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"Betonköpfe" der Energieversorger vorm Zwischenlager Gorleben
Greenpeace stellt Monument gegen Atomtransporte auf

Gorleben (ots)

Mit einem fünf mal drei Meter großen Mahnmal
protestieren 20 Greenpeace-Aktivisten heute seit dem Morgen
gegen das geplante Atommüll-Endlager im Salzstock Gorleben, Kreis
Lüchow-Dannenberg. Das Monument aus Stahl und Beton wurde vor der
Zufahrt zum Zwischenlager aufgestellt und zeigt die aus Beton
gearbeiteten Köpfe der Vorstandsvorsitzenden von E.ON, RWE,
Vattenfall Europe und EnBW. Mit dem Schriftzug "Den Betonköpfen, die
Gorleben zur Atommüllkippe machen!" prangern die Umweltschützer die
Blockadehaltung der vier großen Energieversorgungsunternehmen bei
einer alternativen Endlagersuche an.
"Der Salzstock in Gorleben ist kein sicheres Lager für
hochradioaktiven Müll", sagt Thomas Breuer, Atomexperte von
Greenpeace. "E.ON, RWE, Vattenfall Europe und EnBW interessiert nur
ein möglichst billiges Endlager und kein möglichst sicheres. Sie
haben bis jetzt die notwendige Suche nach einem alternativen Standort
verhindert."
Probebohrungen von 1979 bis 1981 unter Leitung des Geologen Klaus
Duphorn haben ergeben, dass das geforderte wasserdichte Deckgebirge
auf 7,5 Quadratkilometer nicht existiert. In dieser sogenannten
"Gorlebener Rinne" liegen Geröll und Grundwasser direkt auf dem Salz.
Damit ist nicht auszuschließen, dass radioaktive Teilchen ins
Trinkwasser gelangen können. Oberirdisch wurde in Gorleben ein
Zwischenlager eingerichtet, in das seit 1995 hochradioaktiver
Atommüll eingelagert wird. Den nächsten Atomtransport aus La Hague
(Frankreich) erwartet Greenpeace zwischen dem 7. und 9. November
2004.
Obwohl seit den achtziger Jahren namhafte Geologen vor der
Einrichtung eines Atommüllendlagers im Salzstock in Gorleben warnen,
hat die Atomindustrie bis Ende 2002 etwa 1,25 Milliarden Euro in das
Erkundungsbergwerk investiert. "Die Atomindustrie versucht hier
Tatsachen zu schaffen und setzt rücksichtslos ihre Interessen durch.
Wissenschaftliche Erkenntnisse oder gar die berechtigten Sorgen der
Bevölkerung interessieren sie dabei überhaupt nicht," erklärt Breuer.
Mit jedem Atomtransport ins Zwischenlager versuchen Industrie und
Regierung, das geplante Endlager in Gorleben zu zementieren,
befürchten die Umweltschützer.
Greenpeace fordert: Kein Atommüll nach Gorleben! Zwar hat
Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) mehrfach erklärt, noch in
dieser Legislaturperiode einen Gesetzentwurf zur Endlagersuche
vorzulegen. Aber zur Halbzeit der Regierung ist davon nichts zu
sehen. "Die Suche nach einem alternativen Endlager kostet mehrere
hundert Millionen Euro, die die Atomkonzerne nicht bezahlen wollen,
obwohl sie den Strahlenmüll verursacht haben. Bundesumweltminister
Trittin hat bislang nicht den Mumm, ein entsprechendes Gesetz auf den
Weg zu bringen" sagt Breuer. "Dieses Versäumnis ist
verantwortungslos. Die Suppe, die uns Atomkonzerne und Politiker
heute einbrocken, müssen nachfolgende Generation auslöffeln."
Achtung Redaktionen:
Für Rückfragen erreichen Sie Thomas Breuer vor Ort
unter Tel. 0171-8780 820
oder Pressesprecherin Ortrun Albert
unter Tel. 0171-8781 184.
Fotos erhalten Sie
unter der Tel. 040-30618-377,
BetaSP-Material unter Tel: 0173-608 86 20.
Internet-Info: www.greenpeace.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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