Journalismus und PR können das Ende des "Goldrauschs" für mehr Professionalität und Realismus nutzen
München (ots)
Das Ende des "Goldrauschs" rund um Internet-Start-Ups können sowohl Journalisten als auch PR-Fachleute dazu nutzen, wieder mehr auf Professionalität und Realismus in ihrer Arbeit in diesem Bereich zu setzen. Das ist die Botschaft des jüngsten "media coffees" der dpa-Tochter news aktuell, das heute in München stattfand.
Unter der Leitung von Heinrich Junghanns (PR Report) diskutierten über 200 Teilnehmer mit einem hochkarätig besetzten Panel. Die Fragestellung lautete: "Nach dem ersten Goldrausch - die Kommunikation für Internet-Companies vor neuen Herausforderungen". Dr. André Schirmer, Director PR und Öffentlichkeitsarbeit bei amazon.de, stellte gerade angesichts des Drucks, unter dem sein Unternehmen zurzeit steht, sein Konzept vor, bei dem es darum geht, "persönliche Gespräche mit den Journalisten zu führen und Daten zu erläutern". In eine ähnliche Richtung argumentierte auch Claudia Ressel. Die Mitbegründerin von Bright Heads Public Relations betonte, dass PR im Internet-Zeitalter "keine Einbahnstraße mehr" ist. Stefan Ehgartner, dessen Agentur Harvard Public Relations vor allem IT-Unternehmen betreut, wies darauf hin, dass "eine klare Positionierung des Kunden" bei der PR sehr hilft. Er warnte seine Kollegen aus der PR-Branche davor, den "großen Vertrauensvorschuss zu verspielen", der ihnen immer noch entgegen gebracht wird.
Von "desaströsen Erlebnissen mit Start-Ups" und deren PR in seiner Redaktion sprach Stefan Biskamp, Teamleiter IT/ Medien bei der Financial Times Deutschland. Ähnlich sah es auch der stellvertretende Chefredakteur des Düsseldorfer Handelsblattes, Bernd Ziesemer: "Viele Pressemitteilungen beleidigen meine Intelligenz als Redakteur", hielt er den Zuhörern vor, die meist Pressesprecher oder PR-Fachleute waren.
Stephan Naundorf, der als Pressesprecher bei verschiedenen Unternehmen der "alten" und der "neuen" Wirtschaft tätig war, sprach dagegen von dem "großen Druck des Managements auf die PR". Viele Start-Ups haben "ein Wahrnehmungsproblem". In diesem Zusammenhang berichtete Christoph Dernbach, Redaktionsleiter von dpa-info.com, über die Probleme des Alltags, die in "unmoralischen Angeboten" wie Aufnahme in sogenannte Friends- & Family-Programme gipfeln.
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