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Greenpeace-Aktion gegen uralten Öltanker "Byzantio" im Ostseehafen Tallin
Tanker bedeutet hohes Risiko für deutsche Ostseeküste

Tallin/Estland (ots)

Greenpeace-Aktivisten protestieren seit
heute Nachmittag gegen die Weiterfahrt des Öltankers Byzantio in der
estnischen Hafenstadt Tallin. Das Schiff hat rund 55.000 Tonnen Öl
geladen. Im Wasser vor dem Tanker befinden sich 12 Umweltschützer. Am
Rumpf der Byzantio befestigten die Aktivisten ein Banner mit der
Aufschrift "Hazard" (Gefahr). Eigner der gefährlichen Ölfracht ist
erneut die Crown Resources AG. Die Schweizer Firma hatte auch den
Anfang des Monats vor der Küste Spaniens gesunkenen Öltanker Prestige
gechartert.
Die unter maltesischer Flagge fahrende Byzantio soll mit ihrer
Ölfracht die Ost- und Nordsee passieren und dann an der spanischen
Küste vorbei nach Singapur weiterfahren. In der Ostsee muss der
Tanker auch die besonders gefährliche Kadetrinne zwischen der
deutschen Halbinsel Darß und der dänischen Insel Falster durchqueren.
Die Kadetrinne ist eine der am stärksten befahrenen
Schifffahrtsrouten in Europa ohne Lotsenpflicht. "Wenn der Tanker
hier einen Unfall hat, dann ist die deutsche Küste von Lübeck über
Rostock und Rügen bis nach Usedom schwarz", sagt
Greenpeace-Schifffahrtsexperte Christian Bussau.
Deutschland ist zur Zeit nicht in der Lage, einen solchen Ölunfall
wirksam zu bekämpfen. So gibt es keinen einzigen Sicherheitshafen,
der einen havarierten Tanker aufnehmen könnte. Zudem fehlen
Spezialschiffe, die bei großen Unfällen helfen könnten, wie
beispielsweise bei einem Zusammenstoß zwischen einem Tanker und einer
Fähre.
Bussau fordert deswegen: "Wir brauchen in ganz Europa entlang der
Tankerrouten in regelmäßigen Abständen Sicherheitshäfen, in die man
verunglückte Schiffe bringen kann. Alle Tanker müssen aus dem Verkehr
gezogen werden, die älter sind als 20 Jahre und nur eine Hülle
haben." Mit der Sicherheit von Schiffen wird sich auch die
Europäische Union während des Treffens des Europäischen Rats Anfang
Dezember in Kopenhagen beschäftigen. "Europa hat jetzt die Chance für
mehr Sicherheit bei Öltankern zu sorgen. Die EU muss erreichen, dass
die uralte Tankerflotte dort landet, wo sie hingehört, auf dem
Schrottplatz", sagt Bussau.
Rund 50 Prozent (3620 Schiffe) der weltweiten Tankerflotte sind
älter als 25 Jahre und haben nur eine Schiffshülle. Die IMO
(International Maritime Organisation) will Tanker mit nur einer Hülle
noch bis zum Jahr 2015 erlauben. Erst danach soll es ein generelles
Verbot für diese Schiffe geben.
Achtung Redaktionen! Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Dr.
Christian Bussau, Greenpeace-Schifffahrtsexperte, unter Tel.:
040-30618-370, oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel.: 0171-8780-778.
Fotos der Aktion erhalten Sie unter Tel.: 040-30618377, Videomaterial
unter EBU-Newsdesk Tel.: 0041-227172850.
Ausführliche Informationen zur Kadetrinne finden Sie zum Download
(8MB) unter:
www.greenpeace.org/multimedia/download/1/73484/0/Kadetrin.pdf 
   Internet: www.greenpeace.de
Rückfragen:
Greenpeace Pressestelle
Tel. 040 / 306 18 - 340 
Fax 040 / 306 18 - 130  
presse@greenpeace.de
www.greenpeace.de
Anschrift
Greenpeace e.V. 
Große Elbstr. 39
22767 Hamburg
Politische Vertretung Berlin
Chausseestr. 131
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Tel. 030 / 30 88 99-0
Fax 030 / 30 88 99-30

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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