Ergebnis über Vorjahresniveau / Konzernumsatz legt um 8,7 Prozent zu / Anhaltend dynamisches Wachstum der digitalen Medien / Auslandsanteil an Konzernerlösen erstmals über 25 Prozent / Ergebnisprognose deutlich angehoben
Axel Springer hat die positive Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal fortgesetzt und in den ersten sechs Monaten das höchste Halbjahres-EBITDA der Unternehmensgeschichte erzielt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbesserte der Konzern die Profitabilität in allen Segmenten. Axel Springer profitierte von Wachstumseffekten im digitalen Geschäft sowie von den antizyklischen Investitionen in seine Marken, die mit ihren starken Marktpositionen die konjunkturelle Belebung im In- und Ausland nutzen konnten. Darüber hinaus trugen anhaltende Kostendisziplin und niedrigere Rohstoffpreise zu der deutlichen Verbesserung der Ertragslage bei. Die digitalen Medien steigerten ihren Umsatz durch organisches Wachstum und durch Konsolidierungseffekte um rund 66 Prozent und lieferten damit erneut den zweitgrößten Umsatzbeitrag im Konzern. Zudem erwirtschaftete Axel Springer erstmals jeden vierten Euro im Ausland. Der Vorstand hob angesichts der positiven Geschäftsentwicklung die Prognose für das Gesamtjahr am 20. Juli 2010 deutlich an.
Im Halbjahresabschluss sind noch keine Effekte aus der Gründung der Ringier Axel Springer Media AG enthalten. Das neue Gemeinschaftsunternehmen für das Osteuropageschäft wird mit Wirkung zum 1. Juli 2010 voll im Abschluss der Axel Springer AG konsolidiert.
Axel Springer steigerte - wie am 20. Juli 2010 vorab veröffentlicht - das um Sondereffekte und Kaufpreisallokationen bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) im ersten Halbjahr um 61,0 Prozent auf EUR 261,2 Mio. (Vj.: EUR 162,3 Mio.). Der Konzern verbesserte die EBITDA-Rendite damit von 12,9 Prozent auf 19,1 Prozent. Der Konzernumsatz nahm um 8,7 Prozent auf EUR 1.364,3 Mio. (Vj.: EUR 1.254,8 Mio.) zu. Zusätzlich zur Einbeziehung der Umsatzbeiträge neu konsolidierter Gesellschaften verzeichnete das Unternehmen dabei auch organisches Wachstum. Neben dem kräftigen Umsatzzuwachs im Segment Digitale Medien legten auch die internationalen Printmedien leicht zu. Durch diese positiven Effekte konnte Axel Springer rückläufige Erlöse der inländischen Printmedien erneut überkompensieren.
Die inländischen Zeitungen erhöhten bei leicht steigenden Werbe- und rückläufigen Vertriebserlösen das EBITDA um 20,1 Prozent. Die inländischen Zeitschriften konnten die EBITDA-Rendite nochmals auf einen neuen Höchstwert steigern. Die internationalen Printmedien verzeichneten erstmals seit Ende 2008 ein Umsatzplus und erreichten eine zweistellige EBITDA-Rendite. Neben einer Belebung in wichtigen Märkten trugen die 2009 umgesetzten Kostensenkungsmaßnahmen maßgeblich zu der deutlichen Verbesserung der Profitabilität bei. Die digitalen Medien steigerten nicht nur den Segmentumsatz deutlich, sondern konnten auch das EBITDA im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln.
Dr. Mathias Döpfner, Vorsitzender des Vorstands der Axel Springer AG, sagte: "Axel Springer hat bei einem kräftigen Umsatzzuwachs im ersten Halbjahr ein ausgezeichnetes Ergebnis erreicht. Unsere großen Printmarken nutzen ihre starken Marktpositionen und erzielen trotz substanzieller Investitionen hohe Renditen. Das ist auch das Resultat unserer gezielten Stärkung der journalistischen Qualität und der antizyklischen Intensivierung der Marketingaktivitäten. Das Halbjahresergebnis zeigt auch, dass sich unsere langfristig angelegte Digitalisierungsstrategie bereits jetzt rechnet. Unsere digitalen Aktivitäten bleiben der wichtigste Wachstumsmotor des Unternehmens und erwirtschaften eine zweistellige Rendite. Auf der Basis dieses sehr guten ersten Halbjahres haben wir Mitte Juli zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate unsere Erwartungen für 2010 angehoben."
