Eine Ölspur aus schwarzem Wasser
Greenpeace-Protestaktionen an Total-, Fina- und Elf-Tankstellen
Hamburg (ots)
Greenpeace Gruppen informieren heute in 30 Städten die Autofahrer an Total-, Fina- und Elf-Tankstellen über die Ölverschmutzung in den russischen Ölfördergebieten. In Frankfurt am Main, Aachen und Hannover ziehen die Umweltaktivisten mit dem Fahrrad und Skates von einer Tankstelle zur nächsten. Aus einem Ölfass mit dem Firmenschild von Elf tropft dabei schwarz gefärbtes Wasser und zieht eine lange "Ölspur".
"Was wir nur symbolisch durch eine Ölspur darstellen, ist in Russland bitterer Alltag", sagt Volker Gaßner von Greenpeace. Pro Jahr laufen aus maroden Ölpipelines etwa 15 Millionen Tonnen Rohöl aus und verseuchen die russische Taiga und Tundra. "In Westeuropa erschrecken wir uns nach einem Tankerunfall sehr über ölverschmierte Vögel an unseren Urlaubsstränden - aber in Russland passieren Ölverseuchungen in solchem Ausmaß täglich."
Greenpeace besucht heute neben den Tankstellen von Elf auch die Zapfsäulen von Total und Fina, weil in ein paar Tagen alle drei Tankstellen zu einem einzigen Konzern gehören werden. In der kommenden Woche werden TotalFina Deutschland und Elf Oil Deutschland, beide Tochtergesellschaften des französischen Ölmultis TotalFinaElf, fusionieren. TotalFinaElf ist selbst erst 1999 aus einer Fusion dreier Ölkonzerne entstanden.
"Was die Autofahrer hier bei Elf tanken, hinterlässt da, wo es herkommt, ganze Mondlandschaften aus Öl", so Gaßner. "Wer wie Elf russisches Erdöl kauft, verarbeitet und damit Millionen-Gewinne erzielt, ist mitverantwortlich für die katastrophalen Umweltschäden im Herkunftsgebiet seines Öls."
Seit Anfang August haben 30 Greenpeace-Aktivisten aus sieben Ländern in Westsibirien etwa 50 Tonnen ausgelaufenes Rohöl geborgen - in unwegsamem Gelände und stechendem Ölgeruch. Die beteiligten deutschen Aktivisten werden morgen aus Russland zurückkehren. "Wir haben in Sibirien die Arbeit gemacht, die wir von Elf und seinem russischen Geschäftspartner Tjumen Oil erwarten", sagt Greenpeace-Ölexperte Christian Bussau. "Während Elf seine blitzblanken Raffinerien und Tankstellen anpreist, macht das ölige Trinkwasser die Russen krank", so Bussau weiter.
Deutschland bezieht jährlich etwa ein Drittel seines Erdöls aus Russland. Elf verarbeitet in seinen ostdeutschen Raffinerien den Hauptteil der deutschen Ölimporte aus Russland. Greenpeace fordert die westlichen Mineralölkonzerne auf, gemeinsam mit den russischen Ölfirmen Umweltstandards für Ölförderung und -transport zu entwickeln und umzusetzen.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen steht Ihnen Volker Gaßner, Tel. 0171-8780-814 zur Verfügung.
Für Beta-SP-Material und Fotos über die Ölverschmutzung in Russland sowie Karten vom Camp in Westsibirien wenden Sie sich bitte an Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 0171-8780-840.
Das Internet-Tagebuch zum Camp unter: http://www.greenpeace.de/oilcamp
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