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Rot-Grün will 1,5 Tonnen Plutonium nach Frankreich verschieben
Greenpeace entsetzt über neue Verträge mit Wiederaufarbeitungsanlage La Hague

Hamburg (ots)

Nach dem gescheiterten Export der Hanauer
Mox-Fabrik nach China riskiert Rot-Grün jetzt erneut die
Glaubwürdigkeit der Atompolitik. Heute gab das Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter bekannt, dass Plutonium aus den
Schnellen Brütern Kalkar und Karlsruhe nach Frankreich in die
Wiederaufarbeitungsanlage La Hague exportiert werden soll. Das
bedeutet, dass die Besitzer des Plutoniums, der Stromversorger RWE
und das bundeseigene Forschungszentrum Karlsruhe neue
Wiederaufarbeitungsverträge abschließen werden (oder bereits
abgeschlossen haben). Das widerspricht dem Plan der rot-grünen
Regierung aus dieser gefährlichen Technik so schnell wie möglich
auszusteigen.
Greenpeace-Atomexpertin Susanne Ochse: "Rot-Grün ist angetreten,
um die verseuchende Wiederaufarbeitung endlich zu beenden - und jetzt
werden neue Verträge abgesegnet. Das ist unverantwortlich.
Deutschland darf seine Atommüll-Entsorgungsprobleme nicht auf Kosten
Frankreichs lösen. Und es ist klar, warum diese Neuigkeit erst nach
dem Wahlsonntag verbreitet wird. Das hätte die Grünen letzte Woche
massiv Wähler gekostet - nicht nur in Deutschland."
Auf dem Siemens-Gelände in Hanau lagert das Bundesamt für
Strahlenschutz in der so genannten staatlichen Verwahrung insgesamt
mehr als 1,5 Tonnen Plutonium. Die jetzige Entscheidung zur
Wiederaufarbeitung bedeutet, dass dieses Strahlenmaterial wieder in
den Plutonium-Kreislauf eingeschleust wird. Greenpeace setzt sich
seit Jahren gegen Atommüllexporte zur Wiederaufarbeitung ein. In der
Region um La Hague wurde bei Kindern und Jugendlichen eine um das
Dreifache erhöhte Leukämierate festgestellt.
"Anstatt deutsches Plutonium hin- und herzuschieben, muss der
Plutoniumkreislauf endlich durchbrochen werden",fordert Susanne
Ochse. "Das Plutonium muss in Hanau bleiben, als Abfall deklariert
und in Deutschland entsorgt werden." Als Alternative zu
Wiederaufarbeitung und Mischoxid-Elementen aus Uran und Plutonium
hatte die rot-grüne Landesregierung in Hamburg in den 90er Jahren das
Konzept der Plutoniumverarbeitung in so genannte Lagerstäbe mit
anschließender Endlagerung entwickelt.
Bei dem Atommüll handelt es sich um 205 unbestrahlte Brennelemente
des RWE-Konzerns, die für den Schnellen Brüter in Kalkar bestimmt
waren, sowie kleinere Plutoniumbestände, die vom Versuchsbrüter KNK
II des staatlichen Kernforschungszentrums Karlsruhe (FZK) stammen.
Pikant: Dieses Plutonium "gehört" Bundesforschungsministerin Edelgard
Bulmahn (SPD).
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Atomexpertin
Susanne Ochse unter der Tel.: 0171- 8780 -820 oder Pressesprecherin
Svenja Koch unter 040 - 30618 - 345. Internet-Info:
www.greenpeace.de.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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