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Lungen lassen sich nicht nachrüsten, Autos schon
Greenpeace-Aktion für Rußfilter in allen Dieselfahrzeugen

Stuttgart (ots)

Seit heute Morgen hängen zehn Schweinelungen an
einem Gerüst vor der Hauptverwaltung von DaimlerChrysler in
Stuttgart-Möhringen. Über dem Gerüst steht ein Transparent mit der
Aufschrift:
„Lungen lassen sich nicht nachrüsten. Autos schon. Rußfilter für alle
Diesel.“ Unter dem Gerüst mit den schwarz gefärbten Lungen steht ein
silberner Mercedes der E-Klasse. Mit ihrer Aktion protestieren die
Umweltschützer im Vorfeld der Internationalen Automobilausstellung
IAA gegen die Weigerung der Autoindustrie, alle Diesel mit Filtern
gegen gefährlichen Dieselruß auszustatten. Greenpeace fordert, dass
alle neuen Diesel serienmäßig mit Filtern vom Band laufen und dass
für alte Diesel-Fahrzeuge Nachrüstsysteme angeboten werden.
„Jedes Jahr sterben 8000 Menschen durch Dieselkrebs,“ sagt Günter
Hubmann, Greenpeace-Sprecher, „Nachrüstsysteme wären ein kleiner
Schritt für die Autoindustrie, aber ein großer für die Gesundheit.
Und das Nachrüsten wäre besonders wichtig: Zehn Millionen
Diesel-Gebrauchtwagen sind auf Deutschlands Straßen unterwegs. Die
gesamte Fahrzeugflotte wird sich erst in etwa zehn Jahren erneuert
haben. Selbst wenn alle neuen Diesel Filter hätten, würde eine
Luftverbesserung erst 2014 eintreten.“
DaimlerChrysler, VW, Ford, BMW und Opel haben zwar für einige
Modelle Rußfilter angekündigt – allerdings nicht aus Gründen des
Gesundheitsschutzes, sondern gezwungenermaßen: Wegen einer Vorgabe
der EU (Euro 4) sind Filter bei großen Modellen unausweichlich, da
diese die Abgas-Norm sonst nicht erreichen würden.
"Mit ihren Ankündigungen versuchen die Autohersteller, das Problem
zu verschleiern - damit die Verbraucher den Eindruck bekommen, die
Diskussion um Dieselrußfilter sei vom Tisch", sagt Günter Hubmann.
"Die paar Filter, die sie einbauen wollen, lösen das Problem nicht.
Alle Käufer von kleineren Fahrzeugen sollen einen Aufpreis für einen
Filter bezahlen - bei DaimlerChrysler beispielsweise 580 Euro. Die
Hersteller handeln unverantwortlich und dreist, wenn sie Maßnahmen
zum Schutz der Gesundheit nur wahlweise wie Alufelgen anbieten."
Der französische Hersteller PSA bietet seit dem Jahr 2000 mit den
Modellen Peugeot und Citroen serienmäßig Rußfilter an - ohne
Mehrkosten für den Verbraucher. Freiwillig kommen die deutschen
Autohersteller diesem Vorbild nicht nach. Die Bundesregierung
vernachlässigt ihre Vorsorgepflicht und lässt die Industrie gewähren.
Greenpeace fordert die Politik auf, steuerliche Vorteile für Diesel
mit Rußfiltern zu schaffen.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an den
Greenpeace-Experten Günter Hubmann, Tel. 0179-5331415, oder an die
Pressesprecherin Katja Kreutzer, Tel. 0171-6035533. Fotos von der
Aktion bekommen Sie bei der Greenpeace-Fotoredaktion, 040-30618-376
oder -377. Internet: www.greenpeace.de und www.dieselkrebs.de.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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