Greenpeace-Protestaktion bei "Pampers"-Hersteller
Procter & Gamble muss TBT- Gift aus Babywindeln entfernen
Schwalbach (ots)
Gegen das Hormongift TBT in "Pampers"-Windeln haben heute zwanzig Greenpeace-Aktivisten vor dem Eingang des Procter & Gamble-Forschungszentrums in Schwalbach bei Frankfurt protestiert. "TBT-Gift in Pampers: Schluss damit" stand auf dem Transparent, dass die Umweltschützer vor dem Gebäude entrollten, einige ketteten sich an die Eingangstore. Greenpeace fordert mit der Aktion den Hersteller von Babywindeln Procter & Gamble auf, die Giftbelastung in ihren Windeln umgehend zu stoppen.
"TBT-Gift gehört nicht an Baby-Popos", sagt Thilo Maack, Greenpeace-Chemieexperte. "Procter & Gamble darf sich nicht in Ausreden flüchten, sondern muss sich als Windelhersteller seiner Verantwortung gegenüber Säuglingen und Kleinkindern stellen." Greenpeace hatte am vergangenen Freitag TBT unter anderem in "Pampers Baby Dry" von Procter & Gamble. gefunden.
Noch gestern stellte Procter & Gamble die Greenpeace-Untersuchungen in Frage und behauptete, "Pampers" enthielten kein TBT. "Unsere Untersuchungen lassen keinen Zweifel", erklärt Maack zu der Reaktion des Unternehmens. "Auch bei einem zweiten Test haben wir das Gift gefunden". Im Bündchen einer "Pampers Baby Dry mini" wurden demnach die höchsten Werte entdeckt: 38,4 Mikrogramm TBT/kg (pro Kilogramm). Diese Werte liegen weit über denen der Mischprobe aller Windeln der ersten Untersuchungsreihe. Greenpeace untersucht zur Zeit weitere auf dem deutschen Markt erhältliche Windelmarken. Ergebnisse werden im Laufe der Woche erwartet.
"Wir werden der Firma alle unsere Untersuchungsergebnisse überreichen um sie zum Handeln zu bewegen. Procter & Gamble muss die Ursache für die TBT-Belastung finden und ausschalten", so Thilo Maack
Tributylzinn ist ein giftige Zinnverbindung, die normalerweise in der Schifffahrt zum Abtöten von Muscheln und Algen verwandt wird. TBT gehört zur Gruppe der besonders schädlichen Dauergifte. Das Gift kann die Abwehrkräfte des Menschen schwächen und sein Hormonsystem beeinträchtigen."
Im vergangenen Januar wiesen Untersuchungen im Auftrag von Greenpeace TBT auch in Speisefischen nach. Im März wurden Organozinn-Verbindungen - trotz vorheriger Entwarnung der Textilhersteller - erneut in Trikots gefunden. Die Bundesregierung berät gerade über ein Verbot von TBT. Für alle Anwendungsbereiche der Organozinn-Verbindungen gibt es Alternativen.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte in Schwalbach an Thilo Maack, Tel: 0171-8780 841 und Thomas Kunz, Tel: 0171-8780 818 oder in Hamburg an Dr. Thomas Henningsen Tel.: 040-30618 358 oder Pressesprecherin Svenja Koch, Tel.: 040-30618 344. Aktuelles Beta-Material ist etwa ab 15 Uhr abrufbar. Internet: www.greenpeace.de
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