Almauftrieb in Köln: Greenpeace protestiert
gegen Gen-Futter bei Müllermilch
Landgericht Köln entscheidet heute
im Fall Müller gegen Greenpeace
Köln (ots)
Greenpeace-Aktivisten haben heute 20 lebensgroße Kühe in der Kölner Altstadt aufgestellt. Über Lautsprecher wird das "Mega-Muh" gegen Gen-Pflanzen im Tierfutter abgespielt. Das "Mega-Muh" setzt sich aus den Stimmen von über 6000 Menschen zusammen. Seit Mai haben Verbraucher bei der bundesweiten Mitmachaktion "Muhen gegen Müller" ihre Stimme gegen Gen-Pflanzen in Tierfutter abgegeben. Der Grund für die aktuelle Aktion: Die Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH will heute vor dem Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung gegen die Greenpeace-Aufklärungsarbeit zu Gen-Futter bei Müllermilch durchsetzen. Greenpeace soll beispielsweise untersagt werden im Zusammenhang mit Müllermilch von Gen-Milch zu sprechen.
"Solange die Milchkühe bei Müller weiterhin Gen-Futter bekommen, wird Greenpeace die Verbraucher auch darüber informieren. Daran wird auch das heutige Urteil nichts ändern", sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace. "Die große Mehrheit der Verbraucher will nicht, dass Gen-Pflanzen zur Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden. Dies beinhaltet auch den Einsatz im Tierfutter. Müller sollte sich nach den Wünschen der Verbraucher richten und auf Gen-Futter verzichten", so Brendel. Die Müller GmbH bestreitet übrigens nicht, dass Gen-Futter von ihren Milchbauern eingesetzt wird.
Müller will per Gerichtsbeschluss zum Beispiel die Greenpeace-Website www.muell-milch.de und den Slogan "Alles Gen-Milch, ...oder was" verbieten lassen. Insbesondere der Begriff Gen-Milch ist dem Milchunternehmen ein Dorn im Auge. Müller führt an, dass sich die Gen-Pflanzen in der Milch nicht mehr nachweisen ließen und das Wort Gen-Milch daher irreführend sei. Doch inzwischen konnte Greenpeace dem Gericht eine Untersuchung des Forschungszentrums für Milch und Lebensmittel in Weihenstephan/Bayern vorlegen. Daraus geht hervor, dass gentechnische Verunreinigungen sehr wohl in die Milch geraten können, wenn auch abschließende Untersuchungen dazu noch fehlen.
"Verbrauchern dürfte es egal sein, ob die Genschnipsel über die Luft oder über den Magen der Kuh in die Milch gelangen. Gen-Pflanzen haben bei der Herstellung von Lebensmitteln nichts zu suchen. Weder im Futtertrog noch als Zutat", sagt Brendel.
Bei der Fütterung von Milchkühen kann ohne Probleme auf Gen-Pflanzen verzichtet werden. Auf dem deutschen Markt ist ausreichend gentechnikfreies Futtermittel vorhanden. Eine Liste der Anbieter findet sich zum Beispiel im Internet. Einige Molkereien garantieren bereits eine Milchproduktion ohne Gen-Futter. Zahlreiche Molkereien wie zum Beispiel Ehrmann haben mittlerweile zugesagt, konkrete Schritte zu unternehmen, um auf eine gentechnikfreie Fütterung der Milchkühe umzustellen.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Gentechnik-Expertin Ulrike Brendel unter Tel.: 0171-8780 844, oder Pressesprecher Björn Jettka unter Tel.: 0171-8780 778. Die Futtermittel-Liste bekommen Sie unter www.greenpeace.de/landwirte-info, Fotos der Aktion unter Tel.: 040-30618 377. BetaSp-Material erhalten Sie unter 0201-2486281.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
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