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Greenpeace-Aktivisten demonstrieren gegen Kohleabbau in der Arktis
Deutsche Energiekonzerne nutzen Kohle von Spitzbergen

Longyearbyen/Spitzbergen (ots)

2. 10. 2009 - Gegen den Abbau von
Kohle in der Arktis demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute auf der
norwegischen Insel Spitzbergen. Die Umweltschützer haben mehrere 
Banner an einem Verladekran vor der Kohlemine in Svea gehisst. Die 
dort geförderte Steinkohle wird auch in deutschen Kraftwerken 
verfeuert. Hauptabnehmer sind die Energiekonzerne Eon und DongEnergy.
Auf einem Banner steht: "Geschichte schreiben Frau Merkel, Klima 
retten!". Damit fordern die Aktivisten die Bundeskanzlerin auf, ihrer
selbstgewählten Rolle als 'Klimakanzlerin' gerecht zu werden, die vom
Klimawandel stark betroffene Arktis zu schützen und an der 
UN-Klimakonferenz in Kopenhagen teilzunehmen.
"Wer Kohle aus der Arktis verheizt, ignoriert den Klimawandel auf 
besonders drastische Art und Weise", sagt Karsten Smid, Klimaexperte 
von Greenpeace. "Frau Merkel muss dem Spuk eine Ende setzen. Sonst 
wird sie als Kohle- und nicht als Klimakanzlerin in die Geschichte 
eingehen." In Deutschland steigt künftig die Nachfrage nach 
Kohleimporten durch den geplanten Bau von 28 Kohlekraftwerken weiter 
an. Während sich der Kohlebergbau in Deutschland und anderen 
mitteleuropäischen Ländern nicht rechnet und langsam ausläuft, wird 
in der Arktis der Ausbau der Gruben vorangetrieben. Anders als in 
Westeuropa wird dort kein Tiefbau betrieben, sondern die Kohle mit 
Förderzügen aus dem Berg geholt.
Auf Spitzbergen zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels 
besonders deutlich. Noch bedecken Gletscher mehr als 60 Prozent der 
Landfläche der Insel. Doch diese schmelzen im Rekordtempo. So hat 
sich der Blomstrandbreen-Gletscher in den vergangenen 80 Jahren um 
zwei Kilometer zurückgezogen.
"Durch ihre halbherzige Klimapoltik gefährdet die Bundeskanzlerin 
ein ambitioniertes Klimaabkommen auf dem UN-Gipfel im Dezember in 
Kopenhagen", sagt  Smid. Greenpeace fordert Kanzlerin Merkel auf, 
sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen. Nur ein Weg weg von der 
Kohle hin zu massiven Investitionen in Erneuerbare Energien kann den 
Klimawandel noch aufhalten.
Wie wichtig Klimaschutz ist, zeigen auch die Forschungsergebnisse 
einer viermonatigen Expeditionstour des Greenpeace-Schiffes "Arctic 
Sunrise". Die Besatzung der "Artic Sunrise" hat zusammen mit 
Wissenschaftlern in der Arktis die Folgen des Klimawandels untersucht
und dokumentiert. Mit deutlichen Ergebnissen: Die tatsächliche 
Ausdehnung des arktischen Meereises unterschreitet neuerdings die 
Vorhersagen der Rechenmodelle der Klimawissenschaftler. Die 
Eisausdehnung am Ende des Sommers liegt nur noch bei etwa 70 Prozent 
des langfristigen Mittelwertes der Jahre 1979 bis 2000. Der Anteil 
mehrjährigen dicken Eises ist inzwischen sehr weit zurückgegangen. In
der Folge reagiert die sommerliche arktische Meereisbedeckung sehr 
viel empfindlicher auf die Erderwärmung als noch vor 10 oder 20 
Jahren.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Karsten Smid, 
Tel. 0171-8780 821, oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780 
778. Bilder der Aktion erhalten Sie unter 040-30618 377. Internet: 
www.greenpeace.de
Countdown für Kopenhagen: Nur noch 65 Tage bis zum Beginn der 
Weltklimakonferenz!

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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