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Greenpeace deckt japanischen Walfleisch-Skandal auf/ Unterschlagung an Bord der Walfangflotte unter Mitwissen der Regierung

Tokio (ots)

Besatzungsmitglieder der japanischen Walfangflotte
haben in großem Stil wertvolles Walfleisch aus dem diesjährigen Fang 
im Südpolarmeer unterschlagen, um es auf eigene Rechnung zu 
verkaufen. Die Besatzungsmitglieder haben dabei mit Unterstützung der
verantwortlichen Walfang-Firma "Kyodo Sempaku" und der japanischen 
Regierung gehandelt. Das ergeben Greenpeace-Recherchen, die 
japanische Aktivisten der Umweltschutzorganisation heute in Tokio 
präsentierten. Die Greenpeace-Aktivisten fanden illegal angelandetes 
Walfleisch sowie zahlreiche Beweise für massive Unterschlagungen 
durch die Mitglieder der japanischen Walfangflotte. Das Walfleisch 
wurde der japanischen Staatsanwaltschaft übergeben. Die japanische 
Fangflotte tötet jährlich Hunderte Grosswale zu angeblich 
wissenschaftlichen Zwecken.
"Eine öffentliche Untersuchung in Japan muss jetzt das Ausmass des
Skandals zeigen", fordert Greenpeace-Meeresexperte Thilo Maack. 
"Offensichtlich steckt unter der Maske der Wissenschaft die Fratze 
der Geldgier. Der Walfang muss sofort beendet werden. Auch die 
deutsche Regierung muss dafür noch mehr Druck machen."
Greenpeace-Aktivisten dokumentierten am 15. April 2008, wie 
zahlreiche als persönliches Gepäck der Besatzung deklarierte Kartons 
unter den Augen der verantwortlichen Firma "Kyodo Sempaku" von der 
"Nisshin Maru" abgeladen wurden. Sie stellten einen der Kartons mit 
mehr als 23 Kilogramm gesalzenen Walfleisches mit einem Marktwert von
circa 3000 US-Dollar sicher. Informanten bestätigten, dass 
Besatzungsmitglieder der Walfangflotte auf diese Art bis zu 20 
solcher Kartons an Land schmuggeln und auf eigene Rechnung verkaufen.
Das Walfleisch wird dann an Händler geliefert und landete schließlich
in den Spezialitätenrestaurants Japans.
Die Informanten bezeugen ebenfalls, dass der Walfangfirma "Kyodo 
Sempaku" und den für die Arbeit der Besatzung verantwortlichen 
Regierungsvertretern die Unterschlagungen bekannt sind, "sie aber 
'beide Augen zudrücken", so ein Zeuge. Auch das Institut für 
Walforschung (ICR), das den angeblich wissenschaftlichen Walfang 
verantwortet, soll über die weitreichenden Regelverstöße informiert 
gewesen sein. Das Institut finanziert sich ausschließlich aus 
japanischen Steuermitteln und dem offiziellen Verkauf von Walfleisch.
Die Jagd im anerkannten Walschutzgebiet der Antarktis gilt seit 
langem als kommerziell und hat die Glaubwürdigkeit Japans 
international in die Kritik gebracht. Greenpeace arbeitet seit 1972 
gegen den Walfang. Erst im vergangenen Winter hat Greepeace mit 
seinem Schiff Esperanza die Walfangflotte im Südpolarmeer ausfindig 
gemacht und die Walfänger blockiert. Der jüngste Skandal wirft einmal
mehr die Frage auf, wer alles von einem Walfangprogramm profitiert, 
das keinerlei wissenschaftliche Neuerungen liefert.
Achtung Redaktionen: Sie erreichen den Greenpeace-Meeresexperten 
Thilo Maack unter Tel.: 040 - 30618 359
oder mobil unter 0171- 8780841 und
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt unter Tel.: 040 - 30618 344
oder mobil unter 0151 - 145 330 87.
Fotomaterial erhalten Sie unter Tel.: 040 - 30618 342.
Videomaterial mit Interviews erhalten Sie unter Tel.: 0173 - 60 88 
620.
Mehr Infos finden Sie unter www.greenpeace.de

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