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Qualitätsjournalismus muss seinen Wert beweisen

Qualitätsjournalismus muss seinen Wert beweisen
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Hamburg (ots)

Qualitätsjournalismus muss seinen Lesern beweisen, dass er es Wert
ist, dafür zu zahlen. So lautete eine der zentralen Aussagen beim 
gestrigen (Dienstag) media coffee von news aktuell in Frankfurt. Mehr
als 200 Pressesprecher, PR-Fachleute und Journalisten folgten der 
Einladung der dpa-Tochter zum Thema "Von der Edelfeder zum 
Contentlieferanten? - Printmedien im Wandel". Annette Milz, 
Chefredakteurin des Fachblattes MediumMagazin, leitete die 
Diskussionsrunde.
Peter Stefan Herbst, der mit der Saarbrücker Zeitung als erster in
Deutschland den "Leserreporter" startete, stellte sich klar hinter 
das umstrittene Modell: "Wir haben durch dieses Instrument viele 
hilfreiche Hinweise bekommen. Deshalb drucken wir aber noch lange 
keine Bilder von Oskar Lafontaine in der Badehose. Zum Beispiel haben
wir Leserreporter auf einer Betriebsversammlung, die uns sehr 
frühzeitig informieren." Der Chefredakteur unterstrich den 
grundsätzlichen Wert des Mediums Zeitung. "Wir müssen den Leuten klar
machen, dass es Inhalte gibt, für die sie bezahlen müssen. Wenn uns 
das nicht gelingt, dann haben wir verloren. Zeitung bedeutet Ruhe, 
sich mit etwas intensiv zu beschäftigen, sich nicht berieseln zu 
lassen", so Herbst. Außerdem kündigte er an, dass die Saarbrücker 
Zeitung ab September auch Video-Nachrichten produzieren will. Auch 
eine neue Business-Community sei geplant.
Die Frankfurter Rundschau setzt dagegen seit einigen Wochen auf 
den Tabloid-Effekt. "Alle Katastrophenszenarien, die uns prophezeit 
worden sind, sind nicht eingetroffen. Aber wir sehen schon gute 
Erfolge", sagte Chefredakteur Dr. Uwe Vorkötter. Aber er stellte auch
klar: "Nur am Format alleine liegt es nicht, ob man junge Leser 
gewinnt. Man muss mehr machen als eine neue Seite für Teenager 
einführen. Wichtiger ist der gesamte Grundton der Zeitung", 
erläuterte Vorkötter sein Konzept, jüngere Zielgruppen anzusprechen.
Kritische Töne zum Verhältnis von Journalismus und PR fand Dr. 
Thomas Leif, Chefreporter Fernsehen des SWR und Vorsitzender des 
Netzwerks Recherche. "Es ist ein großer Sieg der PR-Branche, dass sie
viele Informationen in die Medien hineinträgt. Aber es ist ein 
Phyrrus-Sieg." Leif machte außerdem darauf aufmerksam, dass es heute 
eine große Lücke zwischen einem "Informationsproletariat" und einer 
"Informationselite" gebe. Und niemand könne sagen, wie diese Lücke zu
schließen sei, so Leif.
Dass die Blogosphäre so erfolgreich ist, sei ein Hinweis darauf, 
dass den Lesern solch charismatische Autoren wie die Blogger bisher 
gefehlt hätten, meinte Prof. Dr. Lorenz Lorenz-Meyer, Leiter des 
Studiengangs Online-Journalismus an der Hochschule Darmstadt. 
"Blogger sind eine kritische Öffentlichkeit, die dem Journalismus nur
gut tun kann." Auch Peter Turi, Autor und Initiator des 
Branchendienstes turi2.de, unterstrich die Qualität einiger Blogs. 
"Edelfedern gibt es nicht nur in Printmedien, sondern auch in Blogs. 
Man kennt sie nur nicht so gut." Außerdem machte Turi deutlich, dass 
Blogs keine Gefahr für den klassischen Journalismus darstellen. 
"Blogs sind jedenfalls kein Grund, warum die so genannten 
Qualitätsmedien, keine Qualität mehr liefern sollten.

Pressekontakt:

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Head of Media Communications
Jens Petersen
Telefon: 040/4113 - 2843
Fax: 040/4113 - 2855
petersen@newsaktuell.de

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