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Gen-Mais: schädlich für Ratten, gesund für Menschen?
Bundesbehörde hält Untersuchung zu Risiko-Gen-Pflanzen unter Verschluss

Hamburg (ots)

Greenpeace fordert Bundesministerin Renate Künast
auf, sich gegen die Marktzulassung des Gen-Mais MON 863
auszusprechen, über die am Montag in Brüssel abgestimmt wird. Zudem
verlangt Greenpeace Einsicht in einen Untersuchungsbericht zu MON
863, der dem Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) vorliegt. Fütterungsversuche an Ratten
mit dem Gen-Mais der Firma Monsanto erregten bereits im April
öffentliche Aufmerksamkeit, als die französische Tageszeitung Le
Monde über Veränderungen im Blutbild der Tiere berichtete. Trotz der
aufgetretenen Abnormalitäten wurde der Gen-Mais von der europäische
Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) für unbedenklich erklärt.
Sollte sich das Expertengremium am Montag nicht über den
Zulassungsantrag einig werden, fällt die Entscheidung im Ministerrat.
"Die Fütterungsversuche mit Gen-Mais führten dazu, dass sich
vermehrt weiße Blutzellen bei den männlichen Ratten bildeten und es
auffällige Veränderungen an den Nieren der Tiere gegeben hat",
erklärt Gentechnik-Experte Christoph Then von Greenpeace. "Zudem
enthält der Mais ein Gen für eine Antibiotika-Resistenz, die
theoretisch auch auf Krankheitserreger übertragen werden kann. Dieser
Mais darf nicht zugelassen werden." Die Versuchsprotokolle
veranlassten auch die französische Gentechnik-Kommission CGB
(Commission du Génie Biomoléculaire), von einer Zulassung der
Maissorte ohne weitere Untersuchungen abzuraten.
Kurz nach der Veröffentlichungen in Le Monde verlangte Greenpeace
vom BVL Einsicht in die Akten zu MON 863. Nach EU-Recht dürfen Daten,
die zur Bewertung des Risikos von Gen-Pflanzen nötig sind, von den
zuständigen Behörden nicht unter Verschluss gehalten werden. Doch im
August wurde Greenpeace mitgeteilt, dass die Akten vertraulich wären.
Zur Verfügung gestellt wurde lediglich eine 19- seitige
Zusammenfassung des über 1000-seitigen Untersuchungsberichtes.
"Es ist ein Skandal, dass Risikountersuchungen zur
Lebensmittelsicherheit geheim gehalten werden. Für eine präzise
Analyse des Fütterungsversuches fordern wir die Herausgabe der
vollständigen Versuchsergebnisse. Die vorliegenden
Untersuchungsinterpretationen lassen keine abschließende Bewertung
der Rattenversuche zu. Sie vermitteln das Bild eines insgesamt
ungenügenden Versuchsaufbaues. Monsanto bemüht zudem Ergebnisse, die
in anderen Untersuchungen gewonnen wurden, um zu behaupten, dass die
Abweichungen innerhalb normaler biologischer Streubreiten liegen",
sagt Christoph Then.
Greenpeace weist die Darstellung von Monsanto als wissenschaftlich
unzureichend zurück. Ausschlaggebend ist, dass im direkten Vergleich
mit Kontrolltieren im Fütterungsversuch deutliche Unterschiede
aufgetreten sind. Es ist nach Ansicht von Greenpeace mehr als
erstaunlich, dass daraufhin offenbar keine weiteren Versuche durch
Monsanto erfolgten. Die bisher festgestellten Auffälligkeiten, die
der Gen-Mais bei Ratten ausgelöst hat, müssen dazu führen, dass die
Marktzulassung am Montag verweigert wird.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christoph Then, Tel.
0171- 8780 832 oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 040-30618
343. Internet: www.greenpeace.de. Die Zusammenfassung des
Tierversuches und eine Analyse lassen wir Ihnen gerne zukommen.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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