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IAA 2009: Spritfresser und Klimakiller
Greenpeace-Aktivisten demonstrieren vor dem IAA-Haupteingang gegen die umweltschädigende Modellpolitik deutscher Autohersteller

Frankfurt/Main (ots)

Mit einem sechs Meter hohen, platt
gefahrenen Globus zeigen 20 Umweltschützer während der offiziellen 
Eröffnung der IAA durch Kanzlerin Merkel, dass aktuelle Automodelle 
noch immer zu viel klimaschädliches CO2 ausstoßen. Die 
Greenpeace-Aktivisten richten die Botschaft auch an Frau Merkel, die 
diese verfehlte Modellpolitik unterstützt. Auf einem Banner über dem 
Globus steht: "Frau Merkel, Spritfresser stoppen!".
"Leider ist auf der IAA 2009 kein Durchbruch in Richtung 
Klimaschutz zu erkennen", sagt Wolfgang Lohbeck, Verkehrsexperte von 
Greenpeace. "Man findet zwar spritsparende Einzelmodelle, aber 
deutsche Automobilhersteller vermeiden es, diese Autos auch in Serie 
anzubieten. Kunden müssen für ein umweltfreundliches Auto immer noch 
einen satten Aufpreis zahlen und das, obwohl aus technischer Sicht 
ein Verbrauch von unter drei Litern seit Jahren möglich ist."
Die Autohersteller präsentieren auf der diesjährigen IAA 
Elektroautos als Trendwende. Das Elektroauto ist jedoch keine 
kurzfristige Lösung und lenkt vom Kernproblem ab: Die 
Flottenverbräuche deutscher Automobilhersteller sind zu hoch und 
produzieren mit durchschnittlich 155 Gramm CO2 pro gefahrenem 
Kilometer zu viel klimaschädliche Gase. Von dem notwendigen Ziel, bis
2020 einen Ausstoß von maximal 80 Gramm CO2 zu erreichen, ist 
Deutschland noch weit entfernt. Ein besonders schlechtes Bild geben 
VW und Mercedes ab: VW liegt sogar hinter dem 'Premiumhersteller' BMW
zurück. Mercedes bildet mit durchschnittlich 175 Gramm CO2/km das 
traurige Schlusslicht. Greenpeace fordert die Automobilhersteller 
auf, Übermotorisierung und Gewicht ihrer Fahrzeuge zu verringern 
sowie vorhandene Technik konsequent zur CO2-Reduzierung einzusetzen.
Die Hersteller sind aber nur ein Teil des Problems. So hat sich 
Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der EU-Kommission persönlich für zu
hohe EU-Grenzwerte beim CO2-Ausstoß von PKW eingesetzt. Dadurch sind 
die deutschen Hersteller nicht gezwungen, ihre Autos vor 2015 
wesentlich verbrauchsärmer zu konstruieren. "Damit macht sich Merkel 
zur Vorreiterin einer klimafeindlichen Modellpolitik", sagt Lohbeck.
Bereits vor 13 Jahren zeigte Greenpeace mit dem nur drei Liter 
verbrauchenden Konzeptauto SmILE (small, intelligent, light, 
efficient), wie eine Trendwende im Automobilbau aussehen kann. Mit 
sparsamer und intelligenter Technik, bestehend aus hochaufgeladenen 
Motoren, geringem Fahrzeuggewicht und optimierter Aerodynamik, senkte
Greenpeace den Benzinverbrauch: Der entsprechend umgebaute Renault 
Twingo verbraucht nur halb so viel Benzin wie das ursprüngliche 
Serienauto.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Wolfgang Lohbeck, Tel. 
0171-8780 823, oder Pressesprecherin Janina Behrens, Tel. 
0175-1896228. Fotos erhalten Sie unter 040-30618 377. Videomaterial 
auch als Download vom ftp-Server erhalten Sie unter:  0163-8390595. 
Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de
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