Axel Springer bleibt in den ersten neun Monaten auf Wachstumskurs und bestätigt Ziele für das Gesamtjahr
Berlin (ots)
Umsatzplus von 3,9 Prozent / EBITDA-Rendite von 19,1 Prozent / Digitale Medien wachsen dynamisch und steigern Ertragskraft deutlich / Inländische Printmedien trotz schwächerer Werbekonjunktur hoch profitabel
Die fortschreitende Digitalisierung prägte die Geschäftsentwicklung von Axel Springer in den ersten neun Monaten 2012. Die digitalen Medien steigerten ihre Erlöse deutlich und erreichten einen Anteil von 34,6 Prozent am Konzernumsatz. Zum Konzern-EBITDA trugen sie 36,1 Prozent bei und erzielten eine EBITDA-Rendite von mehr als 20 Prozent. Durch das starke Wachstum der digitalen Medien stieg konzernweit das EBITDA im Berichtszeitraum um 2,9 Prozent. Die inländischen Printmedien behielten ihre anhaltend hohe Ertragskraft bei. Sie erwirtschaften, trotz einer schwächeren Entwicklung des Werbemarktes im dritten Quartal, weiterhin EBITDA-Renditen von mehr als 20 Prozent. Der Konzernumsatz legte in den ersten neun Monaten um 3,9 Prozent zu. Der Vorstand bestätigte die Erwartungen für das Gesamtjahr und geht damit weiterhin davon aus, dass Axel Springer 2012 erneut ein Rekord-EBITDA erzielen wird.
Axel Springer steigerte das um Sondereffekte und Kaufpreisallokationen bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in den ersten neun Monaten um 2,9 Prozent auf EUR 459,3 Mio. (Vj.: EUR 446,3 Mio.). Damit realisierte der Konzern eine EBITDA-Rendite von 19,1 Prozent nach 19,3 Prozent im Vorjahreszeitraum. Die EBITDA-Rendite der inländischen Zeitungen lag mit 23,6 Prozent nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Das Segment Zeitschriften National erreichte eine EBITDA-Rendite von 21,0 Prozent. In beiden Segmenten konnte Axel Springer die Profitabilität trotz rückläufiger Erlöse und höherer Restrukturierungsaufwendungen auf hohem Niveau halten. Die EBITDA-Rendite der digitalen Medien legte um mehr als 3 Prozentpunkte auf 20,2 Prozent zu. Die Ertragskraft der internationalen Printmedien wurde durch anhaltend schwierige konjunkturelle Rahmenbedingungen insbesondere in Osteuropa und durch höhere Restrukturierungsaufwendungen belastet. Das Segment erreichte eine EBITDA-Rendite von 12,8 Prozent.
Der Konzernumsatz stieg in den ersten neun Monaten um 3,9 Prozent auf EUR 2.407,7 Mio. (Vj.: EUR 2.318,2 Mio.). Mit einem Umsatzplus von 21,5 Prozent blieben die digitalen Medien der Wachstumsmotor des Konzerns. Die Printmedien verzeichneten hingegen marktbedingt rückläufige Erlöse. Bereinigt um Konsolidierungseffekte erhöhte Axel Springer den Konzernumsatz leicht um 0,4 Prozent.
Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG: "Axel Springer nimmt nach neun Monaten Kurs auf ein neues Rekordjahr. Unsere digitalen Aktivitäten tragen mit Renditen im zum Teil hohen zweistelligen Bereich immer stärker zu unserem Konzernergebnis bei. Die inländischen Zeitungen und Zeitschriften blieben trotz konjunktureller Herausforderungen hoch profitabel. Allerdings lagen insbesondere die Print-Werbeerlöse im dritten Quartal am unteren Ende unserer Erwartungen. Wir verfolgen deshalb mit Nachdruck unsere bewährte Strategie, die Strukturen im deutschsprachigen Kerngeschäft systematisch auf das veränderte Nutzungsverhalten auszurichten und noch effizienter zu werden. Ein wesentlicher Schritt ist die vor kurzem angekündigte Redaktionsgemeinschaft der WELT-Gruppe, der BERLINER MORGENPOST und des HAMBURGER ABENDBLATTS."
Für das Geschäftsjahr 2012 rechnet der Vorstand unverändert mit einem Anstieg der Konzernerlöse im einstelligen Prozentbereich. Der Vorstand geht davon aus, dass leicht rückläufige Erlöse im inländischen und rückläufige Erlöse im internationalen Printgeschäft durch steigende Erlöse bei den digitalen Medien mehr als aufgefangen werden können. Auch für das EBITDA wird ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr erwartet. Hierbei rechnet der Vorstand mit Ergebnisrückgängen im Printgeschäft, während das Ergebnis des digitalen Geschäfts deutlich über dem Vorjahreswert liegen sollte.
