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Castor-Transport aus La Hague nach Gorleben gestartet
Greenpeace protestiert am Bahnhof Valognes: Atommüllproblem ungelöst

(ots)

Valognes/Frankreich, 9. 11. 2003 - Zwölf Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Atommüll sind heute um 19 Uhr aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague (Normandie) in Richtung Zwischenlager Gorleben (Niedersachsen) gestartet. Am Abfahrtsbahnhof Valognes protestieren 12 Greenpeace-Aktivisten mit einem drei Meter großen Radioaktivitätszeichen, Signalfackeln und einem Transparent: "Atommüllproblem ungelöst - La Hague verseucht das Meer, Gorleben verseucht das Grundwasser." Weltweit ist bis heute keine sichere Entsorgungsmöglichkeit für Atommüll gefunden, auch der Gorlebener Salzstock ist als Endlager völlig ungeeignet. Greenpeace fordert von der Bundesregierung, nach einer anderen Möglichkeit der Entsorgung zu suchen.

"Die Atomtransporte sollen vertuschen, dass niemand weiß, wohin
mit dem gefährlichen Müll", sagt Greenpeace-Atomexpertin Susanne
Ochse in Valognes. "Umso fahrlässiger ist, dass die Bundesregierung
das Problem immer noch aussitzt." Im oberirdischen Zwischenlager
Gorleben bleibt der Atommüll nur rund 40 Jahre zum Abkühlen, danach
soll er in ein Endlager. Bisher ist dafür der Salzstock Gorleben
vorgesehen, dieser ist aber nicht ausreichend vom Grundwasser
getrennt. Es besteht langfristig die Gefahr, dass das Grundwasser in
der Region verstrahlt wird.
Auch die so genannte Wiederaufarbeitung des Atommülls in La Hague
ist keine Lösung: Dort wird der Müll keinesfalls "aufgearbeitet",
sondern lediglich chemisch in seine Bestandteile zerlegt. Dabei
entstehen große Mengen strahlender Abwässer, die die
Wiederaufarbeitungsanlage in den Ärmelkanal einleitet: täglich 1,4
Millionen Liter. Die hoch radioaktiven festen Bestandteile des
deutschen Atommülls werden verglast, in Castorbehälter verpackt und
nach Gorleben geschickt.
Gegen die Atomtransporte gibt es in Frankreich zunehmend Proteste.
Die Regierung versucht diesen jetzt mit undemokratischen Mitteln zu
begegnen: Sie erließ im August 2003 ein Dekret, das die
Veröffentlichung von Informationen über Atomtransporte mit Gefängnis
oder hohen Geldstrafen bedroht. Yannick Rousselet, Atomexperte von
Greenpeace Frankreich, fordert: "Die Bevölkerung hat ein Recht darauf
zu erfahren, welche hoch gefährliche Fracht Woche für Woche an ihrer
Haustür vorbei rollt. Mit einem Maulkorb lässt sich das
Atommüllproblem nicht lösen. Die einzige Lösung ist die Abschaltung
der Reaktoren." Greenpeace wird in Frankreich und Deutschland weiter
über die Atomtransporte informieren.
Der diesjährige Castor-Transport nach Gorleben wird
voraussichtlich morgen gegen Mittag bei Wörth die deutsche Grenze
erreichen. In der Nacht zum Dienstag könnte er dann im
niedersächsischen Dannenberg eintreffen, von dort werden die
Atommüllbehälter mit Schwertransportern zum Zwischenlager Gorleben
gebracht.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an die Greenpeace-Atomexperten
Susanne Ochse in Valognes, Tel. 0171-87 80 820, und Mathias Edler in
Dannenberg 0171- 883 11 10, oder an Pressesprecherin Heike Dierbach,
Tel. 0171-87 81 184. Fotos von der Abfahrt der Castoren in Valognes
können Sie bei der Greenpeace-Fotoredaktion anfordern: Tel. 0171-54
57 157. Internet: www.greenpeace.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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