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Kanzlerin Merkel empfängt indonesischen Staatschef - Klimaschutz bleibt auf der Strecke
Staatliche Kredite aus Deutschland zerstören Lebensraum der Orang-Utans

Berlin (ots)

15. 12. 2009 - Gegen eine deutsche Beteiligung an
der anhaltenden Zerstörung von Urwald in Indonesien demonstrieren 
heute Greenpeace-Aktivisten vor Schloss Bellevue und Bundeskanzleramt
in Berlin. Sie präsentieren Plakate, auf denen gerodete Urwaldflächen
gezeigt werden und auf denen steht: "Deutsche Gelder zerstören 
indonesischen Urwald und das Klima". Der Grund für die Aktion: Mit 
staatlichen Geldern aus Deutschland finanziert eine Tochterbank der 
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) indonesische Palmölfirmen, die 
für den Kahlschlag verantwortlich sind. Durch die Rodungen werden 
riesige Mengen CO2 freigesetzt, die den Klimawandel anheizen. Der 
indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono ist derzeit auf 
Staatsbesuch in Deutschland und zu Gast bei Bundespräsident Horst 
Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel.
"Indonesien ist das Land, wo die Urwaldzerstörung am schnellsten 
voranschreitet", sagt Corinna Hölzel, Waldexpertin von Greenpeace. 
"Anstatt den Kahlschlag sofort zu stoppen, vergibt die indonesische 
Regierung noch immer Konzessionen für die Umwandlung von Urwald in 
Plantagen - mit fatalen Folgen." Durch den Waldverlust wird der in 
Bäumen und Böden gespeicherte Kohlenstoff als CO2 freigesetzt und 
macht das Land zum drittgrößter Verursacher von Treibhausgasen 
weltweit. "Wer soviel Wald vernichtet, wird sein selbstgestecktes 
Klimaschutzziel von 26 Prozent CO2-Reduktion nie erreichen", sagt 
Hölzel.
Die Rettung der indonesischen Urwälder und der Schutz des dort 
gespeicherten Kohlenstoffs liegt auch in deutscher Hand. Greenpeace 
fordert, dass die Bundesregierung sich mit jährlich zwei Milliarden 
Euro am Aufbau eines internationalen Urwaldfonds beteiligt. "Anstatt 
über eine KfW-Tochter den größten Klimakiller Indonesiens, die Sinar 
Mas Gruppe, finanziell zu unterstützen, hätte die Bundesregierung das
Geld besser für den Urwald- und Klimaschutz ausgegeben.  Wir fordern 
Angela Merkel auf, sich für eine sofortige Kündigung des Kredits 
einzusetzen", so Hölzel.
Damit ein gerechtes und wirksames Klimaabkommen in Kopenhagen 
möglich wird, müssen die Industrieländer ihren Ausstoß von 
Treibhausgasen um 40 Prozent bis 2020 reduzieren. Als Verursacher des
Großteils der historischen CO2-Emissionen müssen die 
Industrienationen die Entwicklungsländer mit jährlich 110 Milliarden 
Euro finanziell unterstützen. Mit diesen Geldern sollen Erneuerbare 
Energien, Anpassung an den Klimawandel und Urwaldschutz finanziert 
werden.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Corinna Hölzel, Tel. 
0171-8787833 oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780 778. 
Fotos der Aktion bekommen Sie unter 040-30618 377.
Internet:
http://klimagipfel.greenpeace.de/Presseinfo/
http://twitter.com/gpcop15

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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