Greenpeace-Aktivisten protestieren in Berlin gegen russischen Ölkonzern Gazprom
"Arctic Sunrise" von russischer Küstenwache nach Murmansk geschleppt
Berlin/Murmansk (ots)
24. 9. 2013 - Der Konflikt um die Besetzung eines Greenpeace-Aktionsschiffes und die Festnahme der Besatzung durch die russische Küstenwache geht in eine weitere Runde. Nachdem die Küstenwache die "Arctic Sunrise" in den Hafen von Murmansk geschleppt hat, protestieren Greenpeace-Aktivisten heute vor der Zentrale des russischen Ölkonzerns Gazprom in Berlin für die Freilassung ihrer Kollegen und den Schutz der Arktis. Die zehn Umweltschützer haben vor der Zentrale des russischen Ölkonzerns Gazprom ein rund drei Meter hohes Modell eines Ölbohrturms aufgebaut. Aus dem Bohrturm sprudelt eine schwarze Flüssigkeit. Gazprom gefährdet durch riskante Ölbohrungen die einzigartige Natur in der Arktis. Nach einer Protestaktion für den Schutz der Arktis und gegen die Plattform in der Petschorasee waren 30 Greenpeace-Aktivisten an Bord ihres Aktionsschiffes "Arctic Sunrise" vor fünf Tagen in der Petschorasee von der Küstenwache festgenommen worden. "Gazprom unterdrückt mit Hilfe bewaffneter Einsatzkräfte einen friedlichen Protest in der Arktis. Die russische Regierung macht sich zum Büttel der Ölindustrie", sagt Christoph von Lieven, Sprecher von Greenpeace.
Gazprom-Plattform ist untauglich für die Arktis
Das Offshore-Ölprojekt von Gazprom in der Petschorasee kommt nur langsam voran. Ursprünglich war der Beginn der Ölförderung für 2011 vorgesehen. Die Plattform besteht aus ausrangierten Teilen und entspricht nicht den aktuellen russischen Sicherheitsstandards. Der Beginn der Ölproduktion wird seit Jahren immer wieder hinausgeschoben. Einzelne Teile der Prirazlomnaya-Plattform sind bereits 1984 gebaut und in den späten 90er Jahren gegen Eisgang verstärkt worden. Gazprom hat keine ausreichenden Notfallpläne für einen eventuellen Ölunfall. Die großen Entfernungen zu jeder Art von Rettungsmittel und die rauhen Wetterbedingungen können jeden größeren Ölunfall zur Umweltkatastrophe werden lassen.
Die Protestaktion der Aktivisten in Berlin ist Teil einer internationalen Kampagne von Greenpeace zum Schutz der Arktis. Die unabhängige Umweltschutzorganisation kämpft seit zwei Jahren für ein Schutzgebiet rund um den Nordpol. Wer sich daran beteiligen will, kann im Internet unter www.savethearctic.org seine Stimme für die Arktis abgeben.
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