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Ölplattform in Schottland geentert
Greenpeace-Protest gegen Ölbohrungen im Atlantik fortgesetzt

Hamburg/Edinburgh (ots)

Vier Greenpeace-Aktivisten  haben heute
im schottischen Fjord Cromarty Firth erneut eine Ölplattform besetzt,
um die Atlantic Frontier, eine Meeresregion im Nordostatlantik, vor
der Ölausbeutung zu schützen. Sie ketteten sich an Stahlträger  der
Plattform "Sovereign Explorer", die für das britische Unternehmen
Marathon Oil ab 1. April westlich der Shetland-Inseln arbeiten soll.
Zuvor hatte die Polizei in einer groß angelegten Aktion rund 30 der
Umweltschützer festgenommen und auch die Besatzung des
Greenpeace-Schiffes "Beluga" festgesetzt.
"Wenn an der Atlantic Frontier nach Öl gebohrt würde, wäre das ein
doppelte Katastrophe", so Thilo Maack, Greenpeace-Meeresexperte vor
Ort in Schottland. "Die Atlantic Frontier ist wie eine ,Autobahn für
Wale', hier gibt es seltene Tiefseekorallenriffe und auf den Inseln
riesige Vogelkolonien. Eine Ölpest hätte verheerende  Folgen,
außerdem kurbelt die Erschließung neuer Ölfördergebiete den
Klimawandel weiter an".
Die Atlantic Frontier erstreckt sich über Hunderte von Seemeilen
westlich und nördlich von Schottland. Die Bedeutung der Gewässer
zwischen Faröer- und Shetland-Inseln, entlang der Hebriden und der
kleinen Inselgruppe von St. Kilda wurde erst in den letzten Jahren
deutlich. Hier haben nicht nur  21 Arten von Delfinen und Walen ihre
Futter- und Aufzuchtgründe. St. Kilda steht wegen der Kolonien von
Papageientauchern und Tölpeln auf der Liste des Weltnaturerbes der
UN. Die ausgedehnten Korallenriffe in der kalten und tiefen See sind
Tausende von Jahren alt und beheimaten bis zu 900 Meerestier-Arten.
Im November 1999 hatte das oberste britische Zivilgericht (High
Court) die britische Regierung aufgefordert, die empfindliche
Meeresregion vor Schottland besser zu schützen. Der Schutz durch die
sogenannte FFH-Richtlinie, die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU,
müsse von der Zwölf-Seemeilen-Zone auf die 200
Seemeilen-Wirtschaftszone ausgedehnt werden. Dadurch müssen auch
Projekte an der Atlantic Frontier umfassend auf ihre
Umweltverträglichkeit hin geprüft werden. Bisher hat die Londoner
Regierung nichts  in dieser Richtung unternommen.
Wird an der Atlantic Frontier eines Tages Öl gefördert, so wäre
das ein weitere Belastung für das Klima. Öl ist mit über 36 Prozent
der weltweit wichtigste Energielieferant und die Öl-Verbrennung damit
Hauptverursacher des Treibhausgases Kohlendioxid. Kohlendioxid ist
für mehr als die Hälfte des vom Menschen verursachten
Treibhauseffekts verantwortlich.  Greenpeace fordert, 75 Prozent der
bereits bekannten und wirtschaftlich erschließbaren fossilen
Brennstoffreserven ungenutzt in der Erde zu lassen, um das Klima zu
retten
Bereits am Sonntag hatten zwei Greenpeace-Umweltschützer, ein
Brite und ein Holländer, gegen die Erkundung der Ölfördergebiete
protestiert. Sie ketteten sich an einen der Träger der Plattform
"Jack Bates", die vom Erdölkonsortium Enterprise Oil eingesetzt wird,
einem Zusammenschluss von Enterprise Oil, Exxon und Mobil Oil .
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Thilo Maack, Tel.:
0044-7801-212950, Jan Rispens Greenpeace-Energie-Experte, Tel.: 040 -
30618-326, und Pressesprecherin Svenja Koch, Tel.: 0171-8780 828.
Internet-Info: www.greenpeace.de

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