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Feinstaub belastet 100. Deutschen Städtetag -- Greenpeace misst Staubkonzentration in Berlin

Berlin (ots)

Auf dem heute beginnenden 100. Deutschen Städtetag
in Berlin präsentieren Greenpeace-Aktivisten Bundeskanzler Gerhard
Schröder ein übergroßes „Dieselschwein“ – einen rosa VW-Passat mit
Ohren und Ringelschwanz. In einem Ständchen fordern sie Schröder auf,
die Ausrüstung aller neuen und gebrauchten Dieselautos mit hoch
wirksamen Rußfiltern innerhalb von drei Jahren verpflichtend
vorzuschreiben, um die Feinstaubbelastung deutlich zu vermindern.
Greenpeace hat am Dienstag Mittag in der Berliner Innenstadt
Feinstaubwerte von bis zu 60 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen.
Die von der EU im Tagesdurchschnitt erlaubten 50 Mikrogramm pro
Kubikmeter wurden aufgrund des kühlen und windigen Regenwetters
jedoch nicht überschritten. Greenpeace wird die Feinstaubmessungen
während des zweitägigen Städtetages im Minutentakt fortsetzen.
„Der Deutsche Städtetag droht zu verstauben“, sagt Wolfgang
Lohbeck, Greenpeace-Verkehrsexperte. „Die Belastung der Bürgerinnen
und Bürger mit einem der gefährlichsten Umweltgifte hat dramatische
Formen angenommen. Aber schlimmer noch: Die Städte und Gemeinden
werden ausgerechnet von denjenigen, die ihnen das Problem eingebrockt
haben, allein gelassen. Eine unheilige Allianz von Bundespolitik und
Autoindustrie versucht alles, um die einzige, tatsächlich wirksame
Maßnahme gegen den Feinstaub zu unterlaufen - ein weiträumiges Verbot
für alle ungefilterten Dieselfahrzeuge.“
Greenpeace fordert von der Bundesregierung, dass nur noch
Dieselautos zugelassen werden, die die Rußpartikelemission von fünf
Milligramm pro gefahrenem Kilometer nicht überschreiten. Beim
Nachrüsten von Altfahrzeugen sollen nur hoch effiziente Rußfilter
steuerlich gefördert werden, die den Grenzwert von fünf Milligramm
pro gefahrenem Kilometer einhalten. Zudem muss der Gesetzgeber
vorschreiben, allen Dieselfahrzeuge ihre Zulassung zu entziehen, wenn
sie innerhalb von drei Jahren nicht umgerüstet sind.
Dieselfahrzeuge verursachen 30 Prozent der gesamten
Feinstaubbelastung deutscher Städte. In engen Straßenschluchten liegt
der Anteil auch weit darüber. Die mit Abstand gefährlichsten
ultrafeinen Staubpartikel stammen dabei sogar zu 90 Prozent aus den
Auspuffrohren. In Deutschland sterben jedes Jahr rund 65.000 Menschen
vorzeitig an den Folgen von Feinstaub. Das geht aus einer aktuellen
Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO hervor.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Wolfgang Lohbeck, mobil Tel. 0171-8780823 oder Pressesprecher Björn
Jettka, Tel. 0171-8780778. Den Greenpeace-Messwagen erreichen Sie
unter 0151-12859414. Bilder der Aktion erhalten Sie unter 040-
30618377. Internet: www.greenpeace.de
Internet: www.greenpeace.de

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