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Streit um Elfenbeinhandel beherrscht Artenschutz-Konferenz

Nairobi/Hamburg (ots)

Auf der Artenschutz-Konferenz CITES in
Nairobi drängt der Konflikt um den Schutz der Elefanten alle anderen
Themen in den Hintergrund. Innerhalb der Europäischen Union und der
afrikanischen Staaten ist es zum Streit über den Handel mit Elfenbein
gekommen, der die Diskussion über andere Probleme wie den Schutz von
Walen, Schildkröten oder Haien überschattet.
Seit 1997 ist der eingeschränkte Handel mit Elfenbein wieder
erlaubt. Danach durften Zimbabwe, Botswana und Namibia Stoßzähne nach
Japan verkaufen. Jetzt ist strittig, ob es dabei bleibt, ob
Elfenbeinhandel generell wieder freigegeben wird oder ob er
vollständig verboten werden soll. In der Europäischen Union scheren
unter anderem Großbritannien und Griechenland aus der Reihe der
Elefantenschützer aus. Sie wollen erreichen, dass der eingeschränkte
Handel erhalten bleibt und sogar auf Südafrika ausgedehnt wird.
Dagegen tritt etwa die deutsche Delegation entschieden für den
vollständigen Schutz der Elefanten ein. Die uneinheitliche Meinung in
der EU könnte dazu führen, dass sich die Europäer bei der
entscheidenden Abstimmung enthalten müssen.
"Wir dürfen den Elfenbeinhändlern nicht das Feld überlassen", sagt
Peter Pueschel, Greenpeace-Artenschutzfachmann in Nairobi. "Sie
behaupten ständig, Elefantenherden seien eine Plage für die
Landbevölkerung und nur der Elfenbeinhandel löse die Probleme und
bringe Wohlstand. Das ist falsch."
Wie ein Land mit seinen Elefanten umgeht, ob etwa Tiere getötet
oder umgesiedelt werden, hat mit dem Artenschutz-Übereinkommen nichts
zu tun. Dieses regelt nur den Handel mit Elefanten-Stoßzähnen über
die Grenzen hinaus. Da die Nachfrage in den asiatischen Ländern
riesig ist, befürchtet Greenpeace ohne Handelsverbot eine massive
Zunahme der Wilderei. Von einer Plage durch Elefanten kann keine Rede
sein: Die Jagd auf die größten Landsäugetiere hatte ihre Zahl von
über zwei Millionen (1971) auf weniger als 600 000 Tiere im Jahr 1989
(als sie unter absoluten Schutz gestellt wurden) reduziert. Nach
neuesten Untersuchungen ist der Bestand inzwischen weiter
zurückgegangen. Seit der eingeschränkte Handel 1997 wieder erlaubt
wurde, hat die Elefantenjagd durch Wilderer deutlich zugenommen.
Greenpeace fordert die EU auf, sich der Forderung Indiens und
Kenias anzuschließen, Elefanten wieder in die höchste Schutzkategorie
(Anhang I) aufzunehmen. "Die EU muss wieder auf ihre bisherige
Ablehnung des Elfenbeinhandels einschwenken", so Peter Pueschel,
"sonst bleiben andere Tiere auf der Strecke." Denn auch bei
Schildkröten und Haien drohen einzelne EU-Staaten auszuscheren. Falls
sich die EU auch bei diesen Themen enthalten würde, könnte es sein,
dass der Handel mit Panzern der seltenen Karett-Schildkröten wieder
freigegeben wird. Außerdem würde der weiße Hai, wegen der Jagd nach
seinem begehrten Gebiss und seinen Flossen massiv bedroht, nicht den
notwendigen, strengen Schutz erhalten. Die am Montag begonnene
CITES-Konferenz dauert noch bis 20. April.
Achtung Redaktionen:
Greenpeace-Experte Peter Pueschel ist in Nairobi unter Tel. 00254 725
17 490 nur schwer zu erreichen. Wir organisieren gerne seinen
Rückruf. Sie können sich auch an Dr. Ralf Sonntag, Tel.:
040-30618-333 bzw. 0171-8780818 oder Pressesprecherin Svenja Koch,
Tel.: 040-30618-344 bzw. 0171-8780 828 wenden. 
Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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