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WELT-Literaturpreis 2003 an Jeffrey Eugenides in Berlin verliehen

Berlin (ots)

Bitte beachten Sie die redaktionelle SPERRFRIST 19 Uhr!!!
300 prominente Gäste erwartet, darunter Literaturnobelpreisträger
   Imre Kertész sowie die Schriftsteller Tankred Dorst, Monika Maron
   und Viktor Jerofejew
Der amerikanische Schriftsteller Jeffrey Eugenides wurde
Freitagabend, den 7. November 2003, mit dem fünften WELT-
Literaturpreis für seinen Roman "Middlesex" in Berlin ausgezeichnet.
Jan-Eric Peters, Chefredakteur der WELT, begrüßte rund 300 prominente
Gäste aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Medien zur feierlichen
Preisverleihung im Verlagshaus der Axel Springer AG. Mit diesem Preis
wird das von der international besetzen Jury als "literarisch
hochvirtuos" und "psychologisch eindringlich" bewertete Werk
Eugenides geehrt.
Dr. Rachel Salamander, Herausgeberin der Literarischen Welt,
beschrieb "Middlesex" als einen "grandiosen Familienroman voll realer
Geschichte": "Middlesex ist ein spätes Glied der Kette von
Literarisierungen des Inzest-Themas. [...] Im Prozess der
Selbstfindung gilt es, sich anzunehmen als ein ‚Kontinuum
verschiedener Pole', sich quasi in verschiedenen Zuständen seiner
selbst zu erleben. Die Selbstfindung eröffnet immer auch die
Möglichkeit, sich neu zu erfinden. Für einen Schriftsteller, der
Gegebenes anders kombiniert und Neues erschafft, das tägliche Brot.
Also ist Eugenides Mann und Frau zugleich, er kann sagen:
Hermaphrodit - ‚c'est moi', er ist Middlesex."
Wie es in der Tradition der WELT-Literaturpreisverleihung liegt,
hielt auch in diesem Jahr ein ehemaliger Preisträger die Laudatio.
Bernhard Schlink, Autor, Jurist und erster WELT-Literaturpreisträger
(1999), bedankte sich in seiner Laudatio auf Eugenides für "ein
wunderbares Buch, das reich an Geschichte und Geschichten, an Liebe,
Glück, Leid, Trauer und Tiefsinn, an Witz und an Fabulier- und
Erinnerungslust sei. Er sagte: "Wo die Gestalten, denen wir in
Jeffrey Eugenides' Buch begegnen, hingehören, geschlechtlich und
sozial, ob sie Glück oder Pech haben, auf- oder absteigen, eines
frühen oder späten Todes sterben - für sie alle erfüllt sich das
Leben und ist am Ende rund geworden. Es kann sich erfüllen und am
Ende rund werden, weil es nicht ganz ernst ist, weil die Gestalten
über sich und die Welt lachen, und wenn die Gestalten selbst es nicht
können, dann können es ihre Verwandten und Freunde, und allemal
können wir es, denen Jeffrey Eugenides seine Gestalten stets mit
einem Lächeln vorstellt, manchmal einem traurigen, manchmal einem
ironischen und oft einem rundherum fröhlichen. Die Geschichte, die er
erzählt, ist immer wieder einfach ungeheuer komisch."
Jeffrey Eugenides wurde 1960 in Detroit, Michigan, als dritter
Sohn griechisch-englisch-irischer Einwanderer geboren. Er graduierte
mit Auszeichnung in den Fächern "Kreatives Schreiben" und "Literatur"
an der Universität Stanford. 1988 veröffentlichte er seine erste
Erzählung. Sein Debütroman "The Virgin Suicides" (1993) erregte
weltweit Aufsehen, wurde in 15 Sprachen übersetzt und in Sofia
verfilmt. Zahlreiche Stipendien des DAAD und der American Academy in
Berlin, führten ihn nach Berlin, wo er "Middlesex" schrieb und mit
seiner Familie lebt. Bereits im April 2003 bekam Eugenides für
"Middlesex" den Pulitzerpreis, eine der wichtigsten amerikanischen
literarischen Auszeichnungen.
Zu den erwarteten Gästen der WELT-Literaturpeisverleihung gehören
u. a.: Prof. Heinz Berggruen, Kunst-Mäzen; Dr. Alexander Brenner,
Vorsitzender Jüdische Gemeinde Berlin; Artur Brauner, Filmproduzent;
Michael Degen, Schauspieler; Dr. Mathias Döpfner,
Vorstandsvorsitzender Axel Springer AG; Tankred Dorst,
Schriftsteller; Viktor Jerofejew, Schriftsteller; Imre Kertész,
Literaturnobelpreisträger und WELT-Literaturpreisträger 2000; Hans-
Ulrich Klose, Vize-Vorsitzender Auswärtiger Ausschuss im Deutschen
Bundestag;  Elisabeth Ruge, Verlegerin Berlin Verlag; Jörg Schönbohm,
Innenminister Land Brandenburg; Friede Springer, stv.
Aufsichtsratsvorsitzende Axel Springer AG;  Prof. Christoph Stölzl,
stv. Vorsitzender Abgeordnetenhaus zu Berlin; und
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries.
Der mit 10 000 Euro dotierte Literaturpreis der Tageszeitung DIE
WELT wird seit 1999 jährlich an einen Schriftsteller verliehen, der
mit seinem Werk international besondere Anerkennung erfahren und
Diskussion angestoßen hat. Die Auszeichnung erinnert an Willy Haas,
der 1925 die "Literarische Welt" gründete. Die bisherigen Preisträger
sind: Bernhard Schlink (1999), Imre Kertész (2000), Pat Barker (2001)
und Leon de Winter (2002).
Der Jury gehören an: Lord George Weidenfeld, Verleger Orion Books
(Großbritannien); Dr. Rachel Salamander, Herausgeberin "Die
Literarische Welt"; Tilman Krause, Literaturredakteur der WELT; sowie
Bernhard Schlink, Schriftsteller und Jurist.

Pressekontakt:

Dr. Carola C. Schmidt
Telefon: +49 (0) 30 25 91-7 25 23,
carola.schmidt@axelspringer.de

Diese Presseinformation kann unter www.axelspringer.de abgerufen
werden.

Original content of: Axel Springer SE, transmitted by news aktuell

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