Axel Springer nutzt hohe Profitabilität für Investitionen in beschleunigte Digitalisierung
Berlin (ots)
EBITDA steigt auf EUR 628,0 Mio. / EBITDA-Rendite von 19,0 Prozent / Umsatzplus von 3,9 Prozent / Digitale Medien erstmals mit größtem Umsatzbeitrag / Bereinigtes Ergebnis je Aktie von EUR 3,00 / Dividendenvorschlag von EUR 1,70
Axel Springer profitierte im Geschäftsjahr 2012 vom erfolgreichen Fortschritt der Digitalisierung und steigerte das EBITDA um 5,8 Prozent auf EUR 628,0 Mio. Der Konzernumsatz legte um 3,9 Prozent auf EUR 3.310,3 Mio. zu. Die Digitalen Medien steigerten ihre Erlöse um 22,0 Prozent auf EUR 1.174,2 Mio. und lösten damit erstmals die inländischen Zeitungen als umsatzstärkster Geschäftsbereich des Konzerns ab. Mit einem Anstieg des Segment-EBITDA um 53,6 Prozent auf EUR 242,9 Mio. schlossen die Digitalen Medien auch beim Ergebnis dicht zum Segment Zeitungen National auf. Die inländischen Printmedien blieben trotz rückläufiger Vertriebs- und Werbeerlöse mit EBITDA-Renditen von mehr als 20 Prozent hoch profitabel. Die Auslandserlöse legten um 11,0 Prozent zu. Damit erhöhte sich ihr Anteil am Konzernumsatz von 32,0 Prozent auf 35,1 Prozent.
Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG: "Das Jahr 2012 markiert für Axel Springer eine Zeitenwende: Erstmals haben wir mit den Digitalen Medien mehr als eine Milliarde Euro Umsatz erzielt, das ist mehr als mit jedem anderen Geschäftsbereich. Wir wachsen dabei profitabel und erreichen höhere Margen als früher. Aus dieser starken Position werden wir die Digitalisierung unseres Geschäfts noch schneller und energischer vorantreiben. Wir wollen den digitalen Umbau des gesamten Unternehmens deutlich forcieren, um unsere Position als Vorreiter der Digitalisierung weiter auszubauen. Wir wollen Innovationen beschleunigen, die Effizienz des eingesetzten Kapitals weiter erhöhen und den tiefgreifenden strukturellen Wandel der Medienbranche gestalten. Auch wenn die Printmedien noch lange einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg liefern werden, ist unser Ziel klar: Wir wollen das führende digitale Medienunternehmen werden."
Im Geschäftsjahr 2012 steigerte Axel Springer das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 5,8 Prozent auf EUR 628,0 Mio. (Vj.: EUR 593,4 Mio.). Die EBITDA-Rendite legte von 18,6 Prozent auf 19,0 Prozent zu. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch die höhere Profitabilität des Segments Digitalen Medien getrieben, das seine EBITDA-Rendite um mehr als vier Prozentpunkte auf 20,7 Prozent (Vj.: 16,4 Prozent) verbesserte. Die inländischen Zeitungen erreichten eine EBITDA-Rendite von 22,7 Prozent nach 24,3 Prozent im Vorjahr. Auch das Segment Zeitschriften National hielt die Ertragskraft mit einer EBITDA-Rendite von 20,7 Prozent (Vj.: 22,0 Prozent) auf einem hohen Niveau. Das inländische Printgeschäft konnte die Auswirkungen rückläufiger Erlöse und höherer Restrukturierungsaufwendungen damit weitgehend eindämmen. Nach einer Erholung im vierten Quartal lag die EBITDA-Rendite des Segments Print International in einem insgesamt schwierigen Marktumfeld mit 14,7 Prozent nur noch leicht unter dem Niveau des Vorjahres (15,6 Prozent).
Axel Springer erhöhte den Konzernumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 3,9 Prozent auf EUR 3.310,3 Mio. (Vj.: EUR 3.184,9 Mio.). Getrieben wurde das Wachstum durch ein Umsatzplus von 22,0 Prozent im Segment Digitale Medien, zu dem auch die Konsolidierung neu erworbener Gesellschaften beitrug. Das organische Wachstum der Digitalen Medien lag ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich. Konzernweit verzeichnete Axel Springer konsolidierungsbereinigt und währungsbereinigt einen leichten Umsatzanstieg um 0,2 Prozent.
Für das Geschäftsjahr 2013 rechnet der Vorstand mit einem Anstieg der Gesamterlöse im niedrigen einstelligen Prozentbereich, unter der Annahme, dass es zu keiner signifikanten Beschleunigung der strukturell rückläufigen Trends im Printgeschäft kommt. Der Vorstand geht davon aus, dass der geplante Anstieg der Werbeerlöse und stabile übrige Erlöse die voraussichtlich sinkenden Vertriebserlöse überkompensieren werden. Für die digitalen Medien wird weiterhin ein organisches Wachstum, verstärkt durch Akquisitionseffekte, erwartet, während die Erlöse im nationalen und internationalen Printgeschäft marktbedingt voraussichtlich weiter rückläufig sein werden.
Im Geschäftsjahr 2013 wird Axel Springer verstärkt in die Weiterentwicklung des Unternehmens investieren. Die Digitalisierung wird beschleunigt, während die Strukturen im Printgeschäft zunehmend an die strukturellen Veränderungen angepasst werden. Dies wird verstärkte Aufwendungen für die Expansion des digitalen Geschäfts und signifikante Aufwendungen für Strukturanpassungen im Printgeschäft erfordern. Aufgrund dieser Aufwendungen erwartet der Vorstand einen Rückgang des EBITDA im einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Wert des Berichtszeitraums.
Bereinigter Konzernüberschuss leicht im Plus
Axel Springer erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen um wesentliche nicht-operative Effekte bereinigten Konzernüberschuss von EUR 347,9 Mio. (Vj.: EUR 343,3 Mio.). Das auf Aktionäre des Konzerns entfallende bereinigte Ergebnis je Aktie betrug damit EUR 3,00 (Vj.: EUR 3,03). Der Konzernüberschuss entwickelte sich mit EUR 275,8 Mio. (Vj.: EUR 289,4 Mio.) rückläufig. Ursachen hierfür waren nicht operative Sondereffekte und Effekte aus Kaufpreisallokationen. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf EUR 2,41 im Vergleich zu EUR 2,62 im Vorjahr. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung auf dieser Basis eine konstante Dividende von EUR 1,70 je Aktie vorschlagen.
Starkes Umsatzwachstum im Ausland / Werbeerlöse legen erneut deutlich zu
Das Auslandsgeschäft von Axel Springer gewann im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter an Bedeutung. Durch die zunehmende Internationalisierung der digitalen Aktivitäten stiegen die Auslandserlöse um 11,0 Prozent auf EUR 1.163,3 Mio. (Vj.: EUR 1.048,0 Mio.). Damit erhöhte sich der Anteil der Auslandserlöse am Konzernumsatz von 32,9 Prozent auf 35,1 Prozent.
Die positive Entwicklung des digitalen Geschäfts spiegelte sich auch in einem Anstieg der Werbeerlöse um 9,4 Prozent auf EUR 1.758,1 Mio. (Vj.: EUR 1.606,8 Mio.) wider. Die Digitalen Medien erwirtschafteten dabei deutlich mehr als die Hälfte (56,4 Prozent) der gesamten Werbeerlöse des Konzerns, während sich die Werbeerlöse der Printaktivitäten rückläufig entwickelten.
Die Vertriebserlöse lagen im Geschäftsjahr 2012 mit EUR 1.162,6 Mio. um 3,5 Prozent unter dem Vorjahreswert (EUR 1.204,5 Mio.). Grund hierfür waren Auflagenrückgänge in den drei Printsegmenten des Konzerns.
Die übrigen Erlöse erhöhten sich um 4,3 Prozent auf EUR 389,6 Mio. (Vj.: EUR 373,5 Mio.). Hier verzeichnete der Konzern in allen Segmenten Zuwächse, wobei das Wachstum im Segment Digitale Medien am stärksten ausfiel.
Segment Digitale Medien erstmals mit größtem Umsatzbeitrag
Das Segment Digitale Medien setzte mit einem kräftigen Umsatzplus von 22,0 Prozent auf EUR 1.174,2 Mio. (Vj.: EUR 962,1 Mio.) sein dynamisches Wachstum fort und lieferte erstmals den größten Umsatzbeitrag im Konzern. Dies war sowohl auf Konsolidierungseffekte als auch auf ein zweistelliges organisches Wachstum zurückzuführen. Der größte Umsatzanteil entfiel auf die Werbeerlöse, die mit EUR 992,0 Mio. um 25,4 Prozent über dem Vorjahreswert (EUR 791,2 Mio.) lagen. Mit einer EBITDA-Rendite von 20,7 Prozent (Vj.: 16,4 Prozent) steigerten die Digitalen Medien zudem ihre Ertragskraft deutlich. Das EBITDA verbesserte sich um 53,6 Prozent von EUR 158,1 Mio. auf EUR 242,9 Mio.
Journalistische Portale & andere digitale Medien - die erste der drei Säulen des Segments Digitale Medien - umfasst zum einen die markengebundenen Portale, wie z. B. BILD.de, DIE WELT Online, aufeminin.com und azet.sk, und zum anderen digitale Geschäftsmodelle, wie z. B. idealo, kaufDA und Smarthouse. Der Umsatz der Säule erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 27,8 Prozent auf EUR 387,4 Mio. (Vj.: EUR 303,1 Mio.). Das EBITDA stieg im gleichen Zeitraum um 27,6 Prozent auf EUR 90,2 Mio. (Vj.: EUR 70,7 Mio.). Die EBITDA-Rendite dieser Säule betrug unverändert zum Vorjahr 23,3 Prozent.
Die zweite Säule Performance Marketing umfasst die Aktivitäten der Zanox-Gruppe, dem führenden Netzwerk für performancebasiertes Online-Marketing in Europa. Sie steigerte den Umsatz um 4,4 Prozent auf EUR 456,6 Mio. (Vj.: EUR 437,2 Mio.). Das EBITDA belief sich auf EUR 28,0 Mio. und blieb damit leicht hinter dem Vorjahreswert von EUR 28,7 Mio. zurück. Ausschlaggebend hierfür waren vor allem Investitionen in die Weiterentwicklung der Gruppe. Die EBITDA-Rendite dieser Säule betrug 6,1 Prozent (Vj.: 6,6 Prozent).
Die dritte Säule Axel Springer Digital Classifieds, in der die Rubrikenportale SeLoger, Immonet, Immoweb.be, StepStone, Totaljobs und meinestadt.de zusammengefasst sind, entwickelte sich im Geschäftsjahr 2012 besonders erfreulich. Ihr Umsatz legte um 48,9 Prozent auf EUR 330,2 Mio. (Vj.: EUR 221,8 Mio.) zu. Dabei konnten die Rubrikenportale ihr EBITDA von EUR 68,0 Mio. auf EUR 136,3 Mio. verdoppeln. Auch die EBITDA-Rendite verbesserte sich deutlich von 30,7 Prozent auf 41,3 Prozent.
Das Segment Zeitungen National hielt die EBITDA-Rendite im vergangenen Geschäftsjahr mit 22,7 Prozent weiterhin auf einem hohen Niveau (Vj.: 24,3 Prozent). Aufgrund rückläufiger Vertriebs- und Werbeerlöse verringerte sich der Umsatz der inländischen Zeitungen um 3,3 Prozent auf EUR 1.126,1 Mio. (Vj.: EUR 1.164,9 Mio.). Während die Vertriebserlöse mit EUR 599,9 Mio. (VJ.: EUR 617,6 Mio) aufgrund von Auflagenrückgängen um 2,9 Prozent unter dem Vorjahreswert lagen, gaben die Werbeerlöse mit EUR 492,5 Mio. (Vj.: EUR 515,0 Mio.) um 4,4 Prozent nach. Das EBITDA des Segments verminderte sich, aufgrund von Erlösrückgängen auch bedingt durch höhere Restrukturierungsaufwendungen, von EUR 282,7 Mio. auf EUR 256,1 Mio.
Das Segment Zeitschriften National erzielte eine anhaltend hohe EBITDA-Rendite von 20,7 Prozent (Vj.: 22,0 Prozent). Der Umsatz des Segments verringerte sich um 3,9 Prozent auf EUR 450,1 Mio. (Vj.: EUR 468,1 Mio.). Bedingt durch rückläufige Auflagenzahlen gingen die Vertriebserlöse der Zeitschriften um 2,9 Prozent auf EUR 306,7 Mio. (VJ.: EUR 315,8 Mio.) zurück. Da positive Effekte bei den Sportzeitschriften Rückgänge bei anderen Titeln nicht kompensieren konnten, lagen die Werbeerlöse mit EUR 119,1 Mio. (VJ.: EUR 128,4 Mio.) um 7,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das EBITDA des Segments belief sich auf EUR 93,3 Mio. (Vj.: EUR 103,2 Mio.), wozu im Wesentlichen höhere Restrukturierungsaufwendungen beitrugen.
Die Entwicklung im Segment Print International wurde im Geschäftsjahr 2012 durch die anhaltend schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere in Osteuropa geprägt. Der Segmentumsatz verminderte sich um 6,9 Prozent auf EUR 440,8 Mio. (Vj.: EUR 473,5 Mio.). Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte reduzierte sich dieser Erlösrückgang auf 5,5 Prozent. Die Vertriebserlöse gingen um 5,6 Prozent, bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte um 4,0 Prozent zurück. Mit 10,3 Prozent - bereinigt 9,2 Prozent - fiel der Rückgang bei den Werbeerlösen deutlich stärker aus. Die internationalen Printmedien erwirtschafteten ein EBITDA von EUR 65,0 Mio. (Vj.: EUR 73,8 Mio.). Die EBITDA-Rendite verminderte sich leicht von 15,6 Prozent auf 14,7 Prozent.
Der Umsatz im Segment Services/Holding erhöhte sich um 2,5 Prozent auf EUR 119,1 Mio. (Vj.: EUR 116,2 Mio.), während sich das EBITDA auf EUR -29,3 Mio. (Vj.: EUR -24,4 Mio.) belief. Dies ist vor allem auf Belastungen aus der Bewertung der aktienbasierten Vergütungsprogramme zurückzuführen, denen ein positiver Effekt aus Erträgen aus der Kirch-Insolvenz gegenüber stand.
Frei verfügbarer Cashflow um 30,8 Prozent erhöht
Der frei verfügbare Cashflow legte im Geschäftsjahr 2012 um 30,8 Prozent auf EUR 384,4 Mio. (Vj.: EUR 293,9 Mio.) zu. Die Nettoverschuldung reduzierte sich von EUR 472,8 Mio. am Jahresende 2011 auf EUR 449,6 Mio. zum 31. Dezember 2012. Nach der erfolgreichen Platzierung eines Schuldscheindarlehens im zweiten Quartal schloss der Konzern im September 2012 eine neue Kreditlinie in Höhe von EUR 900,0 Mio. zur Refinanzierung einer auslaufenden Kreditlinie ab. Axel Springer ist damit sehr gut aufgestellt, um die digitale Transformation des Unternehmens weiter dynamisch voranzutreiben. Die Eigenkapitalquote blieb mit 46,9 Prozent zum 31. Dezember 2012 auf hohem Niveau (Vj.: 46,1 Prozent). Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich, insbesondere durch die Integration neu erworbener Gesellschaften, von 12.885 im Vorjahr auf 13.651.
Diese Presseinformation (auch in englischer Sprache), die Konzern-Kennzahlen sowie der Geschäftsbericht 2012 sind unter www.axelspringer.de/bilanz12 abrufbar.
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