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Sägewerk Max Wagner: Umschlagplatz für Afrikas Urwälder Greenpeace-Aktion für ein EU-Gesetz zur Kontrolle von Holzimporten

Bad Essen (ots)

Etwa 30 Greenpeace-Aktivisten protestieren am
Sägewerk der Firma Max Wagner KG in Bad Essen (Niedersachsen) am 
Mittellandkanal seit heute Morgen gegen den Import von Holz, für das 
die Urwälder Afrikas zerstört werden. Sie sind dort auf das 
Binnenschiff "Ilmenau" geklettert, dessen Ladung mit afrikanischem 
Rundholz für das Sägewerk Wagner bestimmt ist. Die Umweltschützer 
halten ein Transparent mit der Aufschrift "Hier ruhen die letzten 
Urwälder Afrikas". Am landseitigen Entladekran haben die Kletterer 
ein 20 Meter langes Transparent "Urwaldfriedhof Wagner" entrollt.
Zwar hat die EU-Kommission am 21. Mai 2003 einen Aktionsplan
vorgeschlagen, mit dem sie dem illegalen Holzeinschlag und dem Handel
mit Holz aus Konfliktregionen wie beispielsweise in Afrika begegnen
will. Dieser ist jedoch völlig unverbindlich. Greenpeace fordert
daher Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf, sich dafür
einzusetzen, den EU-Aktionsplan drastisch zu verschärfen. Nötig ist
ein Importgesetz auch für Deutschland: Firmen, die illegal
eingeschlagenes Holz oder Holz aus Urwaldzerstörung einführen und
damit handeln, müssen mit Strafen belegt werden können. Zudem muss
der Verbraucher erkennen können, ob er Holz aus Urwaldzerstörung oder
nachhaltiger Waldnutzung wie nach den Kriterien des FSC, kauft.
"Wagner handelt in aller Seelenruhe mit Holz aus Urwaldzerstörung,
illegal eingeschlagenes Holz und Holz von Waffenschiebern in Afrika",
sagt Sandra Pfotenhauer, Waldexpertin von Greenpeace. "Deutsche
Holzimporteure und Händler sind keine Unschuldslämmer: Wir brauchen
deshalb stärkere Importkontrollen. Nötig sind zudem Gesetze, mit
denen diejenigen, die mit Holz aus illegalen Quellen und
Urwaldzerstörung handeln, belangt werden können."
Mit der "Ilmenau" lässt sich Wagner Holz der liberianischen Firma
"Oriental Timber Company" (OTC) liefern, die in illegale
Waffenschiebereien verwickelt ist. Zudem liegen auf dem Gelände des
Sägewerks Hölzer der Firma "Mba Mba Georges" (MMG), die in Kamerun
illegal einschlagen hat. Das afrikanische Holz wird zu Türen, Parkett
und Möbeln verarbeitet und im Hafen- und Brückenbau sowie in
Pferdeställen eingesetzt. "Liberia und Kamerun sind nur Beispiele für
die dunklen Machenschaften der Holzindustrie. Die Urwälder sind
jedoch im gesamten Kongobecken durch illegalen und kommerziellen
Holzeinschlag bedroht", sagt Sandra Pfotenhauer.
Der Handel mit Holz aus Liberia zerstört dort nicht nur die
letzten Urwälder, sondern gefährdet auch die Sicherheit in
Westafrika. Mit dem Geld aus dem Holzverkauf unterstützt die
Regierung Liberias Rebellengruppen in Sierra Leone und kauft Waffen
für das eigene Land. Die UN hat deshalb am 6. Mai 2003 ein Embargo
gegen den Import von Holz aus Liberia verabschiedet, das am 7. Juli
2003 in Kraft tritt. Vier Tage nach dem Beschluss verließ das Schiff
"Turkus" Liberia mit einer Ladung Rundhölzern. Von diesem Schiff hat
die "Ilmenau" nach Greenpeace-Beobachtungen am vergangenen Mittwoch
im Hafen in Nordenham (an der Weser bei Bremerhaven) das Holz für das
Sägewerk Max Wagner übernommen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Sandra Pfotenhauer, Tel.
0171-603 55 32, und Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 0171-8780
840. Fotos von der Aktion unter Tel. 040-30618-376, Beta-Material
unter Tel. 040-42910110. Internet: www.greenpeace.de/urwald.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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