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Stoppt "Star Wars": Greenpeace startet Protest gegen amerikanisches Raketenprogramm

Hamburg/Santa Barbara, USA (ots)

Mit einer Mahnwache vor der
Vandenberg Air Force Base in Kalifornien protestiert Greenpeace seit
heute gegen den unmittelbar bevorstehenden Raketentest der USA im
Rahmen des geplanten "Nationalen Raketen-Abwehrsystems" (NMD). Über
20 Umweltschützer, darunter ein Deutscher, haben vor dem Haupttor
eine 15 Meter hohe Raketen-Attrappe errichtet und ein Transparent mit
der Forderung "Stop Star Wars" entrollt.
Von der Vandenberg Base aus wollen die USA am kommenden Samstag um
4 Uhr europäischer Zeit eine Minuteman II-Rakete abfeuern. Die Rakete
soll von einer zweiten, von den Marshall-Inseln gestarteten
Abwehrrakete über dem Pazifik in der Luft zerstört werden. Es ist der
dritte Test für das auch "Star Wars" genannte, weltraumgestützte
Raketenabfangsystem. Nach diesem Test will Präsident Clinton über die
Verwirklichung des rund 60 Milliarden Dollar teuren Programms
entscheiden. Greenpeace fordert Clinton auf, das Stars Wars-Projekt
aufzugeben und stattdessen neue Initiativen zur Reduzierung der noch
vorhandenen Atomwaffen zu ergreifen.
"Mit dem Star Wars-Programm setzen die USA die gesamte
internationale Abrüstungspolitik aufs Spiel", sagt
Greenpeace-Sprecherin Susanne Ochse. "Die Amerikaner wollen sich
unverwundbar gegen Raketenangriffe machen. Dadurch werden andere
Atommächte provoziert, neue Waffen zu entwickeln, um den
amerikanischen Schutzschild überwinden zu können. Eine Entscheidung
für Star Wars wäre der Startschuss für einen neuen nuklearen
Rüstungswettlauf."
Das "Star Wars"-Projekt besteht aus einer Kombination von
Frühwarnsystemen und Abfangraketen. Eine Reihe von
Infrarot-Satelliten im All und Radarstationen am Boden sollen das
Frühwarnnetz bilden. Die Systeme verfolgen den feindlichen
Flugkörper, bis dieser von einer der etwa 100 Abfangraketen
unschädlich gemacht wird, die in Alaska stationiert sein sollen. Der
Verteidigungsschirm soll schließlich die gesamten Vereinigten Staaten
überspannen und jede auf die USA abgefeuerte Rakete aufspüren und
zerstören können.
Das Projekt verstößt klar gegen den ABM-(Anti Ballistic
Missile)-Vertrag von 1972, in dem die USA und Russland Zahl und Art
ihrer Abfangsysteme begrenzen. Präsident Putin hat bereits
angekündigt, dass Russland nicht bereit ist, das amerikanische "Star
Wars" Programm zu akzeptieren. Russland werde sich nicht nur aus dem
gerade ratifizierten START II-Vertrag, sondern aus dem gesamten
System internationaler Abrüstungsverträge zurückziehen, wenn die USA
den ABM-Vertrag brechen. Zu befürchten ist ferner, dass Atomstaaten
wie China, Indien und Pakistan mit verstärkten Rüstungsanstrengungen
reagieren. Auch Deutschland und Frankreich haben die US-Pläne
kritisiert.
Achtung Redaktionen: Tagesaktuelle Infos und Bilder über
www.stopstarwars.org
Rückfragen bitte an das Greenpeace-Pressezentrum vor Ort, Tel: 001
805 598 25 27 (9.00 Uhr in Deutschland ist Mitternacht in
Kalifornien) oder in Hamburg an Susanne Ochse, 0171-8780-834 sowie
Pressesprecher Stefan Schurig, Tel: 0171-8780-837. Hier erhalten Sie
auch TV- und Fotomaterial von der Mahnwache.

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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