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Über eine Million Tiere stirbt jährlich an Plastikmüll im Meer
Greenpeace: Deutschland soll Meeresschutz in Europa durchsetzen

Hamburg/Hawaii (ots)

Mehr als eine Million Seevögel und 100.000
Meeressäugetiere und Schildkröten gehen jährlich an den Überresten 
von Plastikmüll zugrunde, der in den Ozeanen treibt. Die Tiere 
ersticken in Sechserpackträgern, strangulieren sich mit treibenden 
Netzresten oder verhungern, weil ihre Mägen mit Plastikteilen 
verstopft sind. Davon ist die Tierwelt der Nordsee ebenso betroffen 
wie die der pazifischen Gewässer vor Hawaii. Dort wird  das 
Greenpeace-Schiff "Esperanza" auf seiner "SOS Weltmeer"-Tour auf ein 
besonderes Phänomen der globalen Verschmutzung der Meere aufmerksam 
machen: einen Müllstrudel von der Größe Mitteleuropas, der durch die 
dort vorhandenen Meeresströmungen angetrieben wird.
"Das Schicksal der Seevögel, die auf dem offenen Meer tödliche 
Mengen an Plastikmüll fressen, steht für den respektlosen Umgang mit 
dem in großen Teilen noch unbekannten Lebensraum Ozean", sagt 
Stefanie Werner, Meeresexpertin von Greenpeace. "Die Vermüllung ist 
eines der vielen Probleme, die dringend gelöst werden müssen. 
Inzwischen gibt es Chancen, den Schutz der Meere voran zu bringen. 
Die deutsche Bundesregierung kann dabei eine wesentliche Rolle 
spielen."
Derzeit entsteht in der Europäischen Union eine Richtlinie für 
eine Meeresstrategie, die einen erheblichen Fortschritt bedeuten 
würde. Da Deutschland im ersten Halbjahr 2007 die 
EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, muss die Bundesregierung die Chance
nutzen und sich für einen starken Meeresschutz einsetzen.
Hauptverursacher des Mülls im Meer ist die internationale 
Schifffahrt. Fischer landen oft nicht die Abfälle in europäischen 
Häfen an, die in ihren Netzen landen, da sie häufig noch dafür 
bezahlen müssen. Aber auch Haushalts- und Industrieabfälle fließen 
über die Flüsse in die Ozeane. Nach einer Studie von 
Meereswissenschaftlern der Nordseeanrainerstaaten gelangen jedes Jahr
20.000 Tonnen Müll in die Nordsee. Betroffen sind vor allem 
Hochseevögel wie Eissturmvogel und Basstölpel. Rund 97 Prozent der 
Nordsee-Eissturmvögel tragen rund 0,31 Gramm Plastikmüll im Magen. 
Hochgerechnet auf den Menschen ist das die Menge einer Brotdose - 
voll mit scharfkantigen Plastikresten.
Wie für die Eissturmvögel in der Nordsee ist der Plastikmüll auch 
für die Albatrosse vor Hawaii eine tödliche Falle. Zwei von fünf 
Layson-Albatross-Küken sterben auf einer der hawaiianischen Inseln 
innerhalb der ersten sechs Lebensmonate, da ihr Magen zwar gefüllt 
und ihr Hunger gestillt ist, ihre Hauptnahrung aber aus Plastik 
besteht und keinerlei Nährstoffe enthält.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an
Stefanie Werner, Tel. 0151 - 145 33081, oder an
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151 - 145 33087. 
Ansprechperson auf der "Esperanza" ist Greenpeace-Meeresbiologe
Thilo Maack, Tel.: 0171 - 8780 841.
Fotomaterial erhalten Sie unter Tel. 040 - 30618 376.
Videomaterial unter Tel. 040 - 30618 375.
Internet: www.greenpeace.de

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