Auslandserlöse legen zu / Digitale Medien erwirtschaften mehr als 55 Prozent der Konzern-Werbeerlöse
Die zunehmende Internationalisierung der digitalen Medien resultierte in einem Anstieg der Auslandserlöse des Konzerns um 9,2 Prozent auf EUR 827,2 Mio. (Vj.: EUR 757,8 Mio.). Damit erwirtschaftete Axel Springer in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 34,4 Prozent des Konzernumsatzes (Vj.: 32,7 Prozent) in internationalen Märkten.
Die Werbeerlöse legten im Konzern um 9,0 Prozent auf EUR 1.248,0 Mio. (Vj.: EUR 1.145,2 Mio.) zu. Getrieben wurde dieses Wachstum durch die digitalen Medien, die ihre Werbeerlöse deutlich steigern konnten. Der Anteil der digitalen Medien an den gesamten Werbeerlösen des Konzerns erhöhte sich auf 55,5 Prozent. Die Werbeerlöse der Printmedien waren in einem insgesamt schwierigen Werbemarktumfeld im In- und Ausland rückläufig.
Die Vertriebserlöse gingen um 3,3 Prozent auf EUR 879,0 Mio. (Vj.: EUR 908,9 Mio.) zurück. Ursache hierfür waren Auflagenrückgänge diverser Titel in allen drei Printsegmenten.
Die übrigen Erlöse stiegen um 6,3 Prozent auf EUR 280,8 Mio. (Vj.: EUR 264,1 Mio.). Auch hier wirkten sich vor allem Erlöszuwächse bei den digitalen Medien positiv aus.
Bereinigter Konzernüberschuss leicht unter Vorjahresniveau
Der um wesentliche nicht-operative Effekte bereinigte Konzernüberschuss belief sich in den ersten neun Monaten auf EUR 256,9 Mio. (Vj.: EUR 259,6 Mio.). Das entspricht einem bereinigten Ergebnis je Aktie von EUR 2,21 nach EUR 2,30 im Vorjahreszeitraum. Der Konzernüberschuss lag mit EUR 188,7 Mio. unter dem Vorjahreswert (EUR 233,2 Mio.). Hier schlugen sich unter anderem höhere Abschreibungen sowie Sondereinflüsse im Finanzergebnis nieder. Das Ergebnis je Aktie betrug EUR 1,62 (Vj.: EUR 2,11).
Digitale Medien steigern Umsatz und Ertragskraft deutlich / Inländische Printmedien hoch profitabel
Das Segment Zeitungen National hielt die EBITDA-Rendite in den ersten neun Monaten mit 23,6 Prozent nahezu auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Der Umsatz der inländischen Zeitungen ging um 2,0 Prozent auf EUR 836,7 Mio. (Vj.: EUR 854,1 Mio.) zurück. Dabei gaben sowohl die Vertriebs- als auch die Werbeerlöse um etwas mehr als 2 Prozent nach. Das EBITDA des Segments ging auch aufgrund höherer Restrukturierungsaufwendungen von EUR 203,6 Mio. auf EUR 197,2 Mio. zurück.
Die inländischen Zeitschriften blieben bei rückläufigen Erlösen mit einer EBITDA-Rendite von 21,0 Prozent (Vj.: 23,2 Prozent) ebenfalls hoch profitabel. Der Umsatz des Segments Zeitschriften National verminderte sich um 4,0 Prozent auf EUR 339,0 Mio. (Vj.: EUR 353,1 Mio.). Ein Teil des Rückgangs ist insbesondere im dritten Quartal auf eine kalenderbedingt geringere Zahl an Erscheinungstagen als im Vorjahreszeitraum zurückzuführen. Die Vertriebserlöse gingen aufgrund rückläufiger Auflagenzahlen um 3,1 Prozent zurück, die Werbeerlöse lagen 8,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Die inländischen Zeitschriften erzielten ein EBITDA von EUR 71,0 Mio. (Vj.: EUR 82,1 Mio.). Dieser EBTIDA-Rückgang ist überwiegend durch Restrukturierungsaufwendungen bedingt.
Die Geschäftsentwicklung im Segment Print International wurde durch die nach wie vor schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen in wichtigen Auslandsmärkten, insbesondere in Osteuropa, beeinträchtigt. Die Erlöse des Segments gingen in den ersten neun Monaten um 8,6 Prozent auf EUR 320,0 Mio. (Vj.: EUR 350,0 Mio.) zurück. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte reduzierte sich der Umsatzrückgang auf 6,0 Prozent. Die Vertriebserlöse verminderten sich um 6,2 Prozent - bereinigt um 3,6 Prozent. Bei den Werbeerlösen belief sich der Rückgang auf 12,8 Prozent, bereinigt auf 10,5 Prozent. Das EBITDA der internationalen Printmedien belief sich auf EUR 41,1 Mio. nach EUR 56,8 Mio. im Vorjahreszeitraum. Die EBITDA-Rendite sank von 16,2 Prozent auf 12,8 Prozent.
