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Zweite Greenpeace-Aktion gegen Castor-Transport
Aktivisten schlossen sich am Gleisstück bei Dahlenburg fest

Dahlenburg/Dannenberg, Wendland (ots)

Rund 50
Greenpeace-Aktivisten protestieren heute seit 19:30 Uhr gegen den
Castor-Transport am Gleisstück zwischen Dahlenburg und Dannenberg in
der Nähe des Bahnübergang der B216. Vier Aktivisten haben sich mit
Spezial-Konstruktionen an den Schienen fest geschlossen. Die anderen
Aktivisten wurden sofort von der Polizei festgenommen. Auf
Transparenten steht "Stop Castor".
Um die Mittagszeit hatten Polizei und Bundesgrenzschutz 45
Greenpeace-Aktivisten von der Jeetzel-Brücke bei Seerau (Kreis
Lüchow-Dannenberg) festgenommen und die erste Greenpeace-Aktion
beendet. Den Umweltschützern ist es damit gelungen, sich etwa sechs
Stunden lang an der streng bewachten Brücke festzusetzen, um gegen
den Castor-Transport friedlich zu protestieren. Die Aktivisten hatten
am Morgen unbemerkt von der Polizei mit Schlauchbooten auf der
Jeetzel an die Brücke gefahren. Mit Spezialleitern gelangten
Kletterer auf die Brücke. Einige hängten sich mit Seilen und
Stahlringen direkt an die Gleise über den Fluß und entrollten ein
Transparent mit der Aufschrift "Stop Castor".
Soweit bisher bekannt, wurden zwei Greenpeace-Aktivisten bei der
ersten Aktion leicht verletzt, einer von ihnen wurde in ein
Krankenhaus gebracht.
"Die Atomtransporte sind überflüssig und gefährlich," sagt im
Wendland Veit Bürger, Energieexperte von Greenpeace. "Bislang gibt es
in Deutschland kein einziges sicheres Zwischen- oder Endlager. Die
jetzigen Atomtransporte haben nur den einen Zweck, den Weiterbetrieb
der deutschen Atomkraftwerke zu sichern. Und ausgerechnet Rot-Grün
läßt diese Transporte zu."
Im sogenannten Atomkonsens sicherte die Bundesregierung den
AKW-Betreibern den ungestörten Weiterbetrieb ihrer Atomanlagen zu.
Dazu hatten sich Bundesregierung und Atomindustrie darauf
verständigt, dass die Atomtransporte zu den
Wiederaufarbeitungsanlagen in Frankreich und Großbritannien noch bis
Juni 2005 weiter gehen können. Bis dahin dürfen die Stromkonzerne in
rund 500 Transporten noch 2.000 Tonnen hochradioaktiven Atommüll zu
den Atomfabriken in La Hague und Sellafield transportieren, deren
Betrieb Meeres- und Landregionen radioaktiv verseucht.
Geplant war, dass der Castor-Transport bis ins niedersächsische
Dannenberg per Schiene fährt und die Atommüllbehälter dann auf
Schwerlastwagen in das Zwischenlager gebracht werden. Schon bei der
Ausfahrt aus dem Verladebahnhof in Frankreich hatte Greenpeace gegen
den Castor-Transport protestiert.
Achtung Redaktionen: Für Foto- und Filmmaterial wenden Sie sich bitte
an die Fotoredaktion, Tel. 040-30618-376 oder -377. Sonstige
Rückfragen bitte vor Ort im Wendland an Veit Bürger, Tel.:
0171-8780-820, Pressesprecher Stefan Schurig, Tel. 0171-8780-837 oder
die Greenpeace-Pressestelle, Tel. 040-30618-340. Internet-info:
www.greenpeace.de/castor

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