Wetterextreme als Normalfall: Das Klima schlägt zurück
Greenpeace errichtet Mahnmal für Klimaschutz in der Elbe in Dresden
Dresden (ots)
Ein über neun Meter hohes Mahnmal für den Klimaschutz errichtet Greenpeace heute Vormittag im Flussbett der Elbe in Dresden. 15 Aktivisten stellen zwischen Augustus- und Carolabrücke eine schwarz-weiße Pegelsäule auf, die die Folgen der menschlich verursachten Klimaerwärmung veranschaulicht. Das obere Ende markiert den extrem hohen Wasserpegel der Elbe in Dresden im August 2002: 9,40 Meter. Das untere Ende zeigt den extrem niedrigen Wasserstand heute: 0,81 Meter. In zwei Schlauchbooten halten Greenpeace-Aktivisten Transparente auf englisch und deutsch: Klimawandel: Wir sind mittendrin. Greenpeace fordert eine Wende in der Energieversorgung, weg von Öl, Kohle und Gas und hin zu erneuerbaren Energien.
Vor einem Jahr war die Elbe in Dresden ein reißender Strom, jetzt nur noch ein Rinnsal. Diese Wetterextreme kurz hintereinander zeigen: Der Klimawandel hat schon begonnen, und er betrifft uns alle, sagt Jörg Feddern, Energieexperte von Greenpeace. Wenn wir jetzt nicht endlich handeln, wann dann?
Seit März war jeder Monat in diesem Jahr in Deutschland zu warm. Der Juni 2003 war sogar der heißeste Juni seit einhundert Jahren. Die Durchschnittstemperatur von 19,3 Grad lag um 3,9 Grad höher als der Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. Das Hochwasser hat 2002 insgesamt Schäden von 9,2 Milliarden Euro verursacht. Welche Schäden die diesjährige Dürre auslöst, ist noch unklar.
Ursache für die Klimaerwärmung ist, dass der Mensch zu viel Kohlendioxid freisetzt vor allem durch die Verbrennung von Öl, aber auch von Kohle und Gas. Dennoch gibt es immer noch Ölkonzerne, wie beispielsweise Esso, die den Zusammenhang zwischen Kohlendioxid und Klimaerwärmung leugnen. Denn mit dem Verkauf von Öl lässt sich viel Geld verdienen. Trotz weltweit lahmender Konjunktur verdoppelte der weltgrößte Ölkonzern Exxon-Mobil (Esso) zum Beispiel im ersten Halbjahr seinen Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 4,7 auf 8,9 Milliarden US-Dollar. Die Konzerne sind mit verantwortlich für die Folgen, die der Klimawandel jetzt schon zeigt.
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