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Gorleben: Nicht ganz dicht, Frau Merkel!
Greenpeace protestiert gegen Pläne der CDU
Neue Umfrage: Mehrheit lehnt Endlager in Gorleben ab

Hamburg (ots)

Gorleben, 19. 7. 2005 - Gegen die Pläne der CDU,
den undichten Salzstock Gorleben nach einem Regierungswechsel zum
Endlager für hoch radioaktiven Atommüll zu machen, protestieren etwa
50 Greenpeace- Aktivisten seit heute Vormittag in den Zufahrten zum
Gelände. "Gorleben: Nicht ganz dicht, Frau Merkel!" steht auf den
Bannern und Handschildern. Im neuen Wahlprogramm und im
Energie-Positionspapier erklärt die CDU, dass sie den Salzstock
wieder auf seine Eignung prüfen, aber keine alternativen Standorte
für den strahlenden Abfall untersuchen will. Nach einer neuen
Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace lehnen 58 Prozent der
Menschen in Deutschland die Endlagerung von radioaktivem Müll in
Gorleben ab, unter den 14 bis 29-Jährigen sind es sogar 73 Prozent.
"Diese eindeutigen Zahlen haben uns positiv überrascht. Sie
zeigen, dass trotz jahrelanger und teils gezielter Fehlinformation
seitens CDU und Atomlobby in der Bevölkerung angekommen ist, dass
Gorleben als Endlager nicht geeignet ist", sagt Thomas Breuer,
Atomexperte von Greenpeace.
Obwohl der Salzstock seit Anbeginn stark umstritten ist, wurde er
für die Erkundung so ausgebaut, wie es für ein Endlager erforderlich
wäre. "Die CDU täuscht die Öffentlichkeit. Wenn sie wieder Zeit und
Geld in Gorleben investiert, will sie das Gelände als Endlager
zementieren", sagt Breuer. "Offensichtlich will sich Merkel
entschlossen zeigen. Aber einen undichten Salzstock durch Atomüll zu
einer Gefahr für die Menschen in der Region zu machen, ist ein
falscher Entschluss." Greenpeace fordert, Gorleben als
Endlagerstandort aufzugeben.
Seit Jahren beweisen Wissenschaftler, dass Gorleben als Endlager
für hoch radioaktiven Müll ungeeignet ist. "Undicht bleibt undicht,
da gibt es nichts mehr zu erkunden", erklärt Breuer. Das
erforderliche wasserdichte Deckgebirge fehlt auf einer Fläche von 7,5
Quadratkilometern. In dieser so genannten "Gorlebener Rinne" liegen
Geröll und Grundwasser direkt auf dem Salz. Damit besteht die Gefahr,
dass aus dem Atommüll gelöste Radionuklide in das Grundwasser
gelangen und dieses verseuchen. Trotzdem halten die Atomkonzerne E.
on, RWE, Vattenfall und EnBW an dem unsicheren Standort fest.
Ausgewählt wurde Gorleben 1977 von der CDU-Regierung
Niedersachsens wegen seiner Nähe zur damaligen DDR-Grenze, nicht aus
wissenschaftlichen Gründen. Probebohrungen von 1979 bis 1981 unter
Leitung des Kieler Geologen Klaus Duphorn ergaben, dass der Salzstock
ungeeignet ist.
Achtung Redaktion: Rückfragen bitte vor Ort an Thomas Breuer, Tel.
0171-8780 820, oder an Pressesprecherin Ortrun Albert, Tel. 0171-8781
184. Fotos erhalten Sie unter Tel. 040-30618-377, BetaSP Material
unter Tel. 0173-60 88 620. Internet: www.greenpeace.de
Internet: www.greenpeace.de

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