Mit einem kräftigen Umsatzplus von 21,5 Prozent auf EUR 823,3 Mio. (Vj.: EUR 677,7 Mio.) blieb das Segment Digitale Medien der Wachstumsmotor des Konzerns. Hierzu leisteten die Werbeerlöse mit einem Zuwachs von 24,5 Prozent den größten Beitrag, die übrigen Erlöse legten um 7,7 Prozent zu. Zum Anstieg der Gesamterlöse trugen Konsolidierungseffekte ebenso bei wie ein organisches Wachstum von 10,8 Prozent. Die Digitalen Medien verbesserten zudem in den ersten neun Monaten ihre EBITDA-Rendite von 16,5 Prozent auf 20,2 Prozent. Das EBITDA lag mit EUR 165,9 Mio. um 48,3 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 111,9 Mio.
Die Säule Journalistische Portale & andere digitale Medien umfasst einerseits die markengebundenen Portale wie z. B. BILD.de, DIE WELT Online, aufeminin.com und azet.sk, andererseits digitale Geschäftsmodelle wie z. B. idealo, kaufDA und Smarthouse. Die Säule steigerte den Umsatz in den ersten neun Monaten um 25,2 Prozent auf EUR 261,7 Mio. (Vj.: EUR 209,0 Mio.). Ihr EBITDA legte im gleichen Zeitraum um 23,7 Prozent auf EUR 57,1 Mio. (Vj.: EUR 46,1 Mio.) zu. Damit erzielte die Säule Journalistische Portale & andere digitale Medien eine EBITDA-Rendite von 21,8 Prozent (Vj.: 22,1 Prozent).
Die zweite Säule Performance Marketing umfasst die Aktivitäten der Zanox-Gruppe, dem führenden Netzwerk für performancebasiertes Marketing in Europa. Sie erhöhte den Umsatz um 4,6 Prozent auf EUR 326,6 Mio. (Vj.: EUR 312,1 Mio.). Das EBITDA blieb mit EUR 15,9 Mio. aufgrund konjunktureller Entwicklungen sowie Wachstumsinvestitionen hinter dem Vorjahreswert (EUR 18,5 Mio.) zurück. Die EBITDA-Rendite belief sich dementsprechend auf 4,9 Prozent (Vj.: 5,9 Prozent).
Besonders dynamisch entwickelte sich in den ersten neun Monaten die Säule Axel Springer Digital Classifieds, in der die Rubrikenportale SeLoger, Immonet, StepStone und Totaljobs gebündelt sind. Sie steigerte den Umsatz um die Hälfte auf EUR 234,9 Mio. (Vj.: EUR 156,6 Mio.). Das EBITDA verbesserte sich um 86,5 Prozent auf EUR 101,8 Mio. (Vj.: EUR 54,6 Mio.). Mit einer EBITDA-Rendite von 43,3 Prozent (Vj.: 34,9 Prozent) zählten die Rubrikenportale zu den profitabelsten Einheiten im Konzern.
Das Segment Services/Holding erhöhte den Umsatz um 6,6 Prozent auf EUR 88,8 Mio. (Vj.: EUR 83,3 Mio.) bei einem EBITDA von EUR -16,0 Mio. (Vj.: EUR -8,1 Mio.). Im Ergebnis schlugen sich insbesondere kursbedingt höhere Belastungen aus dem aktienbasierten Vergütungsprogramm nieder.
Nettoverschuldung deutlich reduziert
Der frei verfügbare Cashflow nahm in den ersten neun Monaten um 9,7 Prozent auf EUR 286,0 Mio. (Vj.: EUR 260,7 Mio.) zu. Die Nettoverschuldung verminderte sich von EUR 472,8 Mio. am Jahresende 2011 auf EUR 198,8 Mio. zum 30. September 2012. Nach der erfolgreichen Platzierung eines Schuldscheindarlehens im zweiten Quartal schloss Axel Springer im September 2012 erfolgreich eine Vereinbarung zur Refinanzierung einer im August 2013 auslaufenden Kreditlinie ab. Der Konzern verfügt damit weiterhin über ausreichende Mittel zur langfristigen Finanzierung von organischem und anorganischem Wachstum.
Die solide Finanzlage des Konzerns spiegelte sich auch in einer Eigenkapitalquote per Ende September 2012 von 50,1 Prozent wider. Durch organisches Wachstum und die Integration neu erworbener Gesellschaften im Bereich der digitalen Medien stieg die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter von 12.779 im Vorjahr auf 13.504.
Diese Presseinformation (auch in englischer Sprache), die Konzern-Kennzahlen sowie der Quartalsfinanzbericht sind unter www.axelspringer.de/9m-2012 abrufbar.
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