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Zulassungsbehörden versagen bei Risikobewertung von Gen-Mais
Greenpeace legt Studie über Mängel bei Ratten-Versuchen vor

Hamburg (ots)

Aus einer aktuellen Studie, die Greenpeace heute
veröffentlicht, geht hervor, dass die Untersuchungen zum gentechnisch
veränderten Mais MON863 grobe Mängel aufweisen und nicht geeignet 
sind, um die Gesundheitsrisiken dieser Maissorte zu beurteilen. Die 
Untersuchungen hatte die Firma Monsanto vorgelegt, um die 
Marktzulassung für die Europäische Union zu erlangen. MON863 ist 
bereits zur Fütterung von Tieren zugelassen. Über die Zulassung des 
Gen-Mais' für Lebensmittel soll bereits nächsten Montag von den 
EU-Agrarministern entschieden werden.
Nach Einschätzung eines französischen Molekularbiologen und eines 
Statistikers, die im Auftrag von Greenpeace entsprechende Rohdaten 
ausgewertet haben, hat Monsanto zur Auswertung von 
Fütterungsversuchen nachweislich falsche statistische Methoden 
eingesetzt. Biolgische Effekte wie etwa die Gewichtsveränderungen der
Versuchstiere wurden übersehen. Die Fütterungsversuche, die das 
Unternehmen durchgeführt hatte, sollten die  Auswirkungen des 
Gen-Mais' auf die Gesundheit von Ratten aufzeigen und damit 
Rückschlüsse auf Gefahren für Menschen möglich machen.
Die Zulassungsbehörden der EU, die Europäische Food Safety 
Authority (EFSA), hatte diese Fehler ebenso übersehen wie die 
deutschen Zulassungstellen. Der vom US-Konzern Monsanto entwickelte 
Gen-Mais, der ein Insektengift produziert, sollte sich nach den 
Wünschen der Erfinder nicht von herkömmlichem Mais unterscheiden. Er 
hat aber bei Ratten zu Veränderungen von Organen und Blutbild 
geführt.
"Erstmals ist es Greenpeace gelungen, die Zulassungsunterlagen für
Gen-Pflanzen durch unabhängige Experten überprüfen zu lassen. Und das
Ergebnis ist erschreckend: Obwohl die statistischen Tricks von 
Monsanto für Fachleute offensichtlich sind, haben die 
Zulassungsbehörden diesen Gen-Mais durchgewunken. Die Zulassung muss 
gestoppt werden", sagt Christoph Then, Greenpeace-Gentechnikexperte. 
"Es ist wichtig, dass die gesamte statistische Auswertung noch einmal
wiederholt wird, bevor irgendeine Entscheidung über die 
Marktzulassung getroffen werden kann", sagt Prof.  Gilles-Eric 
Seralini, Molekularbiologe der Universität Caen, einer der Prüfer. 
Die Auswertung der Daten durch Greenpeace wird fortgesetzt. Das 
endgültige Ergebnis der Überprüfung soll in einigen Monaten 
vorgestellt werden.
Greenpeace fordert Zugang zu allen Daten, die den EU-Behörden im 
Rahmen von Sicherheitsprüfungen von Gen-Pflanzen vorgelegt wurden. 
Alle weiteren EU- Anmeldungen müssen auf Eis gelegt werden, bis 
Maßnahmen zur Qualitätskontrolle umgesetzt sind und unabhängige 
Wissenschaftler die Daten ausgewertet haben.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Dr. Christoph 
Then, mobil unter Tel.-Nr 0171-87 80 832 oder Katherine Mill (engl.) 
unter 0032 496 156229 oder die Greenpeace-Pressestelle Tel.: 
040-30618-340. Die Studie schicken wir auf Anfrage zu.

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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