25 Jahre "Ein Herz für Kinder": Jubiläums-Studie "Wie geht es den Kindern in Deutschland?" in Hamburg präsentiert
Hamburg (ots)
Deutsche Kinder sind gerne Kind / Große Unterschiede zwischen armen und reichen Kindern / Kinder beklagen zu wenig Zeit der Eltern / Jedes zehnte Kind wird zu Hause geschlagen
Deutschlands Kinder leben lieber auf dem Land als in der engen Großstadt. Sie wünschen sich Geschwister und wollen bei der Erziehung ihrer eigenen Kinder später einmal manches anders machen. Die meisten von ihnen genießen es, Kind zu sein. Und immerhin 65 Prozent fühlen sich von den Erwachsenen gemocht.
Das sind nur einige der zentralen Ergebnisse der ersten großen deutschen Kinder-Studie, die "Ein Herz für Kinder" - die Hilfsorganisation der BILD-Zeitung - am 17. November 2003 in Hamburg vorgestellt hat. Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens hatte BILD für "Ein Herz für Kinder" das Institut für Demoskopie in Allensbach mit der Untersuchung beauftragt. Die Meinungsforscher interviewten für ihre repräsentative Studie insgesamt 819 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Untersucht wurden vor allem die Situation und das Lebensgefühl von Kindern in Deutschland.
Präsentiert wurde die Studie in Hamburg von Dr. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach; Ulrike Fröhling, Vorstand BILD hilft e.V.; und Marion Horn, Chefredaktion BILD.
Marion Horn: "BILD setzt sich für die ein, die keine Lobby haben: für die Kinder, auch und gerade in Deutschland. Deshalb macht BILD "Ein Herz für Kinder". Was Kinder denken und fühlen, was ihnen Angst macht und was ihnen Freude bereitet, das ist spannend, das wollten wir wissen. Es wird viel zu oft über Kinder geredet und viel zu selten mit ihnen. Das für mich traurigste Ergebnis dieser Studie ist, dass die schlechte wirtschaftliche Lage in Deutschland direkt auf die Seele unserer Kinder wirkt: Kinder 'armer' Eltern fühlen sich weniger geliebt, haben größere Ängste, werden härter bestraft."
Die wichtigsten Ergebnisse:
Das soziale Umfeld ist ganz entscheidend für die Zufriedenheit der Kinder mit ihrem Leben. 63 Prozent der Kinder aus ärmeren Familien gaben an, dass ihre Väter nicht genug Zeit für sie haben. 52 Prozent der Kinder aus diesen Familien sagten, dass sie häufig traurig seien. Ein Drittel dieser Kinder glaubt, dass Erwachsene Kinder nicht so gern mögen. Auffällig auch, dass in ärmeren Milieus der Fernsehkonsum der Sechs- bis Zwölfjährigen deutlich höher liegt als bei ihren Altersgenossen aus besser gestellten Familien.
Nur eingeschränkt zufrieden sind Deutschlands Kinder mit den Erziehungsmethoden ihrer Eltern. Von den Acht- bis Zwölfjährigen würden nur 38 Prozent ihre eigenen Kinder so erziehen, wie sie selbst erzogen werden. 37 Prozent würden einiges anders machen. Die unzufriedenen Kinder kritisieren vor allem, dass ihre Eltern zu wenig Zeit für sie aufbringen oder sie zu rasch und zu hart bestrafen. So beklagen sich immerhin zehn Prozent der Kinder, dass sie geschlagen werden.
Drei Viertel aller Sechs- bis Zwölfjährigen gehen ausgesprochen gern zur Schule, Jungen allerdings deutlich weniger als Mädchen. 31 Prozent der Jungen, aber nur jedes fünfte Mädchen nehmen nicht gern am Unterricht teil. Jungen stören sich vor allem an den Hausaufgaben, während Mädchen vor allem strenge Lehrer nicht mögen. Nach dem neunten Lebensjahr sinkt bei Mädchen und Jungen die Schulfreude jedoch deutlich. Die beliebtesten Schulfächer sind Sport und Mathematik. Am wenigsten gern besuchen Schüler den Unterricht in Physik, Chemie und Fremdsprachen außer Englisch.
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