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UN-Klimaverhandlungen gehen in Bonn in die zweite Runde
Über 100 Greenpeace-Jugendliche demonstrieren für den Klimaschutz

Bonn (ots)

1. 6. 2009 - Für mehr Klimaschutz demonstrieren zu
Beginn der UN-Klimaverhandlungen in Bonn über 100 
Greenpeace-Jugendliche aus ganz Deutschland. Mit Kostümen als 
bedrohte Tiger, Orang Utans oder Eisbären verkleidet und mit Bannern 
ziehen die Jugendlichen vor das Konferenzgebäude. Als Aufforderung an
die Delegierten, keine Zeit mehr zu verlieren, stellen die 
Greenpeace-Jugendlichen ein Banner mit einer überdimensional großen 
gemalten Sanduhr vor den Eingang. In der Uhr zerrinnt die Erde. In 
Bonn wird in den kommenden Tagen erstmalig über den Text des 
künftigen Klimaabkommens verhandelt.
"Die Verhandlungen stecken in einer Sackgasse. Wir brauchen jetzt 
in Bonn den politischen Willen, einen Schritt vorwärts zu kommen und 
den Klimaschutz wieder in Gang zu bringen", sagt 
Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. Das zentrale Problem: Die 
Industrienationen wollen kein Geld für den globalen Klimaschutz 
zahlen. Doch Finanzhilfen sehen die Entwicklungsländer als 
Voraussetzung, um weiter zu verhandeln. Die Entwicklungsländer sind 
am stärksten betroffen von den Auswirkungen des Klimawandels, wie 
Wüstenbildung, Überschwemmungen und Dürren.
Deshalb fordert Greenpeace, dass die reichen Industrienationen 
jährlich mindestens 110 Milliarden Euro für den internationalen 
Klimaschutz bereitstellen. Auf Deutschland entfällt ein Anteil von 
sieben Milliarden Euro pro Jahr. "Das ist kein Almosen, sondern die 
Begleichung der historischen Klimaschuld, die mit der 
Industrialisierung begann", erklärt Smid.
Mit dem Geld müssen die Entwicklungsländer schrittweise Maßnahmen 
zum Klimaschutz beginnen, um bis zum Jahr 2020 ihren Ausstoß an 
Treibhausgasen um 15-30 Prozent gegenüber der Prognose zu verringern.
Das Geld muss auch für den Schutz der Urwälder eingesetzt werden. 
Urwälder speichern Kohlenstoff. Werden sie weiterhin abgeholzt, wird 
CO2 freigesetzt. Für die einzigartigen Urwälder im Amazonas, im 
Kongo-Becken, in Indonesien und Papua-Neuguinea muss die 
Entwaldungrate bereits bis zum Jahr 2015 auf Null gebracht werden.
Zudem fordert Greenpeace konsequente Schritte, um einen sich 
selbst verstärkenden Klimawandel zu verhindern. Der Höhepunkt des 
Ausstoßes von Treibhausgasen muss spätestens im Jahr 2015 erreicht 
sein. Danach muss der Ausstoß bis zur Mitte des Jahrhunderts auf Nahe
Null gesenkt werden. Die Gruppe der Industrieländer muss ihre 
Treibhausgase um 40 Prozent bis zum Jahr 2020 verringern, um einen 
katastrophalen Klimawandel zu verhindern.
Achtung Redaktionen:  Rückfragen bitte an Karsten Smid, Tel. 
0171-8780 821, oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780 778. 
TV-Material, auch als Download von unserem ftp-Server, erhalten sie 
unter 0177-2419 592.
Im Internet: www.greenpeace.de
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