Vor dem Hintergrund der über den Erwartungen liegenden Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr und der ab dem 1. Juli 2010 zu konsolidierenden Umsatz- und Ergebnisbeiträge des Osteuropa-Joint-Ventures mit Ringier hat die Axel Springer AG am 20. Juli 2010 die Prognose für das Geschäftsjahr 2010 angehoben. Sofern die positiven Marktimpulse auch im zweiten Halbjahr anhalten, hält der Vorstand ein EBITDA in der Größenordnung des Rekordwertes aus dem Geschäftsjahr 2008 (EUR 486,2 Mio.) für erreichbar. Zuletzt hatte Axel Springer lediglich einen Anstieg des Konzern-EBITDA gegenüber dem Vorjahr (EUR 333,7 Mio.) um deutlich mehr als 10 Prozent in Aussicht gestellt. Für den Umsatz rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2010 ebenfalls mit einer deutlichen Erhöhung. Hierzu wird im zweiten Halbjahr zusätzlich das Osteuropa-Joint-Venture mit Ringier beitragen.
Werbeerlöse deutlich im Plus - Vertriebserlöse weiterhin rückläufig
Die Vertriebserlöse beliefen sich im ersten Halbjahr auf EUR 556,4 Mio. (Vj.: EUR 580,4 Mio.). Diese Entwicklung spiegelt unter anderem Auflagenrückgänge bei Printtiteln wider. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entfielen zudem Umsatzbeiträge der 2009 veräußerten Frauen- und Jugendzeitschriften sowie der im laufenden Geschäftsjahr verkauften Finanz- und Wirtschaftstitel. Die Werbeerlöse legten hingegen deutlich zu: Sie stiegen um 18,7 Prozent auf EUR 642,7 Mio. (Vj.: EUR 541,5 Mio.). Den größten Wachstumsbeitrag lieferten die digitalen Medien, die ihre Erlöse sowohl durch die Konsolidierung neu erworbener Gesellschaften als auch organisch steigern konnten. Darüber hinaus erzielten die internationalen Printmedien und die inländischen Zeitungen höhere Werbeerlöse als im Vorjahreszeitraum. Axel Springer verzeichnete ferner einen deutlichen Anstieg der übrigen Erlöse, die um 24,4 Prozent auf EUR 165,3 Mio. (Vj.: EUR 132,9 Mio.) zunahmen. Hier wirkte sich vor allem die Konsolidierung von Umsätzen der mittlerweile veräußerten Softwaresparte StepStone Solutions aus.
Das internationale Geschäft gewann für Axel Springer im Berichtszeitraum weiter an Bedeutung. Der Anteil der Auslandserlöse am Konzernumsatz stieg von 19,9 Prozent auf 25,8 Prozent. Erstmals erwirtschaftete der Konzern damit jeden vierten Euro in den internationalen Märkten. Die Auslandserlöse legten vor allem aufgrund der Akquisitionen im digitalen Geschäft um 41,1 Prozent auf EUR 352,3 Mio. (Vj.: EUR 249,6 Mio.) zu. Der Umsatzzuwachs bei den internationalen Zeitungen und Zeitschriften trug ebenfalls zu dieser positiven Entwicklung bei.
Der Konzernüberschuss wurde im ersten Halbjahr ebenso wie in der Vergleichsperiode durch diverse nicht-operative Effekte beeinflusst, die allerdings im Vorjahr stärkere Auswirkungen hatten. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres erzielte Axel Springer einen Konzernüberschuss von EUR 170,3 Mio. (Vj.: EUR 267,3 Mio.). Das Ergebnis je Aktie belief sich dementsprechend auf EUR 5,55 (Vj.: EUR 8,84). Bereinigt um wesentliche nicht-operative Effekte lagen sowohl der Konzernüberschuss mit EUR 146,6 Mio. (Vj.: EUR 77,5 Mio.) als auch das Ergebnis je Aktie mit EUR 4,90 (Vj.: EUR 2,59) über den Vorjahreswerten.
Segmente: Ertragslage in allen Segmenten verbessert
Das Segment Zeitungen National steigerte das EBITDA deutlich und erreichte beim Umsatz mit EUR 584,4 Mio. (Vj.: EUR 590,6 Mio.) nahezu den Wert des Vorjahres. Die Werbeerlöse legten vor allem aufgrund höherer Anzeigenvolumina bei BILD und BILD am SONNTAG auf EUR 270,5 Mio. (Vj.: EUR 269,4 Mio.) leicht zu. Rückläufige Auflagen führten hingegen zu einem Rückgang der Vertriebserlöse um 2,3 Prozent auf EUR 300,1 Mio. (Vj.: EUR 307,2 Mio.). Die inländischen Zeitungen konnten den moderaten Umsatzrückgang jedoch durch niedrigere Aufwendungen überkompensieren und das EBITDA um 20,1 Prozent auf EUR 155,5 Mio. (Vj.: EUR 129,5 Mio.) verbessern. Die EBITDA-Rendite stieg von 21,9 Prozent auf 26,6 Prozent an und lag damit auf einem sehr guten Niveau.
Das Segment Digitale Medien festigte seine Position als zweitgrößter Umsatzbringer und als Wachstumsmotor des Konzerns. Im ersten Halbjahr steigerte das Segment den Umsatz um 66,3 Prozent auf EUR 333,9 Mio. (Vj.: EUR 200,8 Mio.). Wesentlicher Treiber waren Konsolidierungseffekte von StepStone und Digital Window (einschließlich buy.at). Organisch wuchsen sowohl die Content-Portale als auch die Online-Marktplätze. Die digitalen Aktivitäten erhöhten ihre Werbeerlöse um 72,1 Prozent auf EUR 250,1 Mio. (Vj.: EUR 145,4 Mio.) und ihre übrigen Erlöse um 51,1 Prozent auf EUR 83,8 Mio. (Vj.: EUR 55,5 Mio.). Das EBITDA konnten die digitalen Medien auf EUR 40,2 Mio. (Vj.: EUR 16,9 Mio.) mehr als verdoppeln. Die EBITDA-Rendite legte von 8,4 Prozent auf 12,0 Prozent zu.
Das Segment Zeitschriften National erreichte mit einer EBITDA-Rendite von 23,8 Prozent (Vj.: 12,1 Prozent) ein neues Allzeithoch. Das EBITDA legte um 81,8 Prozent auf EUR 57,8 Mio. (Vj.: EUR 31,8 Mio.) zu. Hierzu trugen vor allem die im Vorjahr umgesetzten Maßnahmen zur Kostenbegrenzung sowie die Bereinigungen des Titelportfolios bei. Die Veräußerungen der Frauen- und Jugendzeitschriften sowie der Finanz- und Wirtschaftstitel schlugen sich andererseits in einem Umsatzrückgang um 7,7 Prozent auf EUR 243,0 Mio. (Vj.: EUR 263,3 Mio.) nieder. Bereinigt um Konsolidierungseffekte verminderte sich der Segmentumsatz lediglich um 1,9 Prozent. Die inländischen Zeitschriften erwirtschafteten dabei Vertriebserlöse von EUR 163,2 Mio. (Vj.: EUR 180,8 Mio.) und Werbeerlöse von EUR 69,3 Mio. (Vj.: EUR 72,9 Mio.). Bereinigt um Konsolidierungseffekte legten die Werbeerlöse sogar um 1,5 Prozent zu.
Das Segment Print International profitierte von einer fortschreitenden wirtschaftlichen Belebung im zweiten Quartal, in dem sowohl die Vertriebs- als auch die Werbeerlöse zunahmen. Auf Halbjahressicht steigerten die internationalen Zeitungen und Zeitschriften ihren Umsatz um 1,8 Prozent auf EUR 154,3 Mio. (Vj.: EUR 151,6 Mio.). Die Vertriebserlöse beliefen sich auf EUR 93,1 Mio. (Vj.: EUR 92,5 Mio.), die Werbeerlöse lagen mit EUR 52,8 Mio. nur noch knapp unter dem Vorjahreswert (EUR 53,9 Mio.). Erfreulich entwickelten sich vor allem die Landesgesellschaften in Polen, in der Schweiz und in Russland. Das Segment erreichte zudem mit einem EBITDA von EUR 15,9 Mio. (Vj.: EUR 2,1 Mio.) und einer EBITDA-Rendite von 10,3 Prozent (Vj.: 1,4 Prozent) eine deutliche Ertragssteigerung.
Das Segment Services/Holding verbesserte bei einem stabilen Umsatz von EUR 48,8 Mio. (Vj.: EUR 48,5 Mio.) das EBITDA auf EUR -8,3 Mio. (Vj.: EUR -18,0 Mio.).
Finanzlage: Nettoverschuldung reduziert
Der operative Cashflow verminderte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von EUR 115,8 Mio. auf EUR 96,5 Mio. Dies war maßgeblich durch einen Aufbau des Working Capital (Vj.: Abbau des Working Capital) bedingt. Der Finanzbedarf zur Gründung des Osteuropa-Joint-Ventures mit Ringier schlug sich in einer Zunahme der Finanzverbindlichkeiten auf EUR 485,2 Mio. (31. Dezember 2009: EUR 390,3 Mio.) nieder. Der Bestand an Barmitteln stieg im Vergleich zum Jahresende 2009 um EUR 115,2 Mio. auf EUR 312,5 Mio. an. Die Nettoverschuldung reduzierte sich auf EUR 172,8 Mio. (31. Dezember 2009: EUR 193,0 Mio.). Die Eigenkapitalquote lag mit 40,7 Prozent auf dem Niveau des Bilanzstichtags 2009. Die Zahl der Mitarbeiter nahm vor allem aufgrund der erstmals einbezogenen Gesellschaften auf 11.025 (Vj.: 10.749) zu.
Diese Presseinformation (auch in englischer Sprache), die Konzern-Kennzahlen sowie der vollständige Halbjahresfinanzbericht sind unter www.axelspringer.de/h1-2010 abrufbar.
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