Castor-Transport: Greenpeace besetzt Jeetzel-Brücke
Dannenberg/Hitzacker (ots)
Vor der Durchfahrt des Atomtransports nach Gorleben haben vor wenigen Minuten rund 50 Greenpeace-Aktivisten die rund zehn Meter hohe Eisenbahnbrücke über die Jeetzel in der Nähe von Hitzacker besetzt. Die Umweltschützer sind zunächst von der Polizei unbemerkt mit Schlauchbooten unter die Brücke gefahren und haben die Schienen mit Spezialleitern und Seilen erklommen. Auf den Gleisen haben sie Ketten befestigt, mit denen sie die Kletterer unter der Brücke sichern. Zwischen den beiden Brückenpfeilern entrollten sie ein 10 auf 5 Meter großes, dreieckiges Transparent mit der Aufschrift: "Stop Castor". An der Aktion, mit der Greenpeace gegen die Wiederaufnahme der Atomtransporte zwischen Frankreich und Deutschland protestiert, nehmen Aktivisten aus 15 Ländern teil. Die Jeetzel-Brücke ist das "Nadelöhr" für die Atommülltransporte nach Gorleben.
"Solange Atomkraftwerke tonnenweise strahlenden Müll erzeugen, der dann quer durch Europa geschoben wird, gehen Menschen auf die Straße, um friedlich dagegen zu demonstrieren," sagt Veit Bürger, Energieexperte bei Greenpeace. "Die vielen Protestaktionen, die den Atomtransport begleiten, sind ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Atomenergie gesellschaftlich nicht akzeptiert ist. Daran hat auch der Atomkonsens nichts geändert."
Die Jeetzel-Brücke liegt auf der Bahnverbindung zwischen Lüneburg und Dannenberg, wo die Castorbehälter von der Schiene auf Schwerlasttransporter umgeladen werden, die den Atommüll in das Zwischenlager Gorleben transportieren. Vor zwei Jahren stellte sich heraus, dass die rund 125 Jahre alte Brücke baufällig ist. Seitdem durften nur noch Personenzüge über die Brücke fahren. Die alte Brücke wurde schließlich abgerissen und für rund sieben Millionen Mark eine neue Brücke errichtet.
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