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Greenpeace fordert: 40 Prozent von Nord- und Ostsee müssen geschützt werden
Überfischung und Ölverschmutzung bedrohen sensible Lebensräume

Hamburg (ots)

Greenpeace hat heute eine europaweite Kampagne zum
Schutz von Nord- und Ostsee gestartet. Greenpeace in Deutschland,
Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Dänemark, Finnland und
Norwegen setzt sich für neue Schutzgebiete ein. Die
Umweltorganisation fordert mindestens 40 Prozent von Nord- und Ostsee
als Schutzgebiete auszuweisen. Der Grund: Viele Fischbestände sind
stark überfischt und daher akut bedroht. Jahr für Jahr fließen
mindestens 30.000 Tonnen Öl aus Schiffen und Bohrinseln in die
Nordsee, die Ostsee muss mindestens 15.000 Tonnen Öl verkraften. In
den vorgeschlagenen Gebieten müssen künftig alle zerstörerischen
Aktivitäten, wie Grundschleppnetzfischerei oder Ölförderung verboten
sein.
Besonders dramatisch ist die Situation beim Kabeljau. Die Masse an
fortpflanzungsfähigem Kabeljau ist in den vergangenen 30 Jahren um
rund 90 Prozent zurück gegangen. Es ist fraglich, ob sich der Bestand
jemals wieder erholen wird. Auch Seezunge, Wittling und Scholle sind
so stark befischt worden, dass die Bestände vor dem Zusammenbruch
stehen. Schuld daran ist eine technisch hochgerüstete
Industriefangflotte. Deren Fangmethoden sind brutal: Allein in der
Nordsee landen pro Jahr 700.000 Tonnen Meerestiere als Beifang in den
Netzen und werden anschließend tot oder verletzt über Bord geworfen.
"Einst gab es riesige Schwärme von Kabeljau und Dorsch in Nord-
und Ostsee, und das soll auch in Zukunft wieder so sein", sagt Iris
Menn, Meeresexpertin bei Greenpeace. "Die Greenpeace-Schutzgebiete
werden die Fischerei langfristig nicht einschränken - im Gegenteil:
Die Schutzgebiete sollen es Kabeljau und Co. ermöglichen sich
hoffentlich wieder zu erholen. Nur so können auch künftige
Generationen von Fischern an Nord- und Ostseeküste mit stabilen
Fischbeständen rechnen."
Doch nicht nur die Überfischung setzt den Meeren vor der deutschen
Küste zu. Die Nordsee ist ein Industriegebiet: Es gibt rund 500 Öl-
und Gasplattformen, tausende Kilometer Pipelines sind verlegt. Hinzu
kommt ein enormer Schiffsverkehr. Rund 160.000 Schiffe durchqueren
die Deutsche Bucht pro Jahr. Durch die Ostsee fahren jährlich rund
90.000 Schiffe. Die Folge von all dem: Ölverschmutzung, Müll- und
Schadstoffeinträge. "Nord- und Ostsee sind Beispiele dafür, wie
schlecht es weltweit um die Meere bestellt ist," sagt Menn. "Nur mit
Hilfe von großflächigen Schutzgebieten ist die Arten- und
Lebensraumvielfalt in den Meeren noch zu retten."
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Meeresexpertin
Dr. Iris Menn,
Tel.: 0171-888 0023
oder Pressesprecher Björn Jettka,
Tel.: 0171-8780 778.
Fotos zum Thema Meeresschutz erhalten Sie unter
Tel.: 040-30618 377.
Ausführliche Informationen mit Karten der
Schutzgebiete finden Sie als pdf-Datei im Internet unter:
www.greenpeace.de/schutzgebiete
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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