FAMILIE&CO: Functional Food - der Allzweck-Schutz vor Krankheiten oder nur ein gefährlicher Marketing-Gag?
Hamburg (ots)
Schokolade gegen Karies, Joghurt für die Darmflora und Gummibärchen für starke Knochen: Immer mehr Lebensmittel werden von der Industrie mit Vitaminen und Nährstoffen angereichert. Der Name für den Trend: Functional Food - Essen, das nicht nur satt macht, sondern auch die Gesundheit fördern und sogar Krankheiten heilen soll. In der neuen Ausgabe von FAMILIE&CO erläutern Ernährungsexperten, wann Functional Food wirklich sinnvoll ist und wann überflüssig oder manchmal sogar gefährlich.
Wenn ein Kind bestimmte Lebensmittel nicht verträgt, z. B. eine Milchallergie hat, kann Functional Food zum Beispiel sinnvoll sein. Generell gilt aber: Eine ausgewogene Ernährung bietet immer noch den besten Schutz gegen Krankheiten. Vorsicht auch bei vielversprechenden Werbeslogans: Der Begriff Functional Food ist nicht geschützt und die Heilkraft von bestimmten Lebensmitteln häufig nicht belegt. "Tests in Reagenzgläsern und Tierversuche reichen nicht aus", sagt Professor Rolf Großklaus, Ernährungsmediziner am Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz in Berlin, "Wenn im Labor ein spezieller Stoff gegen Krebsentstehung hemmt oder gegen Durchfall hilft, so heißt das nicht automatisch, dass er die gleiche Wirkung auch in Lebensmitteln an den Tag legt."
Functional Food kann sogar schädlich sein, wenn die Zusatzstoffe überdosiert werden. Zuviel Vitamin A kann Schwindel und Erbrechen verursachen, zuviel Kalzium zu Blutdruckabfall führen.
Mehr zu diesem Thema in der neuen FAMILIE&CO, ab 20. Juni 2001 im Handel.
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