Riesiger Erfolg für den Schutz der Amazonas-Regenwälder
Brasilien
stellt Mahagonibäume nach Greenpeace-Enthüllungen unter strengen
Schutz
Brasilia / Hamburg (ots)
Mahagonibäume in den tropischen Regenwäldern Brasiliens sind ab sofort unter strengen Schutz gestellt. Mit einer historischen Entscheidung, den Mahagoniholzhandel einzustellen und das Fällen der Bäume nur noch nach ökologischen Kriterien zuzulassen, reagiert die brasilianische Umweltbehörde IBAMA auf Greenpeace-Enthüllungen über den illegalen Handel mit Mahagoniholz. Künftig darf das Edelholz ausschließlich nach strengen ökologischen und sozialen Kriterien geerntet werden. Ein solches international glaubwürdiges Siegel bietet der FSC (Forest Stewardship Council). Mit dem unbefristeten Erlass sind auch Sofortmaßnahmen zum Schutz von Indianergebieten und Naturschutzgebieten verbunden, die internationale Holzkonzerne seit Jahren rücksichtslos ausplündern.
"Mahagoni ist eines der begehrtesten Edelhölzer des brasilianischen Urwaldes", sagt Martin Kaiser, Waldexperte bei Greenpeace. "Deshalb kommt der Erlass der brasilianischen Regierung einem Regenwald-Schutzgesetz nahe und ist ein weltweites Signal, den Raubbau der letzten Urwälder endlich zu stoppen", so Kaiser. Greeenpeace fordert die Teilnehmerstaaten des im kommenden Jahr in Den Haag stattfindenden Urwaldgipfels auf, diesem Beispiel zu folgen und Urwaldschutz auch finanziell zu fördern.
Die Entscheidung der brasilianischen Regierung wird die großen Absatzmärkte von Mahagoni, allen voran den USA, Großbritannien, Holland und Deutschland stark verändern. Die Nachweisbarkeit der umweltverträglichen und sozial gerechten Holznutzung ist nun verpflichtend. Die seit Jahren illegal operierende Mahagoni Industrie ist die treibende Kraft für die Zerstörung des Amazonas. Tausende Kilometer Straßen wurden für den Abtransport der Holzstämme in den Urwald geschlagen und haben die Heimat ungezählter Tier- und Pflanzenarten vernichtet. 15 Prozent des Regenwaldes am Amazonas sind bereits unwiederbringlich zerstört, weitere 15 Prozent sind degradiert und in akuter Gefahr. Greenpeace hat die illegalen Machenschaften der Mahagonimafia im September mit dem Report Partners in Mahogany Crime (Die Mahagoni Mafia) öffentlich gemacht.
Im April 2002 soll auf dem Urwaldgipfel in Den Haag, der sechsten Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention, über ein Waldaktionsprogramm verhandelt werden. Greenpeace fordert, die industrielle Holznutzung in den letzten großen Urwaldgebieten weltweit zu stoppen, bis Schutzgebiete eingerichtet und die Nachhaltigkeit der Holznutzung durch FSC Zertifizierung nachgewiesen ist.
Achtung Redaktionen:
Weitere Informationen sowie den Report Partners in Mahogany Crime (Die Mahagoni Mafia) erhalten Sie zweisprachig bei Martin Kaiser unter 040-306 18 321 und 0171 8780817 oder Maja Buhmann, Pressesprecherin, unter 040-306 18 383. Internet: www.greenpeace.de/urwald
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