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Greenpeace dokumentiert europaweiten Gletscherschwund
Greenpeace Flaggschiff "Rainbow Warrior" kehrt mit neuen Ergebnissen aus Norwegen zurück

Hamburg/Oslo (ots)

Europas Gletscher schmelzen auch im Norden
des Kontinents. Das stellte die Crew des Greenpeace Flaggschiffes
"Rainbow Warrior" fest auf einer mehrwöchigen Forschungs- und
Dokumentationsreise in die nördlichsten Regionen Norwegens. Die heute
veröffentlichten Ergebnisse der Reise belegen das Abschmelzen der
Gletscher auf den arktischen Inseln Svalbard oberhalb des
Polarkreises.
"Die Gletscherschmelze ist das sichtbare und zuverlässige Zeichen,
dass sich die Erde erwärmt und das Klima sich ändert. Gletscher sind
das Fieberthermometer der Erde", sagt Karsten Smid, Greenpeace
Klimaexperte. "Rund um die Welt sind die Gletscher eine Wasserquelle
für Millionen von Menschen, Tieren und Pflanzen. Ihr Verschwinden
durch den Klimawandel wird drastische Auswirkungen haben. Um den
Klimawandel aufzuhalten, müssen daher dringend die Treibhausgase
verringert werden. Der Weltgipfel in Johannesburg Ende des Monats
darf nicht ohne Fortschritte für den Klimaschutz zu Ende gehen."
Die Svalbard Gletscher nehmen seit 1900 kontinuierlich ab. So ist
der Blomstrandbreen Gletscher in den vergangenen 80 Jahren um etwa
zwei Kilometer Länge abgeschmolzen. Er war ursprünglich mit einer
Halbinsel verbunden, die nach dem Schwund der Eismasse seit 1992 eine
fast einen Kilometer entfernte Insel ist. Der Kongsvegen Gletscher
hat sich in den vergangenen 50 Jahren um etwa 7,5 Kilometer
zurückgezogen.
Greenpeace veröffentlicht heute im Internet unter
www.greenpeace.org aktuelle und zum Vergleich historische Abbildungen
von Gletschern rund um die Welt. Die Webseite zeigt Abnahme der
Gletscher in den USA, Peru, Neuseeland, Nepal, Österreich, Uganda und
Norwegen. Vor wenigen Wochen hatte Greenpeace in Deutschland eine
umfangreiche Studie über die Gletscher der Alpen vorgelegt. Nach
Angaben der Autoren, der Gesellschaft für Ökologische Forschung in
München, verloren die Eismassen seit Mitte des 19. Jahrhunderts - dem
Beginn der Industrialisierung - bis 1975 im Durchschnitt etwa ein
Drittel ihrer Fläche und die Hälfte ihres Volumens. Seitdem sind
weitere 20 bis 30 Prozent des Eisvolumens abgeschmolzen.
Wissenschaftler rechnen mit dem Verlust von drei Viertel der Anzahl
der heutigen Alpengletscher bis zum Jahr 2050.
Die drohende Klimakatastrophe beschäftigt auch den Weltgipfel für
nachhaltige Entwicklung in Johannesburg, der Ende des Monats beginnt.
Greenpeace fordert, dass international bindende Vereinbarungen es
ermöglichen, Unternehmen für die Folgen ihres Handelns zur
Verantwortung zu ziehen. Ölkonzerne müssen im kommenden Jahrzehnt
mindestens 5 Prozent der von ihnen verantworteten Treibhausgase durch
den schrittweisen Ausbau erneuerbarer Energien verringern. Für den
Klimaschutz müssen in Deutschland bis 2020 die Treibhausgase um
mindestens 40 Prozent reduziert werden.
Achtung Redaktionen: TV-Material über EBU oder reuters bzw. aptn.
Fotos erhalten Sie bei Greenpeace unter Tel.: 040 36018 377 und Video
bei Mim Lowe Tel.: +31 20 524 9543 oder Tel.: +31 6 535 04721.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Klimaexperten Karsten
Smid, Tel.: 0171 8780 821 oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel.:
0171 8780778 Internet: www.greenpeace.de oder www.gletscherarchiv.de.

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