media coffee von news aktuell: "PR Branche muß schreien und sagen, was sie will!"
"Fehlende Mitarbeiter - verfehltes Recruitment?
Hamburg (ots)
Personalnot als Bremse im Wachstummarkt": darüber diskutierte am 1.März 2001 eine fünfköpfiges Expertenrunde mit ca. 50 Teilnehmern im multimedia kreativzentrum hessen e.V. in Frankfurt beim media coffee der dpa-Tochter news aktuell aus Hamburg.
Moderator Heinrich Junghanns vom PR Report und Mitinhaber der PR-Agentur Media Contor in Hamburg eröffnete die Diskussionsrunde mit der Darstellung der derzeitigen Situation des Arbeitsmarktes für PR-Schaffende. Das Thema Recruitment verfolge die PR-Branche, da entweder ein Mitarbeiterüberschuß oder ein Personalnotstand herrsche. Hinzu käme, dass es kein einheitliches Berufsbild und keine klaren Ausbildungswege in der Branche gebe.
Ausbildungen erfolgen nur agenturintern in Form von Volontariaten. Die angebotenen Studiengänge dauern in der Regel zu lange und ein Nachschulungsbedarf, der wiederum von den Agenturen aufgefangen werde müsse, bliebe zurück, so Heinrich Junghanns. Eine Umstellung der Studiengänge, um schneller auf den Arbeitsmarkt zu reagieren wäre jedoch eine gute Chance für den PR-Bereich, stellt Christian Löcker von der GK Unternehmens- und Personalberatung fest. Gute Erfahrung habe Stefan Fink von Fink & Fuchs Public Relations AG mit Bewerbern aus Großbritanien gemacht, wo ein gutes Angebot für zertifizierte Ausbildungen bestünde. Das Panel kam überein, dass Ausbildungen eigeniniativ erfolgen müssen, da die Verbände dafür zu schwach wären.
Die PR-Branche muß "schreien und sagen, was sie will" meint Martin Rasch, Geschäftsführer des multimedia kreativzentrums.
Das diffuse Berufsbild der PR-Schaffenden zeigt sich u. a. darin, dass sich die Branche nicht in fünf Sätzen beschrieben ließe. Die Vielgestaltigkeit und die dadurch resultierende fehlende Transparenz der Branche führt auch dazu, daß PR innerhalb der Unternehmen kein hohes Standing hat und vielmehr als Beiwerk gesehen wird. In Unternehmen meinen die meisten, dass PR von jedem gemacht werden könnte und demzufolge "zu billig gehandelt wird" so Dirk Freytag von der ADTECH AG.
Die Fluktuation in der PR-Branche ist extrem hoch. Stefan Fink begegnet diesem Mißstand durch eine gute Personalpflege mit guten und verantwortungsvollen Aufgaben für seine Mitarbeiter, professionellen Weiterbildungen und Karriereperspektiven, denn " wir wollen kein Durchlauferhitzer sein", so Stefan Fink.
Die Arbeitsmarktsituation in den nächsten drei Jahren wird sich kaum ändern, so Christian Löcker über die Perspektiven der Branche. Zukünftig wird ein höherer Anspruch an die Unternehmenskommunikation gestellt werden und eine weitere Professionalisierung und Spezialisierung nötig machen. Agenturen werden also weiterhin Bedarf an Arbeitskräften haben und diesen mit Seiteneinsteigern, Semiprofessionals und selfmade-Leuten abedecken müssen, so Stefan Fink.
News aktuell hat den media coffee auf http://recherche.newsaktuell.de/ übertragen. Technisch realisiert wurde dies vom Hamburger Startup presseinfo-tv. Der media coffee steht on demand als Videostream zur Verfügung.
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