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Greenpeace demonstriert in Oslo gegen Walfang

Oslo/London (ots)

Zum Auftakt der Konferenz der Internationalen
Walfang-Komission (IWC) in London protestiert Greenpeace heute in
Oslo gegen die Pläne Norwegens und Japans, die kommerzielle Waljagd
weltweit wieder frei zu geben. 18 Greenpeace-Aktivisten aus fünf
Nationen, darunter vier Deutsche, haben am Gebäude des norwegischen
Premierministers mit Hilfe von Kletterern eine große japanische
Flagge mit der Aufschrift: "Stoppt den Stimmenkauf" angebracht.
Hintergrund der Aktion ist ein Bestechungsskandal, der im Vorfeld der
IWC-Konferenz bekannt wurde.
Japan, Norwegen und neuerdings auch wieder Island wollen auf der
Konferenz eine Aufhebung des seit 1982 bestehenden Walfang-Verbotes
erreichen. Dafür ist ihnen jedes Mittel recht. Durch
Bestechungsgelder, die als Entwicklungshilfe getarnt sind, versucht
Japan seit Jahren, das Abstimmungsverhalten kleinerer IWC-Staaten zu
erkaufen. In einem Interview hat der japanische IWC-Delegierte
Masayuki Komatsu entsprechende Greenpeace-Recherchen bestätigt.
"Ohne gekaufte Stimmen würde lediglich eine Hand voll Staaten in
der IWC für den Walfang stimmen", so Thilo Maack,
Greenpeace-Walexperte. "Durch Japans Bestechung von Regierungen steht
der internationale Walschutz insgesamt in Frage. Norwegen muss sich
jetzt entscheiden, ob sie mit den japanischen Stimmenkäufern in einen
Sack gesteckt werden wollen." Greenpeace fordert die Regierung
Norwegens auf, sich von der japanischen Praxis des "Stimmenkaufs" zu
distanzieren und in London nicht mit Japan zu stimmen.
Norwegen und Japan ignorieren seit Jahren das Moratorium und töten
illegal jährlich Hunderte von Minkewalen. Der japanische
IWC-Delegierte bezeichnete Minkewale als "Kakerlaken der Meere".
Neuerdings schießt Japan auch wieder Pott- und Brydewale. Durch die
Fertigstellung eines sogenannten Walebewirtschaftungssystems (RMS)
auf der IWC könnten erstmals wieder Quoten für Walarten festgesetzt
und das Walfangverbot aufgehoben werden. Der kommerzielle Walfang in
großem Stil würde wieder aufgenommen. Tausende Wale würden durch die
Harpunen sterben.
Greenpeace fordert stattdessen die Einrichtung von
Walschutzgebieten. Über die Einrichtung solcher Gebiete im Südpazifik
und -atlantik wird die IWC diese Woche in London entscheiden. Würden
die Anträge nach Einrichtung der Walschutzgebiete angenommen, wäre
zusammen mit bereits existierenden Schutzregionen auf dem halben
Globus die Waljagd verboten. 16 Staaten im Südpazifischen Raum haben
ihre Unterstützung bereits zugesagt.
Achtung Redaktionen: 
Für Rückfragen erreichen Sie Thilo Maack auf der IWC in London unter
Tel.: 0171-8780841, Sandra Schöttner von Greenpeace International in
Oslo unter Tel. 0031-6-29001144 oder Ingo Bokermann,
Greenpeace-Meeresexperte in Hamburg unter Tel.: 040-30618-327.
Internet-Info: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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