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Müller-Milch: Dritte Niederlage vor Gericht
Greenpeace darf Müller-Produkte als "Gen-Milch" bezeichnen

Köln (ots)

Nach dem heutigen Urteil des Oberlandesgericht (OLG)
Köln kann Greenpeace Produkte des Milchkonzerns Müller weiterhin als 
"Gen-Milch" bezeichnen. Daran will der Milchriese die Umweltschützer 
bereits seit Mai 2004 per Gerichtsverfahren hindern, obwohl Müller 
genmanipulierte Futtermittel an Milchkühe verfüttern lässt. Müller 
hat bereits zuvor zwei einstweilige Verfügungsverfahren gegen 
Greenpeace verloren. Heute erging das Urteil der zweiten Instanz im 
Hauptsacheverfahren. Müller kann noch am obersten deutschen 
Zivilgericht, dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe, Revision 
gegen das Urteil einlegen.
"Aller guten Dinge sind drei. Nach der erneuten Niederlage sollte 
Müller besser auf eine Fütterung ohne Gen-Pflanzen setzen, anstatt in
weiteren Gerichtsverfahren vom eigentlichen Problem abzulenken", sagt
Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin von Greenpeace.
Greenpeace setzt sich seit Frühjahr 2004 verstärkt ein gegen den 
Anbau von Gen-Pflanzen für Tierfutter. Dabei stehen die großen 
Molkereien Müller/Weihenstephan und Campina/Landliebe im Mittelpunkt 
der Kampagne. Der Grund: In den USA und Lateinamerika breitet sich 
der Anbau von genmanipulierten Pflanzen aus, da diese in Europa als 
billiges Tierfutter verwendet werden. Greenpeace lehnt 
genmanipulierte Pflanzen wegen der Gefahren für die Umwelt und die 
Risiken für Verbraucher ab.
Tierfutter ohne Gen-Pflanzen wird weltweit ausreichend angeboten. 
Andere Molkereien sind bereits umgestiegen, darunter große Firmen wie
Emmi aus der Schweiz, Berglandmilch aus Österreich oder Delta aus 
Griechenland. "Ausgerechnet die Branchenführer in Deutschland wie 
Müller-Milch oder Campina/Landliebe setzen weiterhin auf Gentechnik 
im Tierfutter und fördern damit den Anbau von Gen-Pflanzen weltweit",
sagt Brendel.
Hersteller von Lebensmitteln meiden bislang Zutaten aus 
Gen-Pflanzen, da sie ihre Produkte ansonsten kennzeichnen müssten. 
Doch tierische Produkte wie Milch, Fleisch oder Eier, bei deren 
Herstellung die umstrittenen Gen-Pflanzen verfüttert werden, müssen 
nicht gekennzeichnet werden.
Der Anbau von Gen-Pflanzen zeigt bereits fatale Auswirkungen. So 
stieg nach Untersuchungen des US-Agronoms Charles Benbrook der 
Pestizideinsatz in den USA seit Anbaubeginn 1996 bis 2004 um 63.000 
Tonnen. Die Landwirte sind außerdem dazu gezwungen, immer giftigere 
Pestizide, wie 2,4-D und Dicamba, zu benutzen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Ulrike Brendel, Tel. 
0171-8780 844. Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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