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Greenpeace demonstriert in 10 Städten für Tempolimit / Bürger können über Tempo 120 auf Autobahnen abstimmen

Hamburg (ots)

Greenpeace sammelt heute bundesweit in 11 Städten,
darunter Berlin,  Frankfurt und Regensburg, Unterschriften für die 
Einführung eines Tempolimits von 120 Kilometern pro Stunde auf 
Autobahnen. Damit soll gegen die andauernde Blockadehaltung von 
Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee protestiert werden, der sich 
bisher weigert ein flächendeckendes Tempolimit einzuführen. 
Geschwindigkeitsbeschränkungen sind auch im vor kurzem beschlossenen 
Klimaschutzpaket der Bundesregierung nicht vorgesehen.
"Es ist ein ungeheurer Zynismus, dass Minister Tiefensee weiterhin
ein Tempolimit blockiert. Er verantwortet damit Jahr für Jahr mehrere
Millionen Tonnen Treibhausgase", sagt Marc Specowius, Verkehrsexperte
von Greenpeace. "Unsere Bundestagsabgeordneten können diese 
Fehlentwicklung stoppen, indem sie im September ein Tempolimit 
beschließen!"
Auf 12.300 Kilometern Autobahn in Deutschland werden rund ein 
Drittel aller PKW-Kilometer gefahren. Zwei Drittel der Strecken haben
nach Angaben der Bundesregierung keine Geschwindigkeitsbeschränkung. 
Ein allgemeines Tempolimit ist die schnellste und günstigste Maßnahme
zur Reduzierung von Treibhausgasen im Verkehrsbereich. Mit seiner 
Einführung könnten die Kohlendioxid-Emissionen von PKW auf deutschen 
Autobahnen sofort um neun Prozent reduziert werden. Keine andere 
direkte Maßnahme hat ein annähernd großes Potenzial.
In den an der Unterschriftensammlung teilnehmenden Städten wird 
die aktuelle Zahl der Befürworter und Gegner einer 
Geschwindigkeitsbeschränkung auf überdimensionalen 
Tempo-120-Schildern festgehalten. In den vergangenen zwei Wochen 
wurden in weiteren 21 Städten Unterschriften gesammelt. Greenpeace 
führt seit dem 18. April auf ausgewählten Autobahnstrecken im 
Bundesgebiet ein Tempolimit für den Klimaschutz ein. Auf Teilstücken 
in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, 
Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern mit einer Gesamtlänge von über
110 Kilometern wurden dafür Tempo-120-Verkehrsschilder aufgestellt.
Ein Tempolimit ist auch Grundvoraussetzung und Signal an die 
Autoindustrie für den Bau sparsamerer Autos. Niedrigere 
Geschwindigkeiten ermöglichen den Einbau leichterer Motoren, die 
Sicherheit der Insassen kann mit geringerem Aufwand und 
Fahrzeuggewicht sichergestellt werden. Dieses "Downsizing" der 
Fahrzeuge könnte die CO2-Emissionen von PKW in kürzester Zeit 
halbieren - ein deutlich größerer Effekt als alle aktuell 
diskutierten CO2-Grenzwerte für Autos. Greenpeace sammelt deshalb 
zurzeit auch bundesweit Kaufabsichtserklärungen für besonders 
spritsparende Autos. Verbraucher erklären mit ihrer Unterschrift, 
zukünftig nach dem SmILE-Prinzip (Small, Intelligent, Light, 
Efficient) gebaute PKW kaufen zu wollen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Marc Specowius, Tel. 
0160-581 49 42.
